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Mittwoch, 10. Oktober 2012

Wende im "Fall Sulkovsky": Schiedsgericht hebt Urteil des Disziplinarausschusses wieder auf

Mit dem am Mittwoch verkündeten Schiedsspruch des DEL-Schiedsgerichts wurde den Schiedsrichtern in der DEL der Rücken gestärkt

Der Disziplinarausschuss der DEL ist im wahrsten Sinne des Wortes zurückgepfiffen worden und hat zugleich vom Schiedsgericht eine kräftige Ohrfeige verpasst bekommen. Hintergrund: Das vom neu gegründeten Gremium ausgesprochene Urteil im "Fall Sulkovsky" (fünf Spiele Sperre plus Geldstrafe wegen eines angeblichen Checks gegen den Kopf für den Spieler der Hannover Scorpions) ist hinfällig. Der Beschluss ist von Einzelschiedsrichter Dr. Blechschmidt (Essen) aufgehoben worden, weil seiner Ansicht nach kein Regelverstoß erkennbar war.

Kurz zur Vorgeschichte des Falles: Wie Eishockey NEWS in der aktuellen Printausgabe berichtete, hatte das Urteil des Disziplinarausschusses gegen David Sulkovsky für mächtig Ärger gesorgt, weil das Gremium zum Einen die Tatsachenentscheidungen der beiden Hauptschiedsrichter außer Kraft gesetzt hatte und weil zum Zweiten die entscheidende Situation nach Ansicht der Videobilder gänzlich anders dargestellt worden war. Die Hauptschiedsrichter beim Spiel zwischen Hannover und Wolfsburg, die Herren Sochiera und Jablukov, hatten den Zusammenstoß zwischen Sulkovsky und Haskins nicht als Foul eingestuft und dies auch durch eindeutige und einstimmige Aussagen belegt. Da der Wolfsburger Haskins aber bei dieser Attacke eine Verletzung davongetragen hatte, wurde ein Ermittlungsverfahren bei der DEL eingeleitet. Nach Ansicht der Videobilder sprach der Disziplinarausschuss dann eine Strafe von fünf Spielen und eine Geldstrafe von 1.500 Euro gegen Sulkovsky aus.

Hannover setzte sich aber gegen diesen Urteilsspruch zur Wehr und rief das Schiedsgericht der Deutschen Eishockey Liga an. Dieses hat nun am Mittwoch das überraschende Urteil gefällt. Überraschend deshalb, weil damit auch die Begründung von Disziplinarausschuss-Mitglied Gerhard Müller (seines Zeichens auch Regelreferent des DEB) für ein Verfahren wegen eines Checks gegen den Kopf "über den Haufen" geworfen wurde. Müller hatte in einer ausführlichen Stellungnahme erklärt, warum nach Ansicht der Videobilder die Situation zwischen Sulkovsky und Haskins als Check gegen den Kopf- und Nackenbereich zu werten sei.

Fazit: Der Urteilsspruch des Schiedsgericht ist einerseits ein kräftiger Seitenhieb in Richtung Disziplinarausschuss (in den letzten Wochen hatten mehrfach Entscheidungen des Gremiums für Unmut bei Trainern und Manager gesorgt) und andererseits wurde ganz klar den Schiedsrichtern der Rücken gestärkt. Tatsachenentscheidungen auf dem Eis sollte auch als solche anerkannt werden.

Marco Stichnoth, Manager der Hannover Scorpions, bewertete den Schiedsspruch folgendermaßen: "Für den Eishockeysport ist es wichtig, dass das Schiedsgericht so entscheiden hat. Das Schiedsgericht stärkt damit den leitenden Schiedsrichtern den Rücken. Wir freuen uns, dass David Sulkovsky wieder spielberechtigt ist."
Wolfgang Karl


Kurznachrichtenticker

  • vor 10 Stunden
  • Mit André Schrader, Tim Heffner und Andreas Hofer werden ein DEB-Schiedsrichter und zwei DEB-Linienrichter bei der Weltmeisterschaft der Top Division in Prag und Ostrava/Tschechien (10.-26. Mai 2024) mit dabei sein.
  • gestern
  • Der 20-jährige Verteidiger Alexander Schmidt hat seinen Vertrag bei den Eispiraten Crimmitschau um ein Jahr verlängert. Dies gab der Club aus der DEL2 am Montag bekannt.
  • gestern
  • Der 21-jährige Torhüter Leon-Niklas Jessler (zwei Einsätze für den EV Duisburg) wird das Team aus der Oberliga Nord wieder verlassen.
  • vor 2 Tagen
  • In der Finalserie der U17-Meisterrunde setzten sich die Jungadler Mannheim mit 3:1 gegen die Kölner Junghaie durch. Spiel 4 am Sonntag gewann der Mannheimer Nachwuchs souverän mit 5:1 und krönte sich mit dem Auswärtssieg zum neuen deutschen U17-Meister.
  • vor 4 Tagen
  • Die Dresdner Eislöwen (DEL2) und TecArt Black Dragons Erfurt (OL Nord) werden künftig nicht mehr kooperieren. Die Vereinbarung zwischen beiden Clubs wird nicht verlängert, da Dresden wegen der angestrebten Verkleinerung des Kaders nicht mehr zwingend einen Partner benötigt.
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