Pat Cortina
Foto: City-Press
"Es war schwer zu spielen, wenn du das Ziel bereits erreicht hast." Bundestrainer Pat Cortina nahm seinem Team die bedeutungslose 2:4-Niederlage zum Abschluss des Deutschland Cups gegen Team Canada nach 2:0-Führung nicht allzu übel, strich lieber das Positive heraus. "Es war eine tolle Woche für mich. Wir wissen jetzt, dass ich 28 Spieler habe, auf die ich mich verlassen kann", so Cortina. Wie wichtig das Turnier und der Erfolg für ihn persönlich war, wird mit Blick auf die Aufstellungen deutlich. Cortina experimentierte kaum, setzte immer wieder auf die eingespielten Reihen. Erst am Sonntag kam Neuling Sebastian Uvira zum Einsatz und auch da nur sporadisch. Cortina braucht in seinem letzten Vertragsjahr Erfolge - und der Bundestrainer scheint gewillt zu sein, diese auch einzufahren.
Die Niederlage gegen Kanada ist da nur eine Randnotiz, wenngleich eine ärgerliche. "Es wäre schöner gewesen, wenn wir alle drei Spiele gewonnen hätten. Nach unserer 2:0-Führung nach dem ersten Drittel hat Kanada in der Folge alles in die Waagschale geworfen, um noch zu gewinnen", sagt Verteidiger Frank Hördler. Während dieses Spiel also schnell vergessen sein wird, wird ein Thema bleiben. Was passiert mit dem Bundestrainer nach der WM? Die Diskussionen haben längst begonnen, waren in München ebenso allgegenwärtig wie sein Vorgänger Uwe Krupp. "Natürlich zeige ich mich mit Uwe, weil wir uns gut kennen", sagt DEB-Präsident Franz Reindl zu immer wiederkehrenden Bildern, die ihn mit Krupp auf der Tribüne der Olympia-Eishalle zeigten. "Aber ich habe mit ihm nie über einen Vertrag gesprochen." Ob das so bleibt, wagen viele zu bezweifeln und wir d die Zukunft zeigen. Die Trainerfrage wird in jedem Fall Dauerthema bleiben. "Wir entscheiden das definitiv erst nach der WM", sagt Reindl.
Immerhin: Für ein bisschen Ruhe hat Cortina mit dem Erfolg gesorgt. "Wir brauchen die positiven Ergebnisse, um an das zu glauben, was wir tun. Es macht die Arbeit einfacher, wenn die Spieler sehen, dass unsere Arbeit Früchte trägt. Die Spieler müssen an das glauben." Und langfristig müssen vor allem auch die Bosse von Pat Cortina an das glauben was er tut - dafür freilich wird es mit dem Erfolg von München noch längst nicht getan sein.
Tobias Welck/Alexander Skasik