Landshuts Geschäftsführer Christian Donbeck (rechts). Mit im Bild ist Trainer Andreas Brockmann.
Foto: Jürgen Eichbauer
UPDATE: Der EVL Landshut Eishockey wird sein erstes Playoff-Viertelfinale am Mittwoch bei den Ravensburg Towerstars bestreiten.Dies gab Christian Donbeck, Geschäftsführer der L.E.S GmbH nun offiziell bekannt. "Die rechtliche Lage ist eindeutig. Uns würde das Heimrecht zustehen. Wenn wir allerdings daran festhalten, wird der Schaden für das deutsche Eishockey nur noch größer und das hilft niemandem", erklärt Donbeck.
"Der Sport soll im Vordergrund stehen. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, die aktuelle Tabellensituation zu akzeptieren und spielen am Mittwoch in Ravensburg. Die Towerstars haben in 54 Spielen einen Punkt mehr geholt als wir und haben das Heimrecht auch verdient. Auch deshalb und für die Fans sowie die Sportler haben wir uns zu dieser Entscheidung entschlossen, obwohl wir eigentlich im Recht sind", sagte Donbeck weiter.
Die Ligenleitung begrüßte die Entscheidung des EVL Landshut: "Wir bedanken uns beim EVL für eine Entscheidung im Sinn des Sportes und aller anderen DEL2-Clubs", erklärte Geschäftsführer Detlef Kornett (Verescon AG).
Ursächlich für die nötige Entscheidung waren die im vergangenen Herbst ohne Mitwirkung der aktuellen Ligenleitung und Geschäftsführung abgefassten Durchführungsbestimmungen, deren Wortlaut widersprüchliche Verweise enthält. "Es ist sehr erfreulich, dass der EVL im Sinne des Eishockeys hier einlenkt", erklärte Kornett: "Nach der Entscheidung über eine Selbstverwaltung der ESBG standen die Clubs im Sommer unter hohem Zeitdruck, um den Spielbetrieb für die Saison überhaupt organisiert zu bekommen."
Der EVL hatte die Durchführungsbestimmungen dahingehend interpretiert, dass lediglich die Ergebnisse der Hauptrunde zur Ermittlung des Heimrechts in den Playoffs heranzuziehen sei. Die Niederbayern hatten diese auf Platz vier abgeschlossen und waren in der Zwischenrunde auf Rang fünf abgerutscht. Dies war gleichbedeutend damit, dass der EVL nun in der ersten Playoff-Runde zunächst auswärts antreten muss.
Dem Sinn nach war es jedoch eindeutig beabsichtigt, dass das Heimrecht für die Playoffs nach den Ergebnissen von Hauptrunde und Zwischenrunde ermittelt wird. Diesen einstimmig gefassten Beschluss hatte auch der EVL Landshut mitgetragen. Detlef Kornett: "Etwas anderes hätte ja sportlich und im Sinn der Fans gar keinen Sinn gemacht." Gerade in der frühen Phase der Entstehung der neuen Liga seien aber noch nicht alle Vorgänge derart detailliert protokolliert und dokumentiert worden. Kornett: "Das ist ärgerlich und von uns nicht immer gut dargestellt worden, aber mit Hilfe von Landshut zu einem guten Ende gekommen."
Für die neue Saison ist eine grundlegende Überarbeitung der Rechtsgrundlagen der DEL2 in Angriff genommen.