Christof Kreutzer ist einer der neuen Assistenten von Marco Sturm.
Foto: City-Press
Die Düsseldorfer EG ist am Freitag beim 1:8 am Iserlohner Seilersee sprichwörtlich baden gegangen. DEG-Hedcoach Christof Kreutzer hat sich nach der herben Pleite dennoch zum Interview gestellt.
Christof Kreutzer, Iserlohn ist für die DEG in dieser Saison kein gutes Pflaster - nach dem 0:8 zu Saisonbeginn haben Sie mit ihrer Mannschaft am Freitag wieder acht Gegentore kassiert. Woran lag es?
Christof Kreutzer: "Wir haben eigentlich gar nicht mal so schlecht angefangen. In den ersten zehn Minuten haben auch wir schon ein paar Chancen gehabt. Aber Iserlohn ist natürlich eine sehr gute Mannschaft, die sofort zuschlägt, wenn du einen Fehler machst. Wir haben dann im zweiten Drittel noch einmal versucht zurückzukommen, haben dann aber direkt das dritte Gegentor kassiert. Ich denke, dass dann auch in unseren Hinterköpfen die hohe Niederlage vom ersten Spiel präsent war. Dann ist es schon sehr schwierig. Am Seilersee hat bei uns im Prinzip gar nichts funktioniert und kein Spieler hat heute bei uns die normale Leistung gebracht. Aber einmal ist es okay - weil es mir doch lieber ist, einmal richtig unterzugehen, und das nächste Mal wieder gut aufzutreten."
Welche Rolle haben hier die Zuschauer gespielt?
Kreutzer: "Wenn man in diesem Hexenkessel mit 0:4 zurückliegt, ist es für jede Mannschaft sehr schwer wieder zurückzukommen. Auch bedingt durch diese explosive Stimmung haben meine Spieler sehr viele Fehler gemacht und haben auch einige Unterzahlsituationen heraufbeschworen. Bei diesem Lärm ist es für meine Spieler auch nahezu unmöglich, sich irgendetwas zuzurufen. Wie gesagt, es war nicht leicht für uns."
Bei welchem Spielstand war Ihnen klar, dass Sie in Iserlohn keinen ,Blumentopf' gewinnen werden?
Kreutzer: "Es ist schon sehr schwierig, wenn du 0:4 zurückliegst und wir alle wissen, dass wir im ersten Aufeinandertreffen auch schon 0:8 verloren haben, dann ist es sehr schwierig nicht daran zu denken. Jeder denkt dann: 'Oh Gott, nicht dass uns das noch einmal passiert' - und schon hat man den nächsten kassiert. Trotzdem bin ich zuversichtlich."
In der 56. Minute fiel ein Unterzahltreffer für ihr Team. Normalerweise gibt das viel Auftrieb. In diesem Fall aber wohl zu spät?
Kreutzer: "Das fiel natürlich viel zu spät - überhaupt keine Frage. Hätten wir das früher geschossen oder eine unserer Chancen im ersten Drittel verwertet hätten, hätte es vielleicht auch anders laufen können - aber das ist inzwischen schon wieder Geschichte, Schnee von gestern."
Das Winter Game ist vorbei, die Normalität ist wieder eingezogen
Kreutzer: "Ja, spätestens nach diesem Spiel wird auch dem Letzten klar geworden sein, dass das Winter Game vorbei ist, wir wieder im Alltag angelangt sind. Die Woche danach war eigentlich nicht schlecht - vielleicht etwas zu viel Lob von allen Seiten. Es waren nur drei Punkte und wir müssen in jedem Spiel hart arbeiten. Aber ich glaube, jetzt weiß jeder Bescheid! Wir bekommen nichts geschenkt und in dieser Liga erst recht nichts - in Iserlohn haben wir dies sehr bitter gemerkt."
Am Sonntag geht es gegen Straubing weiter - wie muss die Reaktion aussehen?
Kreutzer: "Wir müssen natürlich jetzt direkt eine Reaktion in die richtige Richtung zeigen. Das wird aber auch eine schwierige Aufgabe - die haben am Freitag auch wieder gewonnen. Es wird ein sehr, sehr schweres Spiel für uns. Wir müssen also eine Reaktion zeigen, vor allem zu Hause - wir brauchen jeden Punkt, um unser Ziel zu erreichen. Jedes kommende Spiel ist für uns wie ein Playoff-Spiel, wie ein Endspiel. Wir müssen hart dafür arbeiten und gewinnen - aber ich bin sehr zuversichtlich. Ich vertraue meiner Mannschaft, die in dieser Saison schon sehr viele gute Spiele abgeliefert hat."
Interview: Ivo Jaschick