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Sonntag, 26. April 2020

Auch Grubauer ist ein Zögling Torwarttrainer Siegi Harrer: „Im Bereich der Athletik bestehen ganz andere Anforderungen als bei Feldspielern“

Siegi Harrer (rechts) mit Philipp Grubauer nach dessen Stanley-Cup-Triumph mit den Washington Capitals im Sommer 2018.
Foto: Ziegler

Die erstklassige Ausbildung junger Torhüter der Starbulls Rosenheim, ein Beispiel ist Stanley-Cup-Sieger Philipp Grubauer, ist eng verbunden mit Torwarttrainer Siegfried Harrer, der am heutigen Sonntag seinen 65. Geburtstag begeht. Die Feier mit der Familie aber fiel aufgrund der aktuellen Situation ins Wasser. Harrer war früher selbst Profi und ist seit der Saison 1984/85 verantwortlich für die Ausbildung und Entwicklung junger Torwart-Talente.

Herr Harrer, was war entscheidend dafür, damals Torhütertrainer zu werden?
Siegi Harrer: „Da gibt es einen einzigen Namen: Hans Zach. Der Hans hat mich damals, als er die Junioren in Rosenheim trainierte, animiert, als Torwarttrainer anzufangen.“

Welche Besonderheiten bestehen in der Arbeit mit Torhütern im Vergleich zu Feldspielern?
Harrer: „Der Eishockey-Torhüter hat sehr große Ähnlichkeiten in den athletischen Anforderungen mit einem Tennisspieler. Im Bereich der Athletik bestehen ganz andere Anforderungen als bei Feldspielern, die ja alle 30 bis 60 Sekunden wechseln können. Ein Torhüter kann das nicht. Dann gibt es sehr viele Techniken, die mit einem Feldspieler nichts zu tun haben. Der Head Coach hat in der Regel weder die Kenntnisse, noch Zeit und Muße hier mit seinen Torhütern konstruktiv zu arbeiten.“

Hat sich das Torhüterspiel in den letzten Jahren noch einmal verändert?
Harrer: „In den letzten fünf Jahren definitiv. Alles ist schneller und athletischer geworden und gerade in der NHL versuchen die Spieler, den Puck immer schnell vor das Tor zu bringen. Das heißt, dass sich mehr um das Tor herum abspielt und auf diese Spielweise müssen sich die Torhüter einstellen.“

Gab es in Ihrer Zeit als Torwarttrainer einen Musterschüler?
Harrer: „Jeder war anders. Als Torwarttrainer lernt man, dass jeder Torwart ein Individuum ist. Jeder tickt anders, jeder hat irgendwo andere Stärken. Vom schnellen Lernen war für mich der Marc Seliger der Beste. Er ist ohne viel Ausbildung gekommen und er hat, was er in einer Trainingseinheit gelernt hat, am nächsten Tag wieder abgerufen.“

Was waren persönlich Ihre bisher schönsten Momente?
Harrer: „Als Spieler, das liegt natürlich schon sehr lang zurück, habe ich mit meinem Heimatverein SC Reichersbeuern die deutsche Schülermeisterschaft gewonnen. Und dann natürlich der Aufstieg mit dem EV Rosenheim in die 1. Bundesliga. Ich war auch mal drei Jahre in Wolfsburg und wir haben das DEL-Finale erreicht, das war damals ein Riesenerfolg. Und natürlich der Stanley-Cup-Gewinn von Philipp Grubauer, der ja lange Jahre unter meinen Fittichen war. Das ist schon etwas ganz Besonderes, wenn so ein Bursch das Höchste im Eishockey erreicht, was es zu erreichen gibt.“

Interview: Hans-Jürgen Ziegler


Notizen

  • vor 6 Stunden
  • Gergely Majoross, zuletzt in der DEL2 bei den Ravensburg Towerstars als Cheftrainer an der Bande, ist neuer Head Coach der ungarischen Nationalmannschaft. Majoross wurde in Ravensburg nach einer Saison (Aus im Viertelfinale) entlassen und durch Bo Subr ersetzt.
  • vor 2 Tagen
  • Frank Gentges bleibt Cheftrainer der Ratinger Ice Aliens in der Regionalliga West. In den ersten beiden Spielzeiten unter ihm als Chef an der Bande wurden die Ice Aliens zweimal Hauptrunden-Sieger und standen in beiden Jahren im Playoff-Endspiel. 2024 wurde Ratingen Meister.
  • vor 2 Tagen
  • Rangers-Kapitän Jacob Trouba hat den Mark Messier NHL Leadership Award erhalten. Dieser geht an den Spieler mit den größten Führungsqualitäten für eine Mannschaft, auf und abseits des Eises. Mit der Auszeichnung wird auch sein Einsatz für die Rangers-Community gewürdigt.
  • vor 7 Tagen
  • Red Bull Salzburg hat am Freitagvormittag bestätigt, dass U20-Nationalspieler Philipp Sinn, der 2022/23 bereits zwei DEL-Spiele für München absolviert hat, in Salzburg bleibt. Er absolvierte 49 Spiele für den österreichischen Meister (zehn Punkte) und spielte auch neunmal für die Hockey Juniors.
  • vor 7 Tagen
  • Das Gerüst der U23-Perspektivspieler der Augsburger Panther für die kommende Saison steht. Die Verträge der jungen Stürmer Justin Volek, Moritz Elias, Marco Niewollik und Christian Hanke sowie des U23-Verteidigers Leon van der Linde wurden verlängert.
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