Leon Draisaitl
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Leon Draisaitl spielt ab sofort für das WHL-Top-Team Kelowna Rockets. Wie bereits in den vergangenen Tagen spekuliert, gab der WHL-Club am Dienstag die Verpflichtung des 19-Jährigen deutschen Stürmers bekannt, der am Sonntag von den Edmonton Oilers wieder in die Juniorenliga geschickt worden war. "Ich habe tolle Erfahrungen gesammelt und weiß nun was es heißt und was es braucht, ein NHL-Spieler zu sein", sagte Draisaitl in einem von den Oilers veröffentlichten Statement. "Ich weiß auch, dass ich noch an einigen Dingen, wie meiner Geschwindigkeit und meinem Defensivspiel arbeiten muss und will nächstes Jahr noch besser zurückkommen."
Draisaitl hatte in 37 NHL-Spielen zwei Tore erzielt und sieben vorbereitet. Die Oilers hatten am Sonntag entschieden, dass es für die Entwicklung des deutschen Top-Talents am besten sei, wenn er die Saison in der Juniorenliga zu Ende spielt. Sie hatten ihn erst zu seinem bisherigen Club Prince Albert Raiders zurückgeschickt, aber gleichzeitig auch veranlasst, dass seine Rechte zu den Kelowna Rockets getauscht werden, die als Top-Favorit auf die kanadische Juniorenmeisterschaft gelten. Die Raiders erhalten unter anderem den Schweizer Kris Schmidli und einige Draftrechte. Der Trade konnte erst am Dienstag nach dem Ende der Junioren-WM bekannt gemacht werden.
Die Oilers behalten jedoch die NHL-Rechte an Draisaitl, der in der Saison 2015/16 einen weiteren Anlauf auf die beste Liga der Welt machen kann. Draisaitl soll schon am Mittwoch gegen die Vancouver Giants zum ersten Mal für sein neues Team zum Einsatz kommen. "Ich freue mich, dass ich in eine Organisation komme, die derzeit viele Spiele gewinnt und hoffentlich weit in den Playoffs kommt." Mit 65 Punkten aus 40 Spielen sind die Rockets derzeit das beste Team der Liga.
In einem weiteren Statement sagte Oilers-Manager Craig MacTavish: "Ich sehe die Spiele in der NHL nicht als verlorene Zeit an, sie wurde sehr gut verbracht. Aber ich denke, dass Geduld bei der Entwicklung von jungen Spielern das Wichtigste ist. In den Spielen, in denen ich hinter er Bande war, war ich zurfiedener mit Leons Leistung als er selbst. Er ist ein Spieler, der es gewohnt ist, zu scoren und der Mann auf dem Eis zu sein, der Spiele entscheidet. Ich denke, er hat da alles viel schärfer gesehen, als er es eigentlich sollte."
MacTavish machte auch klar, dass er von Vorneherein nicht daran gedacht habe, Draisaitl zu den Raiders zurückzuschicken, sondern einen bestimmten Plan im Kopf hatte, den er mit Raiders-Manager Brun Campese durchdiskutierte - zu dessen Zufriedenheit. "Ich denke, Kelowna ist nun der ideale Platz für Leon." Die Rockets gelten nicht nur als Favorit auf die Meisterschaft in der WHL, sondern auch auf den Gewinn des Memorial Cups. Mit den Raiders war Draisaitl in den vergangenen beiden Jahren jeweils in der ersten Runde ausgeschieden.
Michael Bauer