Doping-Fall in der Deutschen Eishockey Liga NADA leitet Ermittlungsverfahren gegen Düsseldorfs Top-Stürmer Michael Davies ein

Doping-Fall in der Deutschen Eishockey Liga: Wie die Liga am Mittwoch bekanntgab, hat die Nationale Anti-Doping Agentur (NADA) ein Ermittlungsverfahren gegen Michael Davies von der Düsseldorfer EG eingeleitet. Dieser Schritt war nötig geworden, weil eine Wettkampfkontrolle vom 23. November bei dem 27 Jahre alten Stürmer ein von der Norm abweichendes Analyseergebnis ergeben hatte.

Der Stürmer war schon in der Woche davor "vorsichtshalber" aus dem Spielbetrieb genommen worden. Damals hatte der Kanadier nach einer Trainingskontrolle DEG-Teamarzt Dr. Alois Teuber darüber informiert, ein aus Nordamerika eingeführtes Nahrungsergänzungsmittel eingenommen zu haben, ohne den Club und die NADA darüber informiert zu haben. Später hieß es dann, Davies habe ein Medikament zu sich genommen. Die Düsseldorfer EG setzte den Spieler daraufhin ein Wochenende lang nicht ein, um über die NADA alles abzuklären. Am 17. November teilte der DEL-Club dann mit, dass "nach interner und eingehender Prüfung des Sachverhaltes, grünes Licht für weitere Einsätze von Davies gegeben werden könne". Das böse Erwachen kam dann aber offensichtlich nach der am 23. November durchgeführten Wettkampfkontrolle nach dem Heimspiel der DEG gegen Krefeld (Endstand 0:1). Seinen ersten Einsatz nach der "Zwangspause" hatte Davies bereits zwei Tage vorher beim 4:1-Auswärtserfolg Düsseldorfs in Straubing.

Gemäß der Anti-Doping Ordnung der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wurde Davies von der NADA nun umgehend vorläufig suspendiert. Die NADA ist von der DEL bereits 2009 mit der Organisation und Durchführung von Trainingskontrollen und von Dopingkontrollen bei Wettkämpfen bei allen Lizenzspielern betraut worden.

Darüber hinaus wurde die NADA mit dem Ergebnismanagement bei Trainingskontrollen und bei Wettkampfkontrollen beauftragt. Ein Anti-Doping Richter der Ligagesellschaft, welcher vom Ernennungsausschuss der Deutsche Institution für Schiedsgerichtsbarkeit e.V. (DIS) benannt wird, entscheidet nun auf Antrag der NADA über etwaige Sanktionen gegen Davies. Eine etwaige Ergebniswertung oder gar Punktabzüge für die DEG wird es nach Auskunft der DEL nicht geben. Es steht lediglich eine persönliche Sanktion gegen den Spieler im Raum, aber auch das wird nun das Deutsche Sport-Schiedsgericht und nicht etwa die DEL entscheiden.

DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke sagte: "Dies ist der erste Fall eines Verstoßes gegen unsere Anti-Doping Ordnung während der Zeit unserer Zusammenarbeit mit der NADA. Natürlich ist jeder Doping-Fall ein Fall zu viel, aber er zeigt auch, dass unsere Mechanismen zur Bekämpfung des Dopings funktionieren. Wir haben volles Vertrauen in NADA und DIS und erwarten nun ihre Ergebnisse."

Und DEG-Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus ergänzte in einer ersten Stellungnahme: "Entgegen klarer Absprachen zwischen Club, medizinischer Abteilung und Spieler, hat sich Michael Davies offenbar nicht an eindeutige ärztliche Anweisungen und NADA-Richtlinien gehalten."

Die Gesellschafter, die Geschäftsleitung und die Sportliche Leitung der DEG Eishockey GmbH haben sich darauf verständigt, Michael Davies bis auf weiteres auch vom Trainingsbetrieb zu suspendieren. Dieser Schritt gilt vorläufig bis zur endgültigen Klärung des Sachverhaltes durch die NADA.