Der SC Riessersee musste in Ravensburg wieder einmal als Verlierer vom Eis gehen.
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Die Welt haben gleich mehrere in der DEL2 am Sonntag nicht mehr verstanden. Bietigheims Trainer Kevin Gaudet war nach der Gegentorflut in Bad Nauheim "völlig fassungslos". In Crimmitschau war Torhüter Sebastian Albrecht aufgebracht, weil sein Team in allerletzter Sekunde den Sieg hergab - und nach seiner Meinung und der Meinung fast aller Crimmitschauer NACH der letzten Sekunde, denn die Uhr soll beim Ausgleich der Rosenheimer Gäste bereits abgelaufen gewesen sein. Und Bremerhaven haderte bei der Strafzeitenflut im Allgäu mit Schiedsrichter Adam Niejodek, weil die Seestädter unter anderem acht Minuten mit zwei Mann weniger spielen mussten. Nein, langweilig war der 20. Spieltag in der Liga nun wahrlich nicht.
Riessersees Serie ist zu Ende: Viel hätte nicht gefehlt und der SC Riessersee hätte auch in Ravensburg gepunktet. Nach dem Anschlusstor zum 1:2 machte der SCR mächtig Druck und hatte kurz vor dem Ende die große Ausgleichschance. Aber Towerstars-Verteidiger Stefan Langwieder rettete auf der Torlinie, nachdem SCR-Top-Scorer Andrew Bohmbach Sekunden vor der Schusssirene frei vor dem Tor war. "Wir haben die ersten beiden Drittel gut und geduldig gespielt, aber wir haben alle gesehen, warum Garmisch die letzten acht Spiele in Folge gewonnen hatte. Aber natürlich sind wir sehr froh über die drei Punkte, die kann uns keiner mehr nehmen", so Ravensburgs Trainer Petri Kujala. Für den SCR war es nach acht Siegen wieder einmal eine Niederlage, die die starken Oberbayern aber verschmerzen können.
Landshut souverän: Bereits sechs Punkte beträgt der Vorsprung der Landshuter in der Tabelle. Die Verfolger strauchelten am Wochenende allesamt, Landshut holte sechs Punkte und baute die Tabellenführung aus. Klar, dass da auch wieder die DEL-Träume wachsen. Und denen erteilt Geschäftsführer Christian Donbeck im großen Interview in der aktuellen Print-Ausgabe der Eishockey NEWS - ab Dienstag im Handel erhältlich - auch keine Absage: "Nach oben ist alles offen, es liegt an uns wie gut wir arbeiten, damit das Wirtschaftliche und Sportliche zusammenpasst", so Donbeck. Und weiter: "Von Luftschlössern zu träumen bringt nichts. Aber ich werde auch nicht sagen, das reicht uns momentan. Der größtmögliche Erfolg ist immer erstrebenswert für Spieler und Verantwortliche. Es wäre ein Minimum von zwei bis drei Millionen Euro mehr in der DEL nötig, um die wirtschaftliche Situation zu stemmen und einen gesicherten Rückhalt zu haben.
Bietigheimer Defensivprobleme: Nach dem Shutout vom Freitag gegen Ravensburg schien es so, als hätten die Steelers ihre Defensivschwierigkeiten in den Griff bekommen. Denkste - das 6:7 nach Verlängerung in Bad Nauheim war ein böser Rückfall. "So etwas habe ich noch nicht erlebt", war Steelers-Coach Kevin Gaudet nach dem Spiel sprach- und fassungslos angesichts eines 3:0-, 4:2-, 5:3- und 6:4-Vorsprungs. Bereits 63 Gegentreffer hat sein Team in 20 Spielen kassiert - für einen Meister natürlich unwürdig.
Sorgen in Kaufbeuren: In Kaufbeuren bangt man um Stamm-Keeper Stefan Vajs. Dieser musste kurz vor dem Ende des Heimspiels gegen Bremerhaven seinen Kasten mit einer Oberschenkelverletzung verlassen und wird nun vier bis sechs Wochen ausfallen. Damit muss nun Ersatzmann Johannes Wiedemann ran, der auch in der Endphase beim 4:3 gegen Bremerhaven am Sonntag den Sieg festhielt.