Jonathan Toews liegt nach dem Check am Boden, Dennis Seidenberg wird von Patrick Kane festgehalten.
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Ein Check von Dennis Seidenberg in der Partie der Boston Bruins am Donnerstag gegen die Chicago Blackhawks (2:3) hat für mächtig Wirbel gesorgt. Seidenberg hatte Hawks-Kapitän Jonathan Toews im zweiten Drittel neben dem Tor gecheckt, so dass dieser mit dem Kopf voran in die Bande krachte. Foto-Aufnahmen zeigen, wie sich Toews dabei den Nacken überdehnt. Seidenberg erhielt dafür eine Zwei-Minuten-Strafe, Toews konnte nach kurzer Zeit weitermachen, blieb aber danach in der Kabine.
Update: Die Zeitung The Boston Globe berichtet am späten Freitagnachmittag, dass Seidenberg für den Check nicht gesperrt wird.
Seidenberg merkte man noch auf dem Eis anhand seiner Reaktion an, dass der Ausgang des checks ungewollt war. Nach dem Spiel (er hatte vor der Kabine der Hawks gewartet um sich bei Hawks-Alternate-Kapitän Patrick Sharp zu entschuldigen) sagte er den Medien: "Ich will niemals einen Spieler verletzen. Das ist das letzte, woran ich denke. Ich habe Toews Schulter gesehen und ich denke, er hat sich in der letzten Sekunde noch gedreht."
Bruins-Coach Claude Julien verteidigte seinen Spieler auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: "Wir müssen unsere Spieler auch dahingehend erziehen, dass sie lernen, sich selbst besser zu schützen. Sie drehen anderen zu oft den Rücken zu. Der Job eines Spielers ist es, seinen Check fertigzufahren. Daher sollten Spieler auch wissen, dass sie gecheckt werden können."
Obwohl Toews das Spiel beenden musste, scheint er sich - trotz bereits in der Vergangenheit erlittenen Gehirnerschütterungen - nicht ernsthaft verletzt zu haben. "Es geht ihm eigentlich ganz gut, wir werden ihn weiter untersuchen lassen", sagte Hawks-Coach Joel Quenneville dem TV-Sender TSN. "Dennoch: Seidenberg ist stark und es war eine gefährliche Gegend, in der das passiert ist." Sharp sagte: "So ein Check gefällt uns natürlich nicht, aber Seidenberg hat einen Ruf als sauberer Spieler."
Michael Bauer