Michael Werner. Foto: Wittmann
Seit etwas mehr als 100 Tagen sind die Schwenninger Wild Wings zurück in der DEL. Michael Werner, geschäftsführender Gesellschafter der Schwarzwälder, zieht ein positives Fazit der ersten Monate im Oberhaus nach zehnjähriger Abstinenz. "Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt diese Anzahl an Punkten auf dem Konto haben, hätte ich es nicht geglaubt. Und auch im finanziellen Bereich liegen wir leicht über Soll", sagte Werner im großen Interview mit Eishockey NEWS (aktuelle Print-Ausgabe).
Der Gang von der 2. Bundesliga in die DEL war aber nicht einfach - vor allem im administraiven Bereich. "Da waren schon einige Überraschungen dabei. Einige Themen tauchten erst auf, als wir damit direkt konfrontiert wurden. Um ein Beispiel zu nennen: Mit 40.000 Euro an Kosten für die gesamte Verkabelung im Stadion für den Videowürfel, Telefon- und WLAN-Leitungen sowie die sonstigen technischen Voraussetzungen hatten wir nicht gerechnet. Aber auch die Ansprüche der Spieler in der DEL an ihre Wohnungen sind andere als noch in der 2. Liga." Deshalb habe das Motto der ersten Wochen "Learning by doing" geheißen. "Denn auf so manche Dinge waren wir nicht wirklich vorbereitet. Egal wie akribisch wir an die Sache herangegangen sind."
Mit dem Zuschauerschnitt von knapp 4.600 pro Spiel ist man in Schwenniningen zufrieden. Kalkuliert hatte man mit 3.800. "Wobei unser kalkulierter Zuschauerschnitt eher konservativ war und wir sicherlich noch Steigerungsmöglichkeiten haben. Hier machen wir uns bereits Gedanken, wie wir die Attraktivität in Zukunft noch weiter steigern und die Menschen noch besser erreichen können", sagte Werner.
Dass Platz 13 auf Dauer die Fans nicht befriedigen wird, weiß Werner. Er sagt aber: "Im Moment können wir mit den finanzkräftigen Teams der DEL nicht mithalten, da dürfen wir keine Luftschlösser bauen oder uns irgendwelchen Illusionen hingeben. Vielmehr muss es unser Ziel sein, jungen und hungrigen Spielern eine Plattform zu bieten. Oder aber etablierten Spielern, wie jüngst einem Sean O'Connor, die eine Eishockey-Stadt wie Schwenningen mit seiner besonderen Atmosphäre einem größeren Standort vorziehen und das Geld nicht unbedingt an erster Stelle steht. Dennoch müssen und wollen wir das Sponsoring weiter ausbauen, um mittelfristig eine noch bessere Mannschaft präsentieren und so um Platz zehn mitspielen zu können."