Die Kölner Haie (hier in der Mitte Alexander Weiß) treffen am Mittwoch vor eigenem Publikum in Spiel eins der Halbfinal-Serie auf die Grizzly Adams Wolfsburg. Foto: Matthias
Die Suche nach dem Nachfolger von Meister Berlin geht weiter. Ab Mittwoch streiten sich vier Teams im Halbfinale der Playoffs um zwei Plätze im Finale. Die Rollen sind klar verteilt: Hamburg ist gegen Ingolstadt ebenso Favorit wie Köln im Duell mit Wolfsburg. Doch die Außenseiter fühlen sich in ihren Rollen pudelwohl, denn sie wissen: Allen Statistiken und Meinungen vieler Experten zum Trotz, liegt die Wahrheit - wie immer - auf dem Eis.
"Meine Jungs sind bereit für das Halbfinale. Ingolstadt ist aber ein starkes Team, das uns alles abverlangen wird", so Hamburgs Coach Benoit Laporte im Vorfeld des ersten Duells (ab 19.30 Uhr live bei ServusTV) mit den Panthern. Nach zehn Jahren stehen die Freezers wieder unter den letzten Vier, das erfüllt auch die Spieler mit Stolz. "Ja, ich bin unglaublich stolz. Das ist das Resultat der letzten Jahre. Wir haben das hier aufgebaut, dieses Team ist unser Baby", sagt Top-Stürmer David Wolf. In Ingolstadt übt man sich unterdessen in Bescheidenheit. Die Oberbayern wissen, dass sie gegen den Hauptrunden-Ersten in der Außenseiterrolle sind. Aber wie heißt es so schön: Wir haben eigentlich keine Chance, aber diese wollen wir nutzen.
Ähnlich ist die Konstellation im Duell Köln gegen Wolfsburg. Die Haie bringen die mit Abstand größte Playoff-Erfahrung mit, aber auch Wolfsburg steht schon zum vierten Mal in einem Halbfinale. Vergleicht man den Etat beider Mannschaften, dann ist dies aus Sicht der Grizzly Adams mehr als beachtlich, jetzt in einem Halbfinale auf die vielleicht beste Mannschaft der Liga zu treffen. Auch die Spieler wissen das. "Jeder kennt die Kölner Mannschaft und weiß, wie ausgeglichen und durchgehend stark besetzt sie sind", so Wolfsburgs Nationalspieler Benedikt Kohl. Doch auch die Haie haben Respekt vor ihrem Gegner, den sie im Vorjahr im Halbfinale in drei Spielen ausgeschaltet hatten. Trainer Uwe Krupp sagte im Gespräch mit den Wolfsburger Nachrichten: "Eine kampfstarke Mannschaft, die viel Speed mitbringt und eine gute Form hat. Sie sind in allen Bereichen gut aufgestellt."
DIE PAARUNGEN AM MITTWOCH
19.30 Uhr (live auf ServusTV): Hamburg Freezers - ERC Ingolstadt
In der Hauptrunde feierte jeweils das Heimteam zwei Heimsiege, wenngleich die Freezers ein Duell erst nach Verlängerung entscheiden konnten. Während bei Hamburg der Einsatz von Morten Madsen fraglich ist, wird Ingolstadt auf Tim Hambly (Knieprobleme) verzichten müssen. Für Ingolstadts Verteidiger Patrick Köppchen, der im Vorjahr noch das Freezers-Trikot trug, ist das Duell natürlich ein ganz besonderes. "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, diese Serie ist ganz normal für mich. Ich kenne alle Abläufe beim Gegner. Eines ist klar: Hamburg ist Favorit", so der eisenharte Defender.
19.30 Uhr: Kölner Haie - Grizzly Adams Wolfsburg
Wolfsburg hat in der Hauptrunde drei von vier Spielen gegen Köln gewonnen. Bei Köln fällt Charly Stephens aufgrund einer Handverletzung aus, dafür steht Rok Ticar wieder im Kader. Die Grizzly Adams müssen auf Polaczek (Mittelhandbruch) und wohl auch auf Aubin (Aufbautraining) verzichten. Die Haie jedenfalls haben großen Respekt vor den Niedersachsen. Stürmer Andreas Falk sagte im Express: "Wolfsburg ist heiß auf mehr - wie wir. Und sie haben mit Pavel Gross einen Trainer, der lebt Eishockey. Der schaut sich sogar das Warm-up seines Teams an. Da muss man manchmal schmunzeln, aber er ist halt voll bei der Sache."