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Donnerstag, 28. Februar 2013

Insolvenz der Indians Wroblewski: „Für so etwas gibt es keinen guten Zeitpunkt"

Dirk Wroblewski in Tränen nach dem Insolvenzantrag der Indians.
Foto: GSD

Als Indians-Geschäftsführer Dirk Wroblewski nach dem Insolvenzantrag vor die Fans trat, drängten sich rund 300 Besucher im VIP-Zelt der Hannoveraner. Und sie sahen bewegende Szenen, denn nach seinem Eingangs-Statement, bei dem Wroblewski nur mit Mühe die Contenance bewahren konnte, brachen endgültig alle Dämme und der Geschäftsführer in Tränen aus.

Herr Wroblewski, wie kam es so plötzlich zum Insolvenzantrag der Indians?
Dirk Wroblewski: "Die Situation ist nicht vom Himmel gefallen. Die Verluste, die wir mit den Indians am Turm einfahren, waren und sind enorm. Darauf hab ich immer wieder hingewiesen. Wir haben bis Ende letzter Woche an Lösungen gearbeitet. Die Entscheidung ist schwer, äußerst schwer. Aber es gibt keine andere Wahl. Wir können nicht weiter Privatvermögen vernichten, wenn es keine Perspektive gibt. Für so etwas gibt es keinen guten Zeitpunkt."
Wie hätten Lösungen aussehen können?
Wroblewski: "Es gab Gespräche mit der Stadt und Frau Müllerchen über die Nutzungsrechte am Turm. Außerdem wäre für einen gewissen Zeitraum ein Umzug nach Langenhagen möglich gewesen. Mit der Volksbank haben bereits an Finanzierungskonzepten für das dortige Ice Center gesucht. Es gab auch Gespräche mit der TUI-Arena. Es ging einfach darum, zu überleben. Ich weiß nicht, ob es funktioniert hätte, aber es ging um eine Perspektive. Mit zwei Teams in zwei Ligen an einem Veranstaltungsort. Aber es ist an den Personen dort gescheitert, die es wohl vorgezogen haben, dass wir so etwas jetzt erleben dürfen."
Wie haben die Spieler reagiert?
Wroblewski: "Das kann man sich vorstellen: Von tiefer Enttäuschung über Verständnis bis zu Verärgerung war alles dabei."
Wie viel Geld fehlt letztendlich?
Wroblewski: "Wir hätten einen Kapitalbedarf von 300.000 Euro gebraucht."
Wie geht es nun weiter?
Wroblewski: "Ich kann dazu nicht wirklich viel sagen. Der vorläufige Insolvenzverwalter wird sich ein Bild der Lage machen und dann entscheiden, ob der Spielbetrieb weitergeht. Was nächste Saison kommt, kann ich nicht sagen. Es ist nicht klar, wohin wir überhaupt absteigen, ob die Insolvenz überhaupt abgewickelt wird. Dann ist die Frage, wie geht es mit der ESBG weiter. Wird vielleicht eine Nachfolge-Gesellschaft ohne DEB gegründet und wird das dann eine Meldeliga, die die Indians dabei haben will? Das sind alles Dinge, die jetzt noch nicht absehbar sind."


Kurznachrichtenticker

  • gestern
  • Die Dresdner Eislöwen (DEL2) und TecArt Black Dragons Erfurt (OL Nord) werden künftig nicht mehr kooperieren. Die Vereinbarung zwischen beiden Clubs wird nicht verlängert, da Dresden wegen der angestrebten Verkleinerung des Kaders nicht mehr zwingend einen Partner benötigt.
  • gestern
  • Die Schwenninger Wild Wings (PENNY DEL), der EHC Freiburg (DEL2) und die Stuttgart Rebels (OL Süd) werden künftig zusammenarbeiten. Das gaben die Clubs am Freitag bekannt. Schwenningen und Freiburg waren schon zuletzt Kooperationspartner.
  • gestern
  • Die U18-Nationalmannschaft bleibt bei der WM Division I, Gruppe A, im dänischen Frederikshavn auch im vierten von fünf WM-Spielen ungeschlagen. Das Team von André Rankel gewann gegen die Mannschaft aus Japan mit 6:2. Die deutsche U18 hat den Aufstieg am Samstag gegen Dänemark in eigener Hand.
  • vor 2 Tagen
  • Drittes Spiel, dritter Sieg: Die deutsche U18-Auswahl hat bei der WM im dänischen Frederikshavn mit 2:1 nach Verlängerung gegen die bis dato ungeschlagene Ukraine gewonnen und damit Platz eins in der Tabelle übernommen. Siegtorschütze war Lenny Boos, das erste DEB-Tor erzielte Elias Pul.
  • vor 3 Tagen
  • Frank Fischöder wird neuer Sportlicher Leiter der Iserlohn Young Roosters. Der ehemalige DEL-Trainer war in dieser Saison Coach von Oberliga-Club Leipzig. Der 52-Jährige tritt den neu geschaffenen Posten im Iserlohner Nachwuchs am 1. Mai an.
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