Die Harzer Falken ziehen weiter ihre Kreise an der Tabellenspitze. Foto: Neuendorf
Zweistellig! Die Harzer Falken mischen die Liga weiterhin kräftig auf und besiegten zahme Elb-Krokodile am zehnten Spieltag mit 10:2. Ähnlich souverän der punktgleiche neue Zweiter, die Hannover Indians, die Wedemark bezwangen und vom erneuten Favoritensturz profitierten. Die Scorpions, bis dato Zweiter, verloren nämlich gar nicht mal so überraschend mit 2:5 in Rostock. In Nordhorn endeten dagegen gleich zwei Serien.
Die Falken aus dem Harz wollen sich in der Liga einfach nicht beliebter machen. Die Truppe aus Braunlage machte auch in Hamburg bei den Crocodiles keinen Spaß. Mit bitterem Ende für die Zuschauer im Stadtteil Farmsen. Dort schlugen die Raubvögel gleich neunmal zu. Und das auch mit einem zurückhaltenden Top-Mann Andrew Bailey, der zunächst nur einmal verwandelte, dann aber noch den 10:2 Schlussakt inszenierte. Der Schlüssel zum Sieg: die Spielminuten 17 bis 19. In dieser schmalen Spanne gab es nämlich gleich vier Tore und die spektakuläre Wende vom 0:1 zum 4:1 aus Sicht der Falken. Die verteidigten mit tollem Hockey reichlich souverän ihre Tabellenführung. Bester Schütze bei den torhungrigen Falken: Stefan Bilstein mit drei erfolgreichen Abschlüssen.
Einer der punktgleichen Verfolger patze dagegen erneut. Die Hannover Scorpions kassierten im zehnten Spiel bereits ihre vierte Niederlage. Und das in Rostock, gegen bissige Piranhas. Die traten erstmals vor heimischer Kulisse mit Rückkehrer Anton Marsall vor an. Und dieser beteiligte sich gleichmal mit zwei Vorlagen vor der jubelnden Hanseaten-Meute. Die klatschten aber noch mehr bei zwei anderen Namen. Petr Sulcik und Jens Stramkowski nämlich waren es, die mit zwei Doppelpacks die meiste Last zum Favoritensturz trugen. Wobei sich der positive Rostocker Trend fortsetzte - besonders in Unterzahl. Obwohl die Niedersachsen deutlich öfter in Überzahl agierten, kam bei acht Unternehmungen nichts Zählbares heraus. Rostock gewann so verdient mit 5:2.
Zwei Niederlagen standen zwei Siegen gegenüber. Mit diesen direkten Vorleistungen trafen sich die Kufencracks vom Hamburger SV bei den zuletzt formverbesserten Rittern aus Nordhorn zum Duell. Am Ende rissen aus Sicht der Hamburger zum Glück gleich zwei Serien. So stellte das 5:2 in fremder Hallte einen kleinen Befreiungsschlag dar. Dabei war der GEC noch temporeich ins Spiel gegangen und führte schnell mit 1:0. Die Antwort der Hamburger sollte es aber in sich tragen und auf einem Namen hören. Marlon Czernohous war es nämlich, der erst assistierte, dann vollendete und auch an der Entscheidung maßgeblich beteiligt war. Am Ende standen vier Scorerpunkte für den jungen Stürmer zu Buche - für Nordhorn die Ernüchterung vor fast 800 Besuchern.
Ernüchterung? Das können die Wedemark Scorpions in dieser Saison besonders fett schreiben. 18 Tore gab es am Wochenende in den regionalen Duellen gegen die beiden großen Hannoveraner Teams. Artig von Scorpions und am Sonntag von den Indians geteilt. Immerhin schoss Wedemark auch drei eigene Tore. Und die auch noch in einem spannenden ersten Drittel. Mit 3:3 ging es nämlich mehr als etwas überraschend das erste Mal in die Katakomben. Dann jedoch machten die Indians kurzen Prozess. Besonders ernsthaft bei der Sache: Oliver Duris als Dreifachtorschütze, wohlwollend flankiert von den Doppelpackern Koziol und Gerartz.
Bedeutet für die Tabelle: Braunlage führt nun vor den Indians, während die etwas abgefallenen Scorpions nun Rostock (zwei Spiele weniger) und den HSV im Rücken wissen. Unten bleibt alles unverändert, da Wedemark und Nordhorn jeweils unterlagen und den Anschluss an die auf Platz sieben rangierenden Beach Boys verpassten.