Oberliga Süd Roundup Heimnimbus der Bayreuther hält - EVR träumt vom Aufstieg - Erneut Fan-Ärger in Regensburg

Erneut Führungswechsel im Süden, Regensburgs Coach Doug Irwin schließt nun das Ziel Aufstieg nicht mehr aus, ein Heimnimbus hält, eine lange Siegesserie reißt, kein Team sammelt sechs Punkte am Wochenende und erneut gibt es Ärger mit Fans in Regensburg.

Neuer Spitzenreiter. Der EV Regensburg ist dank des besseren Torverhältnisses vor den punktgleichen Freiburgern auf Platz eins vorgerückt. Auch weil der EVR neben Peiting als einziges Team zumindest fünf Punkte einsammeln konnte. Kein Wunder, dass man rund um die DonauArena angesichts der starken Halbzeitbilanz plötzlich vom Aufstieg zu träumen anfängt. Trainer Doug Irwin macht im ausführlichen Eishockey-NEWS-Interview (Ausgabe 51) daraus gar keinen Hehl: "Wir haben 22 Spiele lang etwas bewegt, aber wir haben Größeres vor." Da passt es aber nicht, dass es erneut Ärger mit Fans gab. Wie die Mittelbayerische Zeitung berichtet, musste die Polizei nach der Partie gegen Bayreuth am Freitag gegen beide Fanlager einschreiten um Schlimmeres als nur verbale Auseinandersetzungen zu verhindern. Schon während der Woche entschuldigte sich die Vorstandschaft des EV Regensburg für die Schmähgesänge der EVR-Fans gegen die Herforder Hauptschiedsrichterin Ramona Weiss im Heimspiel gegen Peiting.

Heimnimbus gewahrt. Der EHC Bayreuth, am Freitag noch klarer Verlierer in Regensburg hat zumindest den Spitzenreiter Freiburg vorerst gestürzt und damit seine Heimbilanz weiter aufgebessert. Elf Spiele, elf Siege lautet die starke Bilanz. Torjäger Andreas Geigenmüller gelang in einer rasanten Partie 131 Sekunden vor Schluss der Siegtreffer vor allerdings nur 1.463 Zuschauern.

Neuer Serientäter. Nachdem die Erfolgsserie von elf Siegen in Folge des EHC Freiburg in Bayreuth gerissen ist, ist nun der EC Peiting neuer Rekordjäger. Mit dem Penalty-Sieg über Sonthofen und dem 4:2 in Deggendorf wurde die Erfolgsbilanz auf sechs Siege hochgeschraubt.

Konsequenzen. Im negativen setzte Weiden seine Talfahrt fort und wartet nun seit 14 Spielen auf einen Sieg. Trainer Josef Hefner reagierte mit drastischen Maßnahmen. Schon vor der Abfahrt nach Bad Tölz suspendierte er Veit Holzmann und Philipp Gejerhos. "Bei Holzmann war es eine disziplinarische Maßnahme. Gejerhos hat eine schlechte Einstellung, deshalb habe ich ihn bis Dienstag in Urlaub geschickt", sagte der Coach der Blue Devils, der dann in Bad Tölz nach dem ersten Drittel noch einmal hart durchgriff und Konstantin Firsanov aus dem Spiel nahm. "Er spielt nicht das, was ich mir vorstelle", erklärte Hefner auf der Club-Homepage. Weiden will in Kürze einen neuen Kontingentspieler präsentieren.

Penaltys. Während in Peiting und Selb reguläre Penaltyschießen über die Bühne gingen, wurden beim Spiel am Sonntag in Deggendorf gleich drei während des Spiels verhängt. Peitings Thomas Fischer behielt in der 6. Minute die Nerven und brachte sein Team in Führung, dagegen versemmelten die Deggendorfer gleich zwei Penaltys in der 20. und 60. Minute. "Der Druck hat zu Beginn gefehlt, wir hatten fast keine Chancen", bemängelte DSC-Trainer Jiri Otoupalik im Heimatsport den Auftritt seines Teams.

Einstand der Neulinge 1. Robin Slanina wechselte vom DEL2-Club Eispiraten Crimmitschau ins Allgäu und der 24-jährige Stürmer hatte an den vier Punkten der Bulls mit zwei Treffern und einem Assist gleich großen Anteil.

Einstand der Neulinge 2. Ohne Punkt blieb zwar Petr Haluza, doch Freiburgs Coach Alexej Sulak ist von ihm überzeugt: "Ich bin voll zufrieden. Er hat schon im Trainings gezeigt, dass er Eishockey spielen kann."

Einstand der Neulinge 3. Ohne Punkt blieb auch Lubos Velebny in Bad Tölz und der Einstand weckt gemischte Gefühle. In Füssen saß er zweimal auf der Strafbank und bei Nummer zwei fiel der Füssener Siegtreffer. Gegen Weiden blieb er laut Münchner Merkur fehlerlos, aber unauffällig. Allerdings: sieben Gegentore gegen die beiden Schlusslichter sind kein Ruhmesblatt für die Löwen-Defensive.

Einstand der Neulinge 4. Eigentlich war es für Daniel Krzizok von den Erding Gladiators ein Comeback nach langer Verletzungspause und somit seine ersten Punktespiele in dieser Saison. Trotz dreier Scorerpunkte reichte es für die Gladiators nicht zu einem Punktgewinn am Wochenende. Dafür soll nun der Freund von Torjäger Colin Mulvey, Tory Allan, ab Freitag sorgen. Der Kanadier ist im Anflug. Zudem sorgt bei Erding die Ankündigung für Freude, dass Andrew Schembri in Kürze seinen deutschen Pass bekommt.

Verschwundene Frauen. Auf ein Phänomen wies der Münchner Merkur unfreiwillig hin, denn beim Spiel der Tölzer gegen Weiden sollen über 1.000 Zuschauer anwesend gewesen sein. Im offiziellen Spielberichtsbogen standen aber nur 673 Zuschauer. Die 350 Freikarten für den Frauen-Tag wurden offenbar einfach nicht mitgezählt.

Die Spieler der Woche. Der 28-jährige Florian Hechenrieder avancierte gleich zweimal zum Matchwinner, in dem er insgesamt fünf Penaltys abwehrte. Gegen Sonthofen wehrte er alle drei im Shootout ab, in Deggendorf zwei im Spiel. Am Ende standen fünf Punkte für Peiting.
Verteidiger Christopher Schadewaldt von den Selber Wölfen hat ein Gespür für entscheidende Situationen. In Weiden bereitete er das vorentscheidende 3:1 vor, gegen Regensburg den 2:2-Ausgleich, der für den Punktgewinn sorgte.
Regensburgs Louke Oakley hat nicht nur wie David Stieler 70 Scorerpunkte erreicht, er war in entscheiden Momenten zur Stelle mit drei Toren und zwei Assists, darunter dem Game-Winning-Shot in Selb.
Tobias Kunz ist ein überaus wertvoller Spieler für den EHC Freiburg. Game Winner gegen Klostersee, 1:0-Führungstreffer in Bayreuth und Ausgleichstreffer zum 4:4 gingen auf sein Konto.
Andreas Geigenmüller war in Regensburg nur an einem Treffer beteiligt, gegen Freiburg war er aber der Alte, beim 1:1 gab er die Vorlage und das 3:2 sowie der 5:4-Siegtreffer gingen auf sein Konto.