Anzeige
Anzeige
Montag, 5. Januar 2015

Der DEL-Sonntag in der Nachlese Dicke Luft in Augsburg, Müllers Seitenhieb, Berlins Transfergedanken und Mannheims Rekordjagd

Sauer auf einige ihrer Anhänger sind die Augsburger Panther.
Foto: imago

Trotz eines 2:1-Siegs nach Verlängerung gegen Krefeld herrschte in Augsburg am Sonntag dicke Luft. Das hatte auch mit den Vorfällen zwei Tage vorher in Straubing zu tun. Kapitän Steffen Tölzer nahm kein Blatt vor den Mund. Das tat auch Moritz Müller in Köln nicht. Der Nationalspieler kritisierte die Nachwuchsarbeit in Deutschland und nahm dabei auch Iserlohn ins Visier. Eitel Sonnenschein herrscht dagegen weiter in Mannheim. Aber auch Hamburg nahm das Ende einer Serie im Top-Spiel gegen die Adler locker. In Berlin macht man sich dagegen Gedanken über die Rückkehr eines letztjährigen Leistungsträgers, während dem ehemalige Meistertrainer der Eisbären sein Besuch in der Hauptstadt diesmal überhaupt nicht schmeckte. Der DEL-Sonntag in der Nachlese.

Boykott des Tages: Den gab es in Augsburg. Die Ultras der Panther verweigerten dem Team gegen Krefeld (2:1 nach Verlängerung) während der gesamten Spielzeit die Unterstützung, was ihnen von anderen Stehplatzbesuchern in Sprechchören vorgeworfen wurde. "Eine eigenartige Atmosphäre", sagte Trainer Greg Thomson später. Die Ehrenrunde der Mannschaft fiel ebenfalls ins Wasser. "Wir sind mit Absicht nicht mehr rausgefahren", erklärte Kapitän Steffen Tölzer. "Ich finde es nicht ganz korrekt, wenn man uns nach dem 1:1 auspfeift." Das war aber nicht der einzige Grund. Denn zwei Tage zuvor in Straubing waren die Profis nach der 13. Auswärtspleite in Serie sogar von den eigenen Anhängern attackiert worden. "Fans sind teilweise unsere Spieler angegangen, handgreiflich geworden und haben das Zeichen für ,Wichser' gemacht. Das ist unter der Gürtellinie", so Tölzer.

Seitenhieb des Tages: Den verteilte Moritz Müller am "Tag der Junghaie" in Köln. Der KEC stellte rund um die Partie gegen Schlusslicht Straubing (3:2) seine Nachwuchsarbeit vor. Nach dem Spiel durften alle Kinder und Jugendlichen des KEC mit den Profis auf dem Eis der großen Arena den Erfolg feiern. Müller hingegen fand angesichts des Abstiegs der U20-Nationalmannschaft einen Tag zuvor auch kritische Worte. "Vielleicht sollten wir öfters solche Tage machen. Es ist sehr schade, dass es unseren Junioren nicht gelungen ist, auf der höchsten Bühne zu bleiben. Ich kenne das, ich war 2005 in derselben Situation", sagte er und kritisierte die Nachwuchsarbeit in Deutschland. "Da gibt es Mannschaften wie Iserlohn, in der gerade einmal zwei in Deutschland ausgebildete Spieler stehen - da ist es nicht leicht, Platz für unseren Nachwuchs zu finden."

Transfergerücht des Tages: Kommt aus Berlin. Wie BILD berichtet, denken die Eisbären über eine Rückkehr von Shawn Lalonde nach. Der Verteidiger war im Sommer nach Schweden gewechselt, möchte nun aber Färjestad BK so schnell wie möglich wieder verlassen. Der Club scheint ihm keine Steine in den Weg legen wollen, scheiterte doch ein von den Skandinaviern angestrebtes Tauschgeschäft mit Nürnbergs Fredrik Eriksson angeblich nur am Veto der Ice Tigers. In der vergangenen Saison war der 24-jährige Kanadier mit zwölf Toren und 18 Assists Berlins punktbester Abwehrspieler.

