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Dienstag, 22. April 2014

„Das ist einfach der Wahnsinn" Bremerhaven feiert enthusiastisch den Titel, Bietigheim gratuliert sportlich fair

Der DEL2-Meister 2013/14: Die Fischtown Pinguins Bremerhaven.
Foto: J. Wagner

Am Ende waren es Szenen, die all die Faszination und das Leiden des Sports ausmachen. Szenen, für die alle den Sport lieben und manchmal auch hassen. Als nach dem Overtime-Tor von Marian Dejdar die Eisarena in Bremerhaven in ihren Grundfesten erbebte und der Partymarathon in der Seestadt begann, standen auf der anderen Seite die unglücklichen Verlierer wie ein Häufchen Elend. "Ich habe gar nicht groß nachgedacht, sondern einfach geschossen. Als die Scheibe einschlug kam diese riesige Begeisterungswelle. Das ist einfach der Wahnsinn", meinte Siegtorschütze Dejdar.

Es war ein episches Ende der ersten DEL2-Saison, wie es kein Drehbuchautor besser sich hätte ausdenken können. Und dass ein verdienter Meister gekürt wurde, da waren sich alle einig. "Bei Fünf gegen Fünf war Bremerhaven das bessere Team", fand Zaungast Sebastian Furchner von den Grizzly Adams Wolfsburg und erntete dafür auch Zustimmung der beiden Trainer. "Bei Fünf gegen Fünf haben wir das Spiel dominiert", fand auch Meister-Coach Mike Stewart. Und auch sein Gegenüber Kevin Gaudet blieb fair: "Glückwunsch an Bremerhaven, sie haben das verdient. Aber ich muss auch meiner Mannschaft ein Kompliment machen, sie hat bis zum Ende großartig gekämpft und es war verdammt eng bis zum Schluss."


Am Ende hatte aber Bremerhaven mit seinem großen Kader einfach mehr im Tank als Bietigheim mit kaum noch drei Reihen. "Man hat schon gemerkt, dass Bremerhaven eine Riehe mehr hat als wir. Es geht an die Substanz, wenn ducteilweise nur vier Verteidiger oder acht Stürmer aufbieten kannst", so Verteidiger Bastian Steingroß. Auch deshalb, weil man geistig wie körperlich frisch wirkte, war Bremerhaven in der Finalserie effektiver und deshalb am Ende den Tick stärker. Die nie aufgebenden Steelers freilich zwangen Fischtown in Spiel fünf trotz des 0:2-Rückstandes noch einmal in die Verlängerung. "Wir haben 2:0 geführt und dann das 2:2 hinnehmnen müssen . Okay, ich habe da auch einen Fehler gemacht. Aber ich hatte keine Angst, dass wir verlieren könnten. Wir sind einfach sehr konstant, haben immer die erforderliche Geduld. Ein großer Dank an das Bremerhavener Publikum. Die Unterstützung war wunderbar", meinte ein überglücklicher Andrei Teljukin. Nur ein klein wenig traurig war der am Ende verletzte Björn Bombis: "Ich konnte in den letzten Partien nicht mitspielen, weil ich am Meniskus operiert worden bin. Schade." Der Feierlaune bei ihm wie auch beim Rest des Teams konnte das freilich kaum einen Abbruch tun.

Und während rund um die Eisarena die Hölle los war und die ganze Stadt im Freudentaumel, machte sich der enttäuschte Tross aus Bietigheim auf die lange Heimreise. "Vielleicht war Spiel drei entscheidend, als wir hier dreimal in Führung lagen, aber nicht nachlegen konnten und das Break versäumt haben", sinnierte Kevin Gaudet. Dass sein Team viele Sympathien gewonnen hatte und die Finalserie eine Werbung für das DEL2-Eishockey war, dürfte ihn in diesem Augenblick kaum getröstet haben. (Mehr zum dramatischen Zweitliga-Finale mit Stimmen aus beiden Lagern, einem Interview mit Meistermacher Mike Stewart und einem Portrait von Playoff-MVP Marian Dejdar lesen Sie in der aktuellen Print-Ausgabe der Eishockey NEWS, die wegen des Feiertags erst am Mittwoch im Handel bzw ab Dienstag als App erhältlich ist).

Tobias Welck

Das entscheidende Finale in Bildern (12 Einträge)

 

Kurznachrichtenticker

  • vor 10 Stunden
  • Die Dresdner Eislöwen (DEL2) und TecArt Black Dragons Erfurt (OL Nord) werden künftig nicht mehr kooperieren. Die Vereinbarung zwischen beiden Clubs wird nicht verlängert, da Dresden wegen der angestrebten Verkleinerung des Kaders nicht mehr zwingend einen Partner benötigt.
  • vor 10 Stunden
  • Die Schwenninger Wild Wings (PENNY DEL), der EHC Freiburg (DEL2) und die Stuttgart Rebels (OL Süd) werden künftig zusammenarbeiten. Das gaben die Clubs am Freitag bekannt. Schwenningen und Freiburg waren schon zuletzt Kooperationspartner.
  • vor 14 Stunden
  • Die U18-Nationalmannschaft bleibt bei der WM Division I, Gruppe A, im dänischen Frederikshavn auch im vierten von fünf WM-Spielen ungeschlagen. Das Team von André Rankel gewann gegen die Mannschaft aus Japan mit 6:2. Die deutsche U18 hat den Aufstieg am Samstag gegen Dänemark in eigener Hand.
  • gestern
  • Drittes Spiel, dritter Sieg: Die deutsche U18-Auswahl hat bei der WM im dänischen Frederikshavn mit 2:1 nach Verlängerung gegen die bis dato ungeschlagene Ukraine gewonnen und damit Platz eins in der Tabelle übernommen. Siegtorschütze war Lenny Boos, das erste DEB-Tor erzielte Elias Pul.
  • vor 2 Tagen
  • Frank Fischöder wird neuer Sportlicher Leiter der Iserlohn Young Roosters. Der ehemalige DEL-Trainer war in dieser Saison Coach von Oberliga-Club Leipzig. Der 52-Jährige tritt den neu geschaffenen Posten im Iserlohner Nachwuchs am 1. Mai an.
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