Alexander Brandt-Memet
Als ich 2008 bei der WM in Kanada weilte, zappte ich im Hotelzimmer gelegentlich durch die TV-Kanäle. Dabei stieß ich auf eine Spanner-Show namens "Celebrity Rehab", in der bedauernswerte Ex-Promis vor laufenden Kameras eine Entziehungskur durchführten, von welchen Drogen auch immer. Unter den Teilnehmer/innen war auch die ehemalige "Schauspielerin" Brigitte Nielsen.
Am Sonntag las ich, dieselbe Dame habe nun beim deutschen "Dschungel-Camp" gewonnen. Wenig originell, oder? Macht die sowas beruflich? Im selben Artikel las ich mit Erstaunen, dass auch ehemalige Fußball-Profis an der Zurschaustellung teilnahmen. Dieser Ailton soll aber nicht gerade geglänzt haben. Kein Wunder, Fußballer sind verwöhnte Weicheier. Wenn man schon Sportler in den Dschungel schickt, sollte man Eishockeyspieler nehmen!
Ein Hans Zach zum Beispiel hätte die Show mit Kusshand gewonnen. Der hätte jede Prüfung ohne Zögern und Jammern ruckzuck absolviert und die anderen Teilnehmer dermaßen trainiert und motiviert, dass es hinterher in ganz Australien keine einzige unverspeiste Kakerlake mehr gegeben hätte.
Natürlich wären nicht alle Eishockeymenschen per se dafür geeignet. Ein Florian Busch zum Beispiel hätte vermutlich die eine oder andere Dschungelprüfung nicht angetreten. um lieber mit seiner Freundin essen zu gehen. Dafür könnte RTL bei den Zuschauerinnen punkten, weil die Eishockeyspieler bekanntlich nicht schlecht gebaut sind. Wenn die kernigen Burschen mit ihren Muskeln durch den Schlamm glitschen, geht die Quote bestimmt eher in die Höhe als bei diesen langweiligen Silikon-Brettern, die man sonst so auswählt.
Man hätte auch den ehemaligen Schweizer Nationalspieler Adrian Wichser in den Dschungel entsenden können, da hätten die Moderatoren viele Vorlagen für Wortspiele. Aber nein, RTL und Eishockey - das geht wohl nie mehr zusammen. Unsere Jungs haben eben keine Messie-Wohnungen, dafür wandern sie gelegentlich aus, kommen aber recht schnell wieder zurück. Manche bleiben länger im Ausland und werden Millionäre. Aber das ist eine positive Geschichte, sowas sendet niemand.
Gruß vom Anti-Dschungelkönig
Alexander Brandt-Memet
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Die Kolumne von Alexander Brandt-Memet erscheint jede Woche in Eishockey NEWS und ist jeweils ab Donnerstag auf www.eishockeynews.de nachzulesen.