Der DEL-Sonntag in der Nachlese Cody Sylvester im Anflug auf Iserlohn, Wolfsburg plagen strukturelle Defizite und Haie wildern im Lager der Ice Tigers

Bis zum 15. Februar haben DEL-Clubs noch die Möglichkeit, Spieler aus dem Ausland zu holen. Kein Wunder, dass dieser Tage bei vielen Managern das Telefon kaum still steht. Fündig ist offensichtlich bereits Iserlohns Manager Karsten Mende geworden. Der junge Kanadier Cody Sylvester ist schon im Anflug. Es gab am zurückliegenden Wochenende aber auch noch andere Aufreger. Hier die Übersicht.

Das Eingeständnis des Tages: Das kommt aus Wolfsburg. Die Grizzly Adams haben aktuell nicht nur im sportlichen Bereich Probleme, auch hinter den Kulissen läuft einiges nicht nach Wunsch. So haben die Verantwortlichen strukturelle Probleme ausgemacht. Will heißen: Neben den Sponsor-Giganten WV und Skoda gibt es ein großes Vakuum in Niedersachsen. "Wir sind in einigen Bereichen nicht gut genug aufgestellt", muss Manager Charly Fliegauf eingestehen. Die Folge: Viele (deutsche) Top-Spieler wandern ab, avisierte Kandidaten werden eher von den großen Fleischtöpfen angezogen.

Das Gerücht des Tages: Am Rande der Partie zwischen Nürnberg und Straubing waren Medien-Berichte aus Köln Gesprächsthema Nummer eins. Demnach sollen mit Eriksson und Reinprecht zwei Stars der Ice Tigers bei den Rheinländern mehr oder minder schon unterschrieben haben. Bestätigen wollte dies natürlich niemand, dementieren aber auch nicht. "Man wird sehen, was passiert", sagte Steven Reinprecht. Und Trainer Martin Jiranek fügte vielsagend hinzu: "Ich möchte im Moment zu diesen Sachen keinen Kommentar abgeben."

Der Name des Tages: "Gestatten, Cody Sylvester. Ich bin auf dem Flug Richtung Deutschland." So oder so ähnlich twitterte der Kanadier, der offenbar bei den Iserlohn Roosters angeheuert hat. Manager Karsten Mende hielt sich am Sonntag (noch) bedeckt, doch der junge Stürmer passt ins Beuteschema der Roosters: Jung, hungrig, talentiert - und wer weiß, vielleicht auch mit Aussicht auf einen deutschen Pass. Sylvester ist zudem ein Kumpel von Brooks Macek und spielte zuletzt in der ECHL für die South Carolina Stingrays.

Der Perfomance des Tages: Ausgerechnet Kellerkind Straubing überrascht aktuell in vielerlei Hinsicht. In zehn der letzten zwölf Spiele haben die Tigers zumindest gepunktet, sieben davon gewonnen. Die Handschrift von Neu-Trainer Larry Mitchell ist aber speziell in Unterzahl zu erkennen. Nimmt man nur die letzten fünf Partien als Maßstab, dann sind die Niederbayern in dieser "Rubrik" gar Spitzenreiter. Bei 26 Unterzahl-Situationen kassierten sie gerade mal einen Gegentreffer - und der fiel am Sonntag beim heimstärksten Team der Liga in Nürnberg. Aber auch aus Franken nahmen die Tigers am Ende zumindest einen Punkt mit.

Die Bestätigung des Tages: Die kam am Wochenende aus München, obwohl es eigentlich um das Thema "neuer Trainer in Schwenningen" ging. Die Wild Wings buhlen bekanntlich seit Wochen um die Dienste von Helmut de Raaf, seines Zeichens Co-Trainer beim EHC Red Bull. Jetzt seht eine Entscheidung unmittelbar bevor. Diesbezüglich gab sich EHC-Cheftrainer Don Jackson ungewohnt auskunftsfreudig. "Wir werden ihm keinen Steine in den Weg legen", sagte Jackson, "im Gegenteil, wir würden uns für Helmut freuen, wenn er auf der Karriereleiter nach oben klettert." Das klang dann fast schon nach Abschied.