Bayreuths Michal Bartosch (Nr. 24) war beim 8:0 über Weiden nicht zu stoppen und verbuchte einen Hattrick
Foto: Ziegler
Der 12. Spieltag stand ganz im Zeichen der Duelle "Favoriten gegen Außenseiter". Nach Wochenenden voller Spitzenpartien wurde es also insbesondere bei den beiden Top-Teams ruhig und souverän. Ein Team aus dem bisherigen Spitzentrio musste aber dennoch eine überraschende Pleite hinnehmen. Getroffen hat es die Tölzer Löwen mit der 4:5-Heimniederlage gegen Erding! Üble Packungen holten sich Füssen mit 1:7 gegen Peiting und Weiden beim 0:8 in Bayreuth ab. So brachte der Spieltag ganz vorne wenig Neues. Selb und Regensburg halten sich die Waage, stehen punktgleich auf Rang eins und zwei. Dahinter jubeln aber die überragenden Tigers aus Bayreuth und die formverbesserte Freiburger Wölfe. Die springen im Einklang an Bad Tölz vorbei und sind nur Dritter und Vierter. Tölz hingegen fällt auf Rang fünf.
Mit einem bereits kleinen Abstand folgt dann die zweite Mannschaft des Wochenendes. Der EC Peiting holt sich mit der maximalen Ausbeute den Platz in der oberen Hälfte, die Bulls aus Sonthofen rutschen ab. Ganz unten feiert Erding nicht nur den Sensationssieg, sondern auch den Sprung auf Platz zehn. Für Füssen hingegen sieht es trauriger denn je aus.
Endlich! Das dachten mit Sicherheit viele Fans der Selber Wölfe. Endlich nämlich gelang es die Tabellenführung mit in die Länderspielpause zu nehmen. Nach der Eroberung am Freitag gegen Klostersee schlüpfte dieses Mal Deggendorf beim 4:0 in die Opferrolle. Die schlugen sich jedoch über 40 Minuten achtbar, erst im Schlussdrittel demonstrierten der Tabellenführer seinen Torinstinkt. Überragend dabei: Doppeltorschütze Daniel Heilmann und Sturmkumpan Jared Mudryk, der dreifach fürs eigene Konto punktete. Nicht zu vergessen: Marko Suvelo, der nach der Packung vor genau sieben Tagen die heimischen Fans mit einem Shutout verzückte. Die eindrucksvolle Bilanz des Wochenendes: 9:1 Tore, sechs Punkte. In Selb läuft's.
Auch wenn die Häkchen nur hinter Pflichtaufgaben gesetzt wurden.
Laufen tut es auch wieder in Regensburg. Die hatten in Peiting noch überraschend verloren, zeigten sich am Sonntagabend vor heimischer Kulisse bestens erholt. Mit 4:1 wurde der EHC Klostersee auf die Heimfahrt geschickt. Ein bitteres Wochenende für die Gäste. Erst Zuhause gegen Selb demontiert, nun auch in Regensburg chancenlos. Die feierten zwar nicht die Rückeroberung der Spitze, dafür aber die Sportsmänner David Stieler rund Louke Oakley, die wie gewohnt im Abschluss wie auch in der Vorbereitung zu überzeugen wussten! Der Anschluss der kriselnden Gäste durch Maxi Merz kam viel zu spät. Immerhin stand es da schon 0:4 und die fünfte Niederlage in Serie war aus Sicht der Grafinger schon längst perfekt.
Sensationell. Der Dritte aus Bad Tölz stolperte nämlich als einziger Favorit ganz gewaltig - mit 4:5 vor eigenem Publikum gegen Erding. Die machten ihren Namen als Gladiatoren alle Ehre und gewannen dank großer Leidenschaft und Colin Mulvey! Dieser hatte nämlich eine der besten und effektivsten Spielerleistungen der Saison abgerufen. Drei Tore, zwei Vorlagen! Alles was Mulvey anging, endete bitter für die hungrigen Löwen. Die waren selbst sogar auf dem besten Wege, führten im Mitteldrittel mit 3:1. Dann aber kam Erding, pardon, Colin Mulvey! Ein Husarenstück des bisherigen Elften, der übrigens am Freitag noch von Bayreuth abgeschossen wurde.
Wie sich das anfühlt, also von Bayreuth abgeschossen werden, das wissen nun auch die Teufel aus Weiden. Die gingen nämlich mit 0:8 in Bayreuth unter! Nach dem punktlosen, aber doch anständigen 2:4 vom Freitag gegen Freiburg ging aus Sicht der Blue Devils in Bayreuth alles schief. Alles überragend beim nächsten Kantersieg der bissigen Tiger: Stürmer Michal Bartosch, der dreimal traf. Andreas Geigenmüller, am Wochenendbeginn nochmal viermal in Jubelpose abdrehend, netzte dieses Mal zumindest einmal ein. Bayreuths abschreckende Halloween-Bilanz: 17 Tore.
Dabei waren die Teufel aus Weiden nicht die einzigen Prügelknaben. Auch das Schlusslicht aus Füssen bekam eine Lektion verpasst. Das jedoch leider vor eigener Kulisse. Mit 1:7 ging man gegen Peiting unter, die nach dem Überraschungssieg vom Freitag gegen Regensburg munter drauf los spielten. Bereits nach 20 Minuten und fünf Gegentreffer war das ungleiche Duell entschieden, Füssens Schlussmann Andre Irrgang erlebte ein bitteres Drittel, bevor er erlöst wurde. Stark auf Seiten der formidablen Gäste: Cody Carlson und Michael Baindl.
Im letzten Spiel des Abends wurde es fast ebenso deutlich. Mit 6:2 ging das Verfolgerduell jedenfalls deutlich an die Heimmannschaft aus dem Breisgau. Die deckten vor 1.300 Zuschauern den Gegner mit reichlich Offensivpower ein, die am effektivsten Danko Deveri nutze. Dieser durfte sich nämlich über einen Dreierpack freuen. Obwohl das Ergebnis ähnlich deutlich und klar wie die zuvor dargestellten Abreibungen ausfiel, ließen sich die Bulls nie hängen und durften immerhin zweimal verkürzen. Das war jedoch viel zu wenig.