Weder harter Hund noch Player’s Coach Ward: „Die Spieler haben ein feines Gespür dafür, ob du authentisch bist“

Nach sieben Jahren als Co-Trainer der Boston Bruins kehrt Geoff Ward in die DEL zurück. Nach den Iserlohn Roosters wird der Kanadier ab der kommenden Saison Adler Mannheim als Chefcoach betreuen. "Ich hatte den Eindruck, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt meiner Karriere eine Luftveränderung nötig hatte. Es war ja nicht so, dass ich das, was ich in Boston gemacht habe, nicht gemocht hätte. Aber ich habe sieben Jahre lang dieselbe Rolle ausgefüllt. Ich freue mich auf die Möglichkeit, wieder als Cheftrainer zu arbeiten, in einem Club mit einer so großen Eishockey-Tradition, wie sie die Adler haben, den Weg mitzubestimmen", sagte der 52-Jährige im Interview mit Eishockey NEWS.

Drei Jahre band sich Ward an die Kurpfälzer. Die lange Laufzeit des Vertrags war ihm wichtig. "Man braucht Sicherheit - das beziehe ich nicht nur auf mich selbst, sondern auch auf die Spieler. Die Jungs sollen wissen, dass ich den Plan habe, hier eine Weile zu bleiben. Wir wissen, dass wir die Chance haben, eine starke Basis zu bauen, von der aus wir uns weiterentwickeln können. Bei Verträgen mit kürzerer Laufzeit besteht die Gefahr, nicht die Entscheidungen zu treffen, die getroffen werden müssten", so Ward.

Harter Hund oder Player's Coach? In eine Ecke will sich der neue Adler-Coach nicht drängen lassen. Er erklärt: "Ich glaube nicht, dass es den einen richtigen Coaching-Stil gibt. Es ist wichtiger, dass du authentisch bist. Die Spieler haben ein gutes Gespür dafür, wenn du das nicht bist. Ich fordere viel, bin aber fair. Ich will, dass die Spieler wissen, dass sie ein wichtiger Teil eines Prozesses sind, will persönliche Beziehungen zu ihnen aufbauen. Ich bin fest davon überzeugt, dass du aus deinen Spielern bessere Spieler machst, wenn du aus ihnen bessere Menschen machst." Teamwork stehe über allem. "Um das zu erreichen, brauchst du Spieler, die sich aufeinander verlassen können und ein Gespür dafür entwickeln, was vor sich geht."

Ob er für seine Ideen die richtigen Spieler im aktuellen Kader hat, will Ward abwarten. "Das werden wir sehen", sagt er vorsichtig. "Es ist wichtig, dass die richtigen Leute im Bus sitzen. Ob das so ist, wollen wir in nächster Zeit herausfinden. Die Jungs sollen alles auf den Tisch bringen, was sie haben: Führungsqualitäten, Arbeitseinstellung und so weiter. Sobald wir sehen, was uns zur Verfügung steht, werden wir in einem weiteren Schritt festlegen, welchen Weg wir einschlagen."

Das komplette Interview mit Ward lesen Sie in der aktuellen Print-Ausgabe von Eishockey NEWS, die ab Dienstag im Zeitschriftenhandel erhältlich ist.