Trainer-Vorstellung in Berlin Krupp will in dieser Saison um den Titel mitspielen, Ustorf und Lee setzen Team unter Druck

Einen Tag nach der Bekanntgabe seiner Verpflichtung ist Uwe Krupp am Mittwoch in Berlin vorgestellt. Der neue Eisbären-Trainer, im Oktober nach nur acht Spielen überraschend in Köln entlassen, will mit seiner neuen Mannschaft nun das erreichen, was ihm mit den Haien verwehrt blieb: Den Titelgewinn. "Ich komme mit riesiger Vorfreude auf den Job nach Berlin. Vieles wird neu sein, aber die Eisbären sind mir nicht fremd. Denn kein Team habe ich wegen der vielen Erfolge in der Vergangenheit so sehr analysiert wie Berlin", sagte Krupp im Rahmen einer Pressekonferenz. "Die Eisbären haben die Liga geprägt. Ich will meinen Teil dazu beitragen, dass die Eisbären wieder dahin kommen, wo sie hingehören. Die Mannschaft ist jung, da steckt großes Entwicklungspotenzial drin. Ein gewisser Neubeginn ist eine gute Ausgangslage, um die Mannschaft in den nächsten Wochen und Monaten dahin zu entwickeln, dass sie um den Titel mitspielen kann."

Stefan Ustorf, Sportlicher Leiter der Eisbären, erklärte: "Ich freue mich, dass Uwe da ist. Aber genauso bin ich enttäuscht, wie die Sache mit Jeff Tomlinson zu Ende gegangen ist. Aber wir waren an einem Punkt angekommen, an dem wir eine Veränderung brauchten." Und unterstrich dann noch einmal etwas, was er bereits in den vergangenen Wochen trotz der wenig berauschenden Leistungen des siebenmaligen DEL-Champions immer wieder gesagt hatte: "Wir haben unser Ziel, um den Titel mitzuspielen, noch lange nicht abgehakt. Dazu liegt aber noch ein hartes Stück vor uns." Gleichzeitig setzte er das spielende Personal unter Druck: "Wir erwarten jetzt eine Reaktion von der Mannschaft. Bleibt sie allerdings auch unter dem neuen Trainer aus, dann wissen wir genau, wo unser Problem liegt."

Berlins Manager Peter John Lee hofft sich durch den sechsten Trainerwechsel der laufenden Spielzeit im Oberhaus sogar schnelle Erkenntnisse: "Wir wollen jetzt herausfinden, wie viel Potenzial wirklich noch in der Mannschaft steckt. Vielleicht können wir so schon bis zum Jahreswechsel herausfinden, welche Veränderungen wir im Sommer vornehmen müssen. Mit Uwe Krupp haben wir die Möglichkeit, etwas für die Zukunft aufzubauen." Lee dachte aber auch noch an dessen Vorgänger. "Jeff Tomlinson hat harte Arbeit geleistet, hat alles gegeben. Ich kann ihm kein Vorwurf machen."