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Dienstag, 15. April 2014

Frozen Four in Philadelphia Union College holt erstmals US-Collegemeisterschaft

Foto: Jaschick

Das Frozen Four-Turnier, der Wettkampf der vier besten College- und Universitäts-Eishockeymannschaft fand in diesem Jahr in Philadelphia im Wells Fargo Center, der Spielstätte der NHL Flyers, am Donnerstag, dem 10. April (zwei Halbfinalspiele) und dem Endspiel (Samstag, 12.April) um die NCAA-Trophäe statt. Erstmals konnte sich dabei das Uniion College durchsetzen.

Für das diesjährige Endturnier der vier besten Teams hatten sich Union Hockey (NY), das Boston College, die Minnesota Golden Gophers und die Fighting Sioux aus North Dakota in regionalen Gruppen qualifiziert. Im ersten Halbfinale traf dann der Underdog Union Hockey auf die eigentlich etwas besser eingeschätzten Spieler aus Boston. Mit ihrem schnörkellosen und schnellen Spiel konnten diese sich aber letztendlich sogar verdient mit einem 5:4 durchsetzen. Die Mannschaft aus dem Staat New York hatte mit diesem Erfolg schon 17 Spiele (bei einem Unentschieden) nicht mehr verloren, hatte aber in den Jahren davor noch keinen Titel ergattert. Es wäre dies der erste. Im Finale wartete jedoch kein anderer, als der fünfmalige Titelträger, die Minnesota Gophers. Diese hatten sich erwartungsgemäß gegen die "Fighting Sioux" aus North Dakota durchgesetzt. Einige Experten, gefragt nach dem neuen NCAA-Champion, antworteten: "Mit der großen Finalerfahrung müsste es eigentlich eine klare Sache für die Gophers sein, aber die Union hat einen beinahe schon beängstigenden Lauf!"

Bilder aus Philadelphia (3 Einträge)

 

Als am Sonntag das mit Spannung erwartete Endspiel vor wiederum fast 18.000 begeisterten Fans losging, waren fast alle auf Shane Gostisbehere gespannt, der 2012 von den Philadelphia Flyers gedraftet worden war, und die besten Voraussetzungen mitbringt, einmal in die Phalanx der ganz großen Defender der Flyers einzudringen. Und Gostisbehere konnte die in ihn gesetzten Erwartungen voll und ganz erfüllen. In überragender Manier führte er sein Team an, glänzte zudem mit einem großartigen Treffer und konnte zwei weitere vorbereiten. Er war das Sahnehäuptchen auf einer großartigen Gesamtleistung des erstmaligen Titelträgers. Zu recht wurde er mit der Auszeichnung des "Most Outstanding Player of the Frozen Four" bedacht. Unions Mannschaftskapitän Mat Bodie bezeichnete ihn gar als den "Motor der Mannschaft!"

Das Spiel wurde zu einem Wechselbad der Gefühle. Die Gophers gingen schon früh (3.) durch Justin Kloos in Führung, doch die Dutchmen (übersetzt: Holländer) - so der Spitzname - glichen schon kurz darauf aus. Der gerade schon erwähnte Gostisbehere umkurvte wie ein alpiner Skiläufer die Slalomstangen seine Gegenspieler und schoss eine Granate durch die Beine eines gegnerischen Abwehrrecken, vorbei am Gophers-Goalie Adam Wilcox in die Maschen. Das Team aus Minnesota schoss zwar wiederum das 2:1, jedoch kurz vor dem Ende des Startdrittels schickte der Schütze zum 1:1 Ausgleich mit einem schönen Pass Eli Lichtenwald (seine Vorfahren kommen aus Österreich) auf den Weg zur erstmaligen Führung - 3:2 und diese sollten die Dutchmen nicht mehr abgeben. Sie drehten das Finale praktisch in 114 Sekunden, als sie einem 1:2 ein 4:2 machten. Im zweiten Drittel kamen die Gophers noch einmal auf 4:3 heran, doch als 14:30 Minuten vor dem Abpfiff das 5:3 fiel wurde es noch einmal richtig wild und der neue, erstmalige Titelträger beendete das torreiche Finale mit einem Empty-Net-Tor 42 Sekunden vor dem Ende, das Mannschaftskapitän Mat Bodie vorbehalten war. Es war ein Spiel, wie man es nicht erwartet hatte und ließ auf der einen Seite vollkommen konsternierte Gophers und auf der anderen in überschwänglicher Glückseligkeit schwelgende Underdogs zurück.

Als nach 60 Spielminuten mit den Dutchmen, Union Hockey, der neue und erstmalige NCAA - Titelträger feststand, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Vom Hallendach "schneite" es Konfetti und die "Holländer" bildeten eine lebende Traube - sie lagen sich in den Armen und stammelten immer wieder: "Das ist ein Traum, unvorstellbar, surreal aber wahr! Darauf haben wir all die Jahre hingearbeitet - mir fehlen die Worte, ich muss das jetzt erst einmal realisieren!"

Ivo Jaschick


Kurznachrichtenticker

  • vor 7 Stunden
  • Die Dresdner Eislöwen (DEL2) und TecArt Black Dragons Erfurt (OL Nord) werden künftig nicht mehr kooperieren. Die Vereinbarung zwischen beiden Clubs wird nicht verlängert, da Dresden wegen der angestrebten Verkleinerung des Kaders nicht mehr zwingend einen Partner benötigt.
  • vor 8 Stunden
  • Die Schwenninger Wild Wings (PENNY DEL), der EHC Freiburg (DEL2) und die Stuttgart Rebels (OL Süd) werden künftig zusammenarbeiten. Das gaben die Clubs am Freitag bekannt. Schwenningen und Freiburg waren schon zuletzt Kooperationspartner.
  • vor 11 Stunden
  • Die U18-Nationalmannschaft bleibt bei der WM Division I, Gruppe A, im dänischen Frederikshavn auch im vierten von fünf WM-Spielen ungeschlagen. Das Team von André Rankel gewann gegen die Mannschaft aus Japan mit 6:2. Die deutsche U18 hat den Aufstieg am Samstag gegen Dänemark in eigener Hand.
  • gestern
  • Drittes Spiel, dritter Sieg: Die deutsche U18-Auswahl hat bei der WM im dänischen Frederikshavn mit 2:1 nach Verlängerung gegen die bis dato ungeschlagene Ukraine gewonnen und damit Platz eins in der Tabelle übernommen. Siegtorschütze war Lenny Boos, das erste DEB-Tor erzielte Elias Pul.
  • vor 2 Tagen
  • Frank Fischöder wird neuer Sportlicher Leiter der Iserlohn Young Roosters. Der ehemalige DEL-Trainer war in dieser Saison Coach von Oberliga-Club Leipzig. Der 52-Jährige tritt den neu geschaffenen Posten im Iserlohner Nachwuchs am 1. Mai an.
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