6:4 gewannen die Harzer Falken in Rostock. Foto: Neuendorf
Ein spannendes Spiel hatte man erwartet, am Ende bekam man gleich drei Begegnungen dieser besonders interessanten Art. Mit einem Haken: Das erwünschte Spitzenspiel wurde zu einer deutlichen Angelegenheit.
Die sonst so heimstarken Piranhas haben mit einer Heimkrise zu kämpfen. Im Spitzenspiel gegen den Zweiten aus Braunlage erlitt Rostock die zweite Heimpleite hintereinander - und das zwischenzeitlich sogar deutlich. Ohne Starspieler Petr Sulcik liefen die ersten beiden Drittel noch wie erwartet eng umkämpft, dann machten die gastierenden Falken innerhalb von sechs Minuten den Deckel drauf. Der Spielstand nach 46 Minuten: 6:2, zuvor hatte der Gast lediglich mit 3:2 geführt. Die Piranhas verkürzten zwar noch auf 4:6, was lediglich der Ergebniskosmetik diente. Allesüberragend beim bärenstarken Club aus Braunlage, die bereits am Freitag die Hannover Scorpions geschlagen hatten: Liga-Topstar Andrew Bailey, der alleine fünfmal im Gewässer der Piranhas zuschlug. Vor 860 Zuschauern ein herber Dämpfer für die Mecklenburger.
Was ein Spiel von den Beach Boys. Leider aus Sicht der Küsten-Jungs ohne zählbarem Erfolg. Doch machte der Auftritt Mut - und sorgte bei den gastgebenden Indians aus Hannover für mächtig Kopfzerbrechen. Denn bis zur 56. Spielminute war alles offen, erst dann, vier Minuten vor Schluss, gelang den Indians der 5:4-Siegtreffer. Dafür verantwortlich: Team-Leader Christoph Koziol, der schon so manches Spiel für seine Niedersachsen entschieden hatte. Der Tabellenführer erledigte seine Pflicht und hatte mit Oliver Duris den besten Mann des Abends auf dem Eis. Dieser netzte nämlich gleich zweimal ein. Bei den Beach Boys verdiente sich hingegen das ganze Team Bestnoten für den großen Einsatz.
Noch spannender als der Auftritt strauchelnder Spitzenreiter war das Hamburger Stadtderby. Hier brachte erst das Penalty-Schießen die Entscheidung, das letztlich die Auswärtsmannschaft der Crocodiles zum 4:3-Erfolg begünstigte. Dabei war der zuletzt stark auftretende HSV besser und agierte überlegen, fand aber in Croco-Keeper Christoph Oster oft seinen Meister. Ebenfalls stark für die Mannschaft aus dem Stadtteil Farmsen: Tobias Bruns, der sich zweimal als Torschütze betätigte.
Im Kellerduell des Abends entführten die Ritter aus Nordhorn die Punkte. Grund dafür war ein starkes Schlussdrittel, indem der GEC ein 2:3 in ein 5:3 verwandelte. Für die Scorpions eine fast schon gewohnte Heimenttäuschung - während Nordhorn einen wichtigen Sieg für die Moral einfuhr. Am Freitag hatten ein deftiges 3:8 gegen Rostock und die Turbulenzen um den finanziellen Zustand des Clubs Spuren hinterlassen.
In der Tabelle müssen die spielfreien Ex-DELer aus Hannover mit ansehen, wie Indians und Falken davonziehen. Der Blick des Staffelfavoriten fällt dabei mittlerweile eher in den Rückspiegel, wo Rostock dicht von den Hamburger Vereinen gefolgt wird - wobei sich die Crocodiles nur noch einen Punkt hinter den Piranhas und dem Stadtrivalen anstellen. Ganz unten reihen sich in gleicher Reihenfolge die Beach Boys, Nordhorn und die Wedemark Scorpions ein.