Tim Bender wurde noch beim letztjährigen CHL Entry Draft an Nummer 118 von den London Knights gezogen. Foto: imago
Nur wenige Tage nach dem NHL-Draft durften auch die Teams der Canadian Hockey League (CHL) beim Import Draft ihre beiden ausländischen Spielerpositionen besetzen. Dabei wählten die insgesamt 60 Mannschaften der drei Nachwuchsligen Western Hockey League (WHL), Quebec Major Junior Hockey League (QMJHL) und Ontario Hockey League (OHL) 71 Akteure aus Europa. Mit 24 Picks stammen die meisten Youngster aus Russland, gefolgt von Tschechien (13), Schweden (12), der Slowakei (4) sowie der Schweiz (4). Aus Deutschland war in diesem Jahr niemand dabei. Noch im letzten Jahr schafften mit Markus Eisenschmid (Medicine Hat Tigers), Marco Sedlar (Charlottetown Islanders), Andreas Eder (Vancouver Giants), Maximilian Kammerer (Regina Pats), und Tim Bender (London Knights) gleich fünf Deutsche den Sprung über den großen Teich.
Anlass zur Sorge gebe die diesjährige Nichtbeachtung deutscher Talente laut Bundesnachwuchstrainer Ernst Höfner aber nicht: "Nicht jeder Jahrgang ist gleich und der 95er Jahrgang war ein extrem starker. Zudem gibt es für die Jungs mittlerweile mehrere Optionen um sich weiterentwickeln zu können. So bietet Salzburg die Möglichkeit in der MHL zu starten. Auch lässt die Förderlizenzreglung in Deutschland zwischen der DEL und der DEL 2 und die weitere Reduzierung der Ausländerstellen das Interesse der Clubs an einheimischen Nachwuchsspielern wachsen. So ist die Notwendigkeit für einen Wechsel nach Übersee nicht mehr so hoch."
Die neugewonnenen Alternativen haben zudem zur Folge, dass sich ein Spieler möglicherweise während der Saison für eine Rückkehr nach Deutschland entscheidet, was den nordamerikanischen Organisationen die Planungssicherheit nimmt. "Die Vereine sind auf der Suche nach Spielern die zu 100 Prozent sicher kommen und bleiben. Sie dürfen die beiden Positionen nur einmal besetzen", so Höfner. Beispiele hierfür gibt es genug. So wechselte Eder noch während der vergangenen Spielzeit nach Bad Tölz, Sedlar zog es nach Salzburg.