Sieg des Tages: Feierte Mannheim im Spitzenspiel in Hamburg. Durch das 3:2 bauten die Adler ihre Führung auf den ärgsten Verfolger auf 15 Punkte aus. Gleichzeitig feierte der Liga-Dominator seinen elften Auswärtssieg nacheinander. Am Dienstag könnten die Kurpfälzer mit einem Erfolg in Nürnberg den eigenen Club- und DEL-Rekord aus der Saison 2001/02 einstellen. Schon jetzt ist der Lauf die zweitlängste Siegesserie auf fremdem Eis in der Liga-Geschichte.

Serienende des Tages: Während Mannheims Lauf hielt, ging der der Freezers zu Ende. Nach Mannheim (zweimal), München und Berlin scheiterten auch die Hanseaten am Versuch, als erstes Team dieser Spielzeit acht Partien nacheinander zu gewinnen. Richtig ärgern wollte man sich in Hamburg nicht. "Es hätte auch anders herum ausgehen können. Leider haben ein paar individuelle Fehler den Ausschlag zu unseren Ungunsten gegeben. Dennoch hat mir sehr gefallen, wie wir zusammengehalten und gekämpft haben. Auch wir hatten genug Chancen, um hier siegreich vom Eis zu gehen", sagte Trainer Serge Aubin.

Geständnis des Tages: Das lieferte Don Jackson. Nachdem Berlins ehemaliger Meistertrainer bei seinem ersten Spiel mit seinem neuen Team aus München in der Hauptstadt noch 3:2 triumphiert hatte, setzte es für den EHC Red Bull diesmal ein deutliches 0:5. "Es war das erste Spiel der Saison, in dem wir keine Chance auf den Sieg hatten", gab Jackson nach der Begegnung zerknirscht zu. Für die Bayern war es bereits die sechste Niederlage in den jüngsten neun Partien.

Unverständnis des Tages: Vor dem Schiedsgericht erwirkte Mannheim am Wochenende, dass die Sperre von Matthias Plachta von fünf auf vier Spiele reduziert wurde. Das brachte nun Karl-Heinz Fliegauf auf die Palme. Für die Vorgehensweise der Adler hatte Wolfsburgs Manager kein Verständnis. "Das ist eine Respektlosigkeit angesichts der Schwere der Verletzung, die unser Stürmer Brent Aubin bei dem Foul davongetragen hat", echauffierte er sich. Mit einer Knieverletzung fällt der Stürmer bis Mitte Februar aus.

Die Bildergalerie des Spieltags (9 Einträge)

 

Kurznachrichtenticker

  • gestern
  • Mit André Schrader, Tim Heffner und Andreas Hofer werden ein DEB-Schiedsrichter und zwei DEB-Linienrichter bei der Weltmeisterschaft der Top Division in Prag und Ostrava/Tschechien (10.-26. Mai 2024) mit dabei sein.
  • gestern
  • Der 20-jährige Verteidiger Alexander Schmidt hat seinen Vertrag bei den Eispiraten Crimmitschau um ein Jahr verlängert. Dies gab der Club aus der DEL2 am Montag bekannt.
  • vor 2 Tagen
  • Der 21-jährige Torhüter Leon-Niklas Jessler (zwei Einsätze für den EV Duisburg) wird das Team aus der Oberliga Nord wieder verlassen.
  • vor 2 Tagen
  • In der Finalserie der U17-Meisterrunde setzten sich die Jungadler Mannheim mit 3:1 gegen die Kölner Junghaie durch. Spiel 4 am Sonntag gewann der Mannheimer Nachwuchs souverän mit 5:1 und krönte sich mit dem Auswärtssieg zum neuen deutschen U17-Meister.
  • vor 5 Tagen
  • Die Dresdner Eislöwen (DEL2) und TecArt Black Dragons Erfurt (OL Nord) werden künftig nicht mehr kooperieren. Die Vereinbarung zwischen beiden Clubs wird nicht verlängert, da Dresden wegen der angestrebten Verkleinerung des Kaders nicht mehr zwingend einen Partner benötigt.
Anzeige

Die Eishockey NEWS-App

Lesen Sie jetzt alles über die schnellste Mannschaftssportart der Welt auf Ihrem Tablet oder Smartphone. Alle deutschen Ligen, die NHL und die europäischen Clubs finden Sie auf einen Klick. Mit allen Artikeln und Bildern.
Anzeige