Mikael Granlund ist auf dem Weg zu seinem Overtime-Tor von niemandem zu bremsen.
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Ein Serienrückstand von 0:2 ist mit einer hohen Wahrscheinlichkeit verbunden, auszuscheiden. Gleichzeitig gibt ein Playoff-Spiel im eigenen Stadion aber noch einmal Auftrieb. So geschehen am Ostermontag, als gleich drei Teams, die die ersten beiden Spiele in ihren Serien verloren haben, einen Sieg landen konnten und sich somit zurückmeldeten.
Dreimal standen dabei auch die Goalies im Mittelpunkt. Corey Crawford (Chicago), Darcy Kuemper (Minnesota) und Kari Lehtonen (Dallas) gelangen bei den Erfolgen ihrer Teams jeweils ein Shutout. Besonders für Crawford war dies eine Genugtuung, hatte er doch in den ersten beiden Spielen gegen die St. Louis Blues jeweils ein Tor in der Schlussphase hinnehmen müssen. Diesmal parierte er auch den letzte Schuss von Alex Pietrangelo und sicherte so den ersten Sieg für den Meister, den Jonathan Toews (5.) eingeleitete hatte. Dabei hatte Ryan Miller nicht gut ausgesehen, er ließ den scheinbar harmlosen Schuss durch die Beine passieren. Crawford parierte 34 Schüsse.
Kuemper ersetzte den glücklosen Ilya Bryzgalov und hielt ebenfalls seinen Kasten sauber. Allerdings gehörte das Spiel über weite Strecken seinen Minnesota Wild, die nach 60 Minuten 44 Schüsse auf dem Spielberichtsbogen stehen hatten. Die in den ersten Spielen so starke Offensive der Avalanche um Nathan MacKinnon und Paul Stastny (je sieben Punkte) kam nur auf 22 Schüsse. Für das Tor des Abends sorgte der Finne Mikael Granlund nach 5:08 Minuten in der ersten Overtime. Er bewies dabei Hartnäckigkeit, ließ sich auch von einem Checkversuch an der Bande nicht bremsen und brachte den Puck im Fallen an Semyon Varlamov vorbei. Verteidiger Tyson Barrie verletzte sich nach einem Check von Matt Cooke am Knie und wird vier bis sechs Wochen ausfallen, Cooke könnte dafür gesperrt werden.
Shutout Nummer drei ging an den Granlunds finnischen Landsmann Kari Lehtonen, der Ryan Getzlaf, Corey Perry und Co. bremsen konnte und insgesamt 37 Schüsse parierte. Jamie Benn, Valeri Nichushkin und Ryan Garbutt erzielten die Tore für die Stars. Auch die Anaheim Ducks müssen eien Ausfall verkraften. Verteidiger Stephane Robidas brach sich bei einer Kollission mit Ryan Garbutt das Bein.
In der Serie zwischen Pittsburgh und Columbus gibt es eine interessante Parallele in allen Spielen: Das Team, das jeweils mit 3:1 führt, verlor jeweils. Diesmal waren es erneut die Blue Jackets, die gleich in den ersten drei Minuten durch Boone Jenner und Jack Johnson trafen, dann aber zwei Sekunden vor dem Ende des zweiten Drittels das 1:2 durch Brooks Orpik hinnehmen mussten. Cam Atkinson fälschte 64 Sekunden nach der Pause einen Schuss zum 3:1 ab. Doch dann kamen die Penguins: Binnen nicht einmal zweieinhalb Minute trafen Brandon Sutter, Lee Stempniak und Jussi Jokinen und machten aus dem 1:3 einen 4:3-Sieg. Sidney Crosby wartet auch nach drei Spielen noch auf sein erstes Tor, Marcel Goc fällt weiterhin verletzt aus.
Michael Bauer