Oberliga Süd am Sonntag Ein Trio an der Spitze: Freiburg stoppt Regensburg und neuer Zuschauerrekord in Bayreuth

6:3-Sieg im Spitzenspiel, Patzer des Tabellen-Zweiten. Aus Freiburger Sicht hätte das Wochenende kaum besser laufen können. Dabei gestalteten sich beide Oberligaduelle deutlich unausgeglichener als zuvor erwartet worden. Im Tabellenkeller sicherte sich Füssen einen verdienten 4:0-Heimsieg über Erding und in Weiden hieß es Bangen um Trainer Fred Carroll, der in der zweiten Dritelpause ins Krankenhaus gebracht werden musste. Nach einer ersten Diagnose erlitt er einen Kreislaufzusammenbruch und muss die Nacht zur Beobachtung stationär vor Ort bleiben.

In der Tabelle bleibt Regensburg trotz der 3:6-Niederlage vorne, nun aber punktgleich von den Tölzer Löwen (5:3 in Peiting) und dem neuen Zweiten aus Freiburg gejagt. Bayreuth ist als Vierter nach dem 7:4 über Selb nur einen Zähler hinter dem Spitzentrio und der Verlierer des Spieltags, Selb, folgt als Fünfter auch nur drei Zähler hinter der Spitze.

Klostersee springt nach dem 6:2 in Weiden auf Platz sechs, liegt aber schon acht Punkte hinter Selb. Peiting rutscht auf sieben, Sonthofen verliert seinen Playoff-Rang an Deggendorf. Ganz unten gelingt Füssen der Anschluss auf die unterlegenen Gladiators und Devils.

Neun Minuten war das Spitzenspiel zwischen Freiburg und Regensburg alt, da war es auch gefühlt schon entschieden. 3:0 führten die Freiburger nach heißer Anlaufphase und ließen sich diesen Trumpf auch nicht mehr aus den Händen reißen - gewannen am Ende mit 6:3. Das zwischenzeitliche 3:5, hergestellt nach 55 Minuten, war der engste Zusammenschluss zwischen den beiden Kontrahenten. So reichte dem Tabellenführer auch ein erneut aufgelegtes Top-Duo um David Stieler und Louke Oakley nicht zum Erfolg, da Freiburg eine starke und konzentrierte Leistung abrief, die letztendlich zu einer geglückten Revanche für die 4;7- Niederlage in Regensburg führte. Punktbester Wolf vor 1871 Zuschauern: Nikolas Linsenmaier, der gleich zweimal einen Treffer bejubeln durfte. Mannschaftstar Tobi Kunz demonstrierte zweimal seinen Qualitäten als Vorlagengeber. Freiburg - die Mannschaft der Stunde. 12:6 Tore an einem Wochenende - wohlgemerkt gegen die Tabellenspitze.

Was für Freiburg eine Gala war, endete für die anderen Wölfe in einer doppelten Schmach. Auch am Sonntag blieb der Liga-Favorit wieder punkt- und chancenlos und verlor mit 4:7 in Bayreuth vor der Liga- Saisonrekordkulisse von 4.560 Zuschauern. Dabei lief der Beginn noch blendend, schließlich führte Selb nach zehn Minuten mit 2:0. Das entfesselte die Tiger dann aber so richtig - und endete in einem dreißigminütigen Debakel für die Blauen. Alles überragender Mann: Ivan Kolozvary, der sich an drei der sechs Treffer zum zwischenzeitlichen 6:2-Spurt beteiligte. Selb kam noch einmal frisch aus der Kabine und verkürzte in der 43. Minute. Zwei Zeigerumdrehungen später war der alte Abstand aus Bayreuther Sicht wieder hergestellt und die Partie war endgültig entschieden.

Während die beiden Top-Teams also deutlich die Mission Auswärtssieg verpassten, gelang Bad Tölz als einziges Team dieses Prunkstück. Und das auch noch gegen eine der heimstärksten Mannschaften der Liga. Der EC Peiting konnte allerdings nicht überraschen und unterlag den Löwen in einem interessanten Spiel mit 3:5. Nachdem Peiting zunächst noch zweimal im Stande dazu war, die Tölzer Führung egalisieren zu können, folgte durch Christian Hellers 3:2 der finale Löwen-Hieb. Dennoch verdiente sich die stark dezimierte Truppe den Applaus der fast 800-Fans, sah aber am Ende kein Land gegen die Routinierten Gäste, die mit Klaus Kathan und Simon Fischhaber zwei Dreifachpunkter aufboten.

Alles andere als spektakulär verliefen dagegen die anderen Partien. Besonders die Fans in Sonthofen hatten sich mehr vorgestellt, bekamen letztendlich ein enttäuschendes 1:2 serviert. Lange sah es sogar nach Remis nach 60 Minuten aus, vier Minuten vor Ultimo besiegelte dann jedoch Dimitrij Litesov den Auswärtsdreier für die Deggendorfer. Stark: die Torhüter auf beiden Seiten.

Noch enttäuschter blickten die Anhänger in Weiden drein. Die bekamen nämlich noch weitaus mehr Negatives geboten. Nämlich eine Schlussphase zum vergessen, die letztendlich in einem 2:6 mündete. Zuvor hatten die Teufel 48 Minuten toll mitgespielt, dann aber setzten sich die zuletzt kriselnden Gäste mit einem Viererpack auf die Siegerstraße. Offensichtlich waren die Blue Devils im letzten Abschnitt nach dem Zusammenbruch von Trainer Fred Carroll zu sehr geschockt.

Grund zu Freude hatten dagegen die Heim-Fans in Füssen. Die kamen nämlich in den Genuss einer zuletzt selten gewordenen Freude. Gegen Erding, dem Mitbewerber um die rote Laterne, gab es einen nie gefährdeten Shutout für Daniel Fießinger, der durch vier eigene - drei davon im Auftaktdrittel - Tore zum 4:0-Sieg versüßt wurde. Bestnoten verdienten sich neben dem Goalie noch Siegtorschütze und Doppelpacker Joshua Burnell.