Der DEL-Sonntag in der Nachlese Unerwünschte Querschüsse in Köln, Clarks Feuerwerk, kleiner Seitenhieb von Krupp und Wachablösung in Straubing

Satte 37 Tore, knapp 45.000 Zuschauer, ein Kantersieg und jede Menge knappe Resultate - das sind die nackten Fakten des zwölften Spieltages in der Deutschen Eishockey Liga. Doch der DEL-Sonntag hatte auch zahlreiche Besonderheiten zu bieten. Eishockey NEWS nennt nachfolgend die Aufreger des Spieltages.

Seitenhieb des Tages: Den konnte sich Uwe Krupp im Interview mit ServusTV nicht verkneifen. Der suspendierte Coach der Kölner Haie freut sich zwar schon auf neue Aufgaben und wird desalb "Augen und Ohren offen halten", aber er hat in seiner Zeit in Köln auch etwas mitgenommen fürs Leben. "Ich habe auch gelernt, dass es nicht nur wichtig ist, wo du arbeitest, sondern auch, für wen du arbeitest", sagte Krupp im Interview mit ServusTV. Jeder weiß, dass dieser Spruch in Richtung des mächtigen Kölner Gesellschafters Frank Gotthard ging.

Querschuss des Tages: Auch dieser kam aus der Kölner Richtung. Mit einem Statement distanzierte sich die Haie-Traditionsmannschaft unter der Woche von der Entscheidung der GmbH-Führung, Uwe Krupp zu entlassen. Jetzt aber gab es Gegenwind - und zwar von Nationalspieler Moritz Müller. Der Verteidiger übtte deutliche Kritik an Alt-Kapitän Detlef Langemann und die anderen KEC-Legenden, die sich öffentlich geäußert hatten. Im Gespräch mit Eishockey NEWS (aktuelle Ausgabe) sagte Müller: "Ich hoffe, dass die Mannschaft nun unterstützt wird. Auch von Leuten, die jetzt querschießen und die ich lange Zeit nicht mehr gesehen haben. Ich bitte alle, uns jetzt zu unterstützen und an einen Strang zu ziehen."

Wachablösung des Tages: Die könnte in Straubing erfolgt sein. Nachdem Stamm-Torhüter Jason Bacashihua im bisherigen Saisonverlauf nur sporadisch Sicherheit ausgestrahlt hat und auch am Freitag beim 0:4 gegen Wolfsburg patzte, hat Trainer Rob Wilson nun zumindest inoffiziell Dustin Strahlmeier zur Nummer eins erklärt. Der 22-Jährige bot schon unter der Woche beim 1:2 in Nürnberg eine hervorragende Leistung und war auch am Sonntag bei der unglücklichen Derby-Niederlage in München bester Straubinger. Strahlmeier selbst bleibt aber bescheiden. Er sagt: "Ich versuche, meine Leistung zu bringen, alles andere entscheidet der Trainer."

Scharfschütze des Tages: Kevin Clark war der Strahlemann beim 8:1-Kantersieg der Hamburg Freezers gegen Nürnberg. Der Kanadier erzielte sage und schreibe vier Tore, allein drei im Mitteldrittel. Von einer Rekordmarke war Clark allerdings weit entfernt. Die drei Treffer innerhalb von 472 Sekunden bedeuten "nur" Rang 27 in der DEL-Historie. Rekordhalter in dieser Disziplin ist übrigens Petr Kopta. Der damalige Schwenninger schoss am 9. Oktober 1994 im Spiel der Wild Wings gegen Berlin drei Tore innerhalb von exakt 97 (!) Sekunden.

Die Sprüche des Tages: Sie kommen aus Mannheim und Straubing. Adler-Neuzugang Andrew Jourdey auf die Frage, wie sich Deutschland im täglichen Leben von seiner Heimat unterscheide: "Große Unterschiede gibt es nicht. Ich habe aber den Eindruck, dass es hier keine Stoppschilder gibt. Gewöhnen musste ich mich auch an die Tatsache, dass man Pfand für einen Einkaufswagen bezahlen muss - ich dachte, ich müsste ihn kaufen." Und Straubings Neuzugang wollte sich trotz der zwei Niederlagen zu seinem Einstand und dem letzten Tabellenplatz der Tigers nicht unterkriegen lassen. Beinahe trotzig sagte der Sonnyboy aus Ontario: "Harte Zeiten vergehen, aber harte Jungs bleiben. Und wir haben tolle Jungs in der Kabine, wir schaffen das."