Tobias Rieder genießt das Erlebnis NHL Nur mit der Zahnbürste und dem Trainingsanzug zum ersten NHL-Spiel: „Es ist alles so schnell gegangen, unglaublich“

Auch einen Tag nach seinem ersten NHL-Spiel schwärmte Tobias Rieder noch von seinem Erlebnis: "Es ist unglaublich, als kleines Kind träumt man davon", sagte er am Montagabend gegenüber Eishockey NEWS online. "Es ist alles so schnell gegangen. Erstes Spiel, erstes Tor. Einen Tag vorher habe ich um 23 Uhr erst erfahren, dass ich hoch muss." Um 7 Uhr am Sonntagmorgen ging es dann mit dem Taxi zum Flughafen, dann in den Flieger nach Washington und um 12.30 Uhr traf er seine Teamkollegen. "Und ich hatte eigentlich nichts dabei bis auf meinen Trainingsanzug und eine Zahnbürste", erzählt er mit einem Lächeln.

Daher ging es am Montagnachmittag (Ortszeit Phoenix/Arizona) erst einmal mit einem Teamkollegen in die Mall zum Shoppen. "Da muss ich mir erst einmal ein paar Dinge kaufen", sagte er. Zuvor hatte er es gerade geschafft, alle seine Glückwunsch-SMS und Nachrichten zu beantworten. "Nach dem Spiel war schon unglaublich viel los. Auf dem Weg zum Flughafen habe ich eine halbe Stunde beantwortet, auch danach wieder und geschlafen habe ich nicht viel. Aber das macht man gerne. Es ist schön, dass sich so viele Leute für einen freuen."

Vor dem Spiel habe er versucht, nicht mehr so oft auf sein Handy zu schauen. Er sei "richtig nervös" gewesen. Da half es auch nicht, dass ihm die Trainer gesagt hatten, er solle einfach so weiterspielen wie in der AHL. "Die ersten paar Wechsel war ich sehr nervös, da standen Ovechkin und Bäckström mit mir auf dem Eis. Aber nach ein paar Wechseln vergisst man das Drumherum."

Rieder kam direkt vom Auswärtstrip mit den Portland Pirates aus Albany nach Washington und flog unmittelbar nach dem 6:5-Sieg mit dem NHL-Team weiter, lebt nun in einem Hotel in Phoenix "Am Dienstag spielen wir gegen Toronto", sagt er. Den weiteren Spielplan hatte er da noch gar nicht im Kopf. "Ich lebe jetzt einfach jeden Tag nach dem anderen und schaue wie sich alles entwickelt. Es kann schnell gehen. Vielleicht bin ich bald wieder unten in der AHL, vielleicht geht das hier aber auch ein paar Wochen oder Monate." Shane Doan und Antoine Vermette, die nach seinem Tor als Erste gratulierten, haben ihm unmittelbar danach auf der Spielerbank schon einmal gesagt, dass sie der Meinung sind, dass das nicht sein letztes Tor in der NHL sein werde...

Michael Bauer