Tobias Rieder
Foto: Arizona Coyotes Twitter
Was für ein Abend für Tobias Rieder! Der 21-jährige gebürtige Landshuter wurde in seinem ersten NHL-Spiel unverhofft zum Helden und erzielte beim 6:5-Auswärtssieg der Arizona Coyotes bei den Washington Capitals das Game Winning Goal. Rieder traf bei einem Zwei-auf-eins-Break nach einem Pass von Kapitän Shane Doan zum zwischenzeitlichen 6:3 (56. Minute), ehe die Caps in der Schlussphase noch zwei Tore erzielten. Rieders Treffer wurde somit zum Siegtor.
"Das ist unglaublich", sagte Rieder nach dem Spiel gegenüber FoxSports Arizona. "Ich glaube, ich begreife das noch gar nicht richtig, was passiert ist." Er könnte sich noch an den Pass erinnern und dann dass er den Puck oben reingehauen habe. "Ich genieße, was hier passiert. Es war einfach toll." Auf die Frage, wen er nun als Erstes anrufen werde, sagte er: "Meine Eltern."
Rieder fiel nach seinem Treffer mit einem Freundenschrei und dann einem breiten Lächeln im Gesicht Doan und seinen Teamkollegen um die Arme, diskutierte danach auf der Bank mit dem Kapitän und Antoine Vermette den Spielzug noch einmal in Ruhe durch und wurde nach der Schlusssirene von den Teamkollegen besonders geherzt. Rieder erhielt insgesamt 11:30 Minuten Eiszeit und gab drei Schüsse auf das Tor von Caps-Goalie Justin Peters ab. Kurz vor seinem 6:3 hatte er schon einen Treffer auf dem Schläger, scheiterte aber knapp. Schon im ersten Drittel konnte er unmittelbar nach seinem ersten Torschuss (7.) eine Strafe ziehen. Es folgte eine weitere unmittelbar nach einem Bully in der 13. Minute. Die Coyotes waren im ersten Powerplay in Führung gegangen, lagen dann später mit 1:3 zurück und drehten das Spiel im Schlussdrittel.
Rieder, der erst am Samstag vom AHL-Team Portland Pirates in die NHL berufen worden war und am Sonntagmorgen aus Albany (dort hätte er mit den Pirates gespielt) nach Washington gekommen war, hatte schon in der ersten Drittelpause sein erstes TV-Interview gegeben und war auch nach dem Spiel ein gefragter Interviewpartner.
Rieder hat in dieser Saison in neun Spielen für die Pirates viermal getroffen und hat zwei Vorlagen gegeben. Bereits vor der Saison waren dem Landshuter Chancen auf einen Platz im Kader der Coyotes eingeräumt worden. Er verpasste den Cut nur knapp. Rieder wurde 2011 in der vierten Runde an Position 114 von den Edmonton Oilers gedraftet und vor knapp eineinhalb Jahren zu den Coyotes getradet.
Michael Bauer