Rostock (dunkles Trikot) hatte gegen die Hannover Indians keine Chance. Foto: Sulzer
Auf zumindest zwei umkämpfte Spiele hatte man sich gefreut, am Ende gab es jedoch auch für Rostock und den Hamburger SV nur klare Packungen bei Begegnugen mit vermeintlichem Überraschungspotenzial. Souverän dagegen die Hannoveraner Doppelspitze, aber auch die Falken waren ziemlich fleißig.
Das hatten sich die Rostocker anders vorgestellt. Neulich noch die Scorpions in einer wahren Schlacht bezwungen, rechneten sich die Mecklenburger auch gegen den Tabellenführer Chancen aus. Was blieb war jedoch eine deutliche, allerdings auch etwas zu hochausfallende 2:7-Schlappe. Dabei waren es dreieinhalb Minuten im ersten Spielabschnitt, die die Richtung der Partie bis zum Spielende vorgaben. Zwischen der fünften und neunten Minute hatten sich die Rostocker nämlich gleich ein 0:3 eingefahren, zu dem auch Hannovers Star-Transfer Robert Hock mit einem Tor seinen Anteil beisteuerte. Was folgte, war viel hanseatische Erschöpfung - die maßgeblich mit Boris Ackers, dem Gästekeeper, begründet werden konnte, der zahlreiche Angriffsversuche stoppte. So blieben den Rostockern nur zwei Ehrentreffer kosmetischer Natur, während Hannovers Nick Anderson alleine dreimal einschoss. Jubel dagegen hinter der Bande von Indianer-Häuptling Peter Willmann, der sechs Punkte aus Spielen gegen Scorpions und Piranhas bilanzieren durfte.
Ebenso erfolgreich wie das Pendant in Rostock waren die Scorpions in eigener Halle unterwegs. In Langenhagen siegten diese gegen den unbequemen HSV Eishockey mit 7:3. Spielentscheidend waren dabei lediglich fünf Minuten im Mitteldrittel. Nachdem es lange Remis gestanden hatte, und die Hamburger sogar kurz geführt hatten, explodierte der Hannoveraner Angriff und stellte von 1:1 auf 5:1. Besonders interessant: Sieben Torschützen teilten sich am Ende zu gleichen Teilen die Torausbeute, sodass vor allem ein Vorlagengeber in Person von Britt Quellette auffiel. Dieser hatte bei der Hannoveraner Demonstration drei Treffer vorbereitet.
Eine Demonstration lieferten auch die Harzer Falken aus Braunlage ab. Denn auch die warfen sich richtig in die Bresche und siegten - zugegeben beim sehr wankelmütigen Schlusslicht aus Wedemark - gleich zweistellig mit 11:2. Gewissermaßen war dieser Scorpions-Abschuss noch eine Reaktion auf die bittere Heimpleite, die die Raubvögel im Dezember gegen Wedemark erlitten hatten. Beim kleinen Racheakt durften sich vor allem zwei Spieler auf fremdem Eis austoben. Damit gemeint: Andrew Bailey und Tobias Schwab, die sich als Top-Scorer zusammen neun Torbeteiligungen erspielten.
Im letzten Spiel des Abends siegte Timmendorf, das zuletzt häufig verbessert auftrat, in Nordhorn mit 7:2. Bester Mann dabei: Chistian Hermann, der viermal seinen Schläger bei Torerfolgen im Spiel hatte. Für die Ritter aus Nordhorn ein bitterer Abend in der eigenen Eissporthalle. Ein Abend, an dem sie nie eine Chance auf Zählbares hatten.
In der Tabelle gab es wenige Verschiebungen. Oben marschieren die Indians weiterhin vor dem Lokalrivalen und den Falken einsam vorneweg, während Rostock von der zeitgleichen HSV-Niederlage profitierte und erstmal noch souveräner Vierter bleibt. Nach dem HSV und spielfreien Crocos tut sich das zweite große Loch der Tabelle auf, hinter dem Timmendorf die Ritter putzt. Wedemark bleibt Letzter.