Oberliga Süd am Sonntag EV Regensburg ist neuer Spitzenreiter, weil die Bayreuth Tigers ihren Heimnimbus verteidigen

Am 22. Spieltag gab es wieder einen Führungswechsel: Durch den 3:2-Sieg nach Penalty-Schießen in Selb übernahm der EV Regensburg aufgrund es besseren Torverhältnisses wieder Platz eins, weil auch der EHC Freiburg den Heimnimbus des EHC Bayreuth nicht brechen konnte. Die Tigers feierten beim 5:4-Erfolg den elften Heimsieg. Bad Tölz behauptete durch den 5:3-Sieg über Weiden Platz fünf, einen Zähler vor dem EC Peiting, der in Deggendorf mit 4:2 den sechsten Erfolg in Serie feierte. Klostersee rückt wieder auf Rang sieben nach dem 4:0-Sieg über den EV Füssen. Aus dem unteren Drittel hat einzig Sonthofen wieder Anschluss an die Playoff-Plätze gefunden während Erding durch das 4:5 bei den Bulls schon zwölf Zähler Rückstand auf Rang acht hat.

Das Spiel des Wochenendes wurde zum Festtag für die meisten der 1500 Zuschauer im Eisstadion zu Bayreuth. Mit 5:4 bezwangen die Tigers den Tabellenführer aus dem Breisgau in einer hochinteressanten, teils spektakulären Partie. Dabei waren meine Mannschaften recht gemächlich gestartet, lediglich Tobias Kunz hatte im ersten Drittel getroffen- zur Führung der Gäste. Im zweiten Abschnitt glich die Heimmannschaft jedoch zweimal aus, sodass es mit einem Remis ins letzte Drittel ging - wo ein denkwürdiger Wahnsinn seinen Lauf nahm. Bayreuth ging rasch mit 4:2 in Führung, um dann innerhalb eines Doppelschlags zwei Gegentore zu bekommen. Erneut war Tobi Kunz am Lauf seiner Mannschaft beteiligt. Dann jedoch schlug die Minute des Torjäger-Pendants auf Bayreuther Seite. Andreas Geigenmüller, bereits beim zwischenzeitlichen 3:2 erfolgreich, entschied die Partie in Überzahl. Den Gästen gelang es nicht mehr, in den verbleibenden 131 Sekunden das verlängerungsbringende Ausgleichstor zu erzielen. Der Rest war Jubel auf Bayreuther Seite, die wieder im Geschäft um die Tabellenführung sind.

Besagte Spitzenplatzierung wechselte aufgrund des zweiten Resultates den Besitzer. Zwar fand sich im zweiten Top-Duell zwischen Selb und Regensburg nach regulärer Spielzeit kein Sieger, dafür aber im Penalty-Schießen. Und hier machte der überragende Philipp Hähl den Unterschied. Der EVR-Schlussmann hielt nach seienr Einwechslung für den verletzten Martin Cinibulk bereits im offenen Spiel stark, im direkten Duell mit den Schützen der Wölfe war dann kein vorbeikommen mehr. Den Job als Held des Spiels musste sich Hähl mit Teamkollege Oakley teilen. Dieser hatte nicht nur die zwischenzeitliche 1:0-Führung erzielt und das 2:1 vorbereitet, sondern auch das finale 3:2 im Penaltyschießen besorgt. Aufgrund der besseren Tordifferenz zogen die Regensburger wieder an die Spitze des Tableaus.

Weit, weit weg von solchen Konstellationen sind die Tölzer Löwen. Sechs der letzten sieben Spiele wurden verloren. Eine Blamage vermieden die stolzen Tölzer beim 5:3 gegen den abgeschlagenen Letzten aus Weiden. Dabei gestaltete sich der Spielverlauf deutlich. Die Löwen führten mit Beginn des Mitteldrittels bereits mit 3:0, immer wenn die Blue Devils vermeintlich herankamen, setzten die Gastgeber einen wichtigen Gegenstoß. So kam der Gast jeweils nur auf zwei Tore heran. Während Tölz die Pflichtaufgabe meisterte und alle Zähler daheim behielt, stellten die Teufel zumindest den Spieler der Partie. Frantisek Mrazek erzielte alle Weiden-Tore und konnte so wenigstens den persönlichen Sonntag retten.

Wie wichtig der Sieg aus Tölzer Sicht war, zeigten die anderen Resultate.
Schließlich gewann Peiting das Verfolgerduell gegen Deggendorf mit 4:2, während auch der EHC Klostersee seine Pflicht souverän erfüllte. Beim Sieg des EC Peiting musste noch nicht einmal der zuletzt so treffsichere Michael Baindl die Führung übernehmen, um unangenehme Deggendorfer zu schlagen. Der Stürmer zeigte sich nämlich mit nur einer Torbeteiligung bescheiden. Damit entsprach der Top-Stürmer aber ganz dem Teamschema, schließlich teilten sich gleich acht Spieler die neun erspielten Scorer-Punkte. So war es ein anderer Spieler, der herausstach. Torhüter Florian Hechenrieder war es nämlich vorbehalten, als Matchwinner zu gelten. Hielt er doch die Gastgeber bei nur zwei Torerfolgen.

Noch besser machte es Torwartkollege Lukas Steinhauer beim EHC Klostersee. Der Keeper, der zurzeit aufsteigende Form verspürt, hielt die Null für seine Mannschaft und sah erfreut, wie eine zuvor enge Partie in den letzten 20 Minuten zum genehmen 4:0 entschieden wurde. Erfolgsreichster Solist: Philip Quinlan, der dreimal assistierte.

Im einzigen reinen Kellerduell des Nachmittags behielt Sonthofen mit 5:4 über Erding die Oberhand. Dabei zeigte sich der Gast nur im Mitteldrittel überlegen, das die Gladiatoren mit 3:0 für sich entschieden. Damit hatte die Mannschaft von Dreifachtorschütze Colin Mulvey den 1:3 Rückstand aus dem Auftaktdrittel zur Führung gedreht. Was wenig nützte, setzten doch die Bulls vor eigenem Publikum zur finalen Wende an und schlugen noch einmal zurück. Bester Bulle: Janne Kujala, der zweimal traf und einmal vorlegte.