Freundlicher Blickkontakt. Momentaufnahme aus dem bayerischen Derby zwischen Ingolstadt und Nürnberg, das die Panther klar mit 6:0 für sich entschieden. Foto: ISPFD
Kurz vor der Länderspielpause liefen manche Teams aber auch einzelne Akteure in der DEL noch einmal zur Bestform auf. So marschieren Mannheim und München im Gleichschritt vorne weg, während Hamburgs Monster-Serie im Heimspiel gegen Düsseldorf zuende ging. Einen gewissen Geschmack hatte unterdessen die frühzeitige Ankündigung vom Abgang Patrick Hagers aus Ingolstadt. Hier die Aufreger des Wochenende im Überlick.
Die Besten im Westen: Von wegen "im Westen nichs Neues" - nicht Köln oder Krefeld, nein die Iserlohn Roosters sind aktuell das beste NRW-Team in der DEL. 29 Punkte hat die Mannschaft von Jari Pasanen nach 16 Spielen auf dem Konto und damit satte 16 Zähler mehr als Köln und immerhin drei Punkte mehr als Krefeld. Bleibt zu hoffen, dass für den Club aus dem Sauerland nicht - wie in den vergangenen Jahren - einem goldenen Oktober ein trister November folgt.
Ende einer Monster-Serie: Rekordverdächtig war die am Sonntag zu Ende gegangene Erfolgsserie der Hamburg Freezers. Sechs Spiele in Folge hatten die Hanseaten mit einem Torverhältnis von 33:8 gewonnen, ehe Düsseldorf den Lauf durch ein 4:2 beendete. Vor 18 (!) Jahren hatte mit Krefeld letztmals eine Mannschaft sechs Partien nacheinander mit einem Torverhältnis von plus 25 zu ihren Gunsten entschieden. Noch deutlicher machten es in der Liga-Geschichte nur die Pinguine 1994/95 in der ersten Spielzeit überhaupt (plus 31), Köln 1995/96 (plus 30) und die Berlin Capitals ebenfalls 1994/95 (plus 27). Mit der DEL von heute hat die damals in den Kinderschuhen steckende Liga aber nur noch den Namen gemein.
Abgang mit und ohne Geschmack: Der ERC Ingolstadt hat am Wochenende mit der Meldung überrascht, dass Nationalspieler Patrick Hager den Club am Ende der Saison verlassen wird. Finanziell habe man sich nicht einigen können, hieß es und das wiederum hatte ein "Geschmäckle". Da wird doch nicht schon wieder Red Bull München seine Finger im Spiel haben? Der Spieler selbst gab sich cool. "Ich bin froh, dass die Sache frühzeitig geklärt ist", sagte Hager und gab auf dem Eis beim Sieg über Düsseldorf mit zwei Toren die richtige Antwort - ganz ohne Beigeschmack.
Adduono in ungewohnter Rolle: Rick Adduono, Cheftrainer der Krefeld Pinguine, stellt sich gerne hinter seine Landsleute, auch wenn manche meilenweit von ihrer Bestform entfernt sind. Am Sonntag nach der 1:4-Heimpleite gegen Iserlohn platzte dem Kandadier aber der Kragen. "Ich bin kein Babysitter, sondern Eishockey-Coach. Ich werde keinem Spieler in den Hintern kriechen. Was ich erwarte ist Leidenschaft und da sollen sich einige ein Beispiel an Hauner, Mieszkowksi und Kretschmann nehmen", schimpfte Adduono.
Und Geld schießt doch Tore: Mit Geoff Ward und Don Jackson holten Mannheim und München im Sommer neue Trainer. Sie sollten den in der vergangenen Saison so enttäuschenden Teams ein neues Gesicht verpassen. Geht es nach den ersten 16 Spieltagen, haben Adler und Red Bull diesmal ihr Geld richtig (gut) angelegt. Die beiden finanzstärksten Clubs stehen zur Deutschland-Cup-Pause an der Spitze der DEL. Mannheim ist zu Hause weiter ohne Punktverlust, München zusammen mit dem Dritten Wolfsburg das beste Auswärtsteam der Liga.