Deutliche Worte fand Trainer Niklas Sundblad in Köln.
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Noch einmal Durchschnaufen vor dem Endspurt: Nach 22 Spieltagen in den vergangenen zwei Monaten ruht in dieser Woche der DEL-Spielbetrieb. Am 10. Februar beginnt mit dem Nachholspiel zwischen Hamburg und Köln der Hauptrunden-Endspurt. Ruhe wird vor allem bei den Haien während der Länderspielpause nicht einkehren. Trainer Niklas Sundblad übte deutliche Kritik nach dem 1:3 im Derby gegen die DEG. Die Domstädter drohen die Playoffs zu verpassen. Mit einem Glücksgefühl verabschiedeten sich dagegen Christoph Schubert, Dustin Strahlmeier und Jari Pasanen in den Kurzurlaub. Nicht ganz einig ist man sich derweil in Berlin, wo die Gründe für die jüngste Niederlagenserie zu suchen sind. Der DEL-Sonntag in der Nachlese.
Kritik des Tages: Äußerte Kölns Trainer Niklas Sundblad nach der 1:3-Heimniederlage im 207. rheinischen Derby gegen die DEG. "Wir sind am Tiefpunkt und haben sehr schlecht gespielt", gestand der Schwede und haderte vor allem mit dem Überzahlspiel. Elf Gelegenheiten ließ sein Team ungenutzt, kassierte sogar zwei Shorthander der DEG. "Wir haben die ganze Woche Powerplay trainiert und haben trotzdem kein Tor geschossen, das war sehr schlecht. Mir tut es für die Fans Leid." Als Elfter wäre der Vorjahresfinalist momentan nicht für die Playoffs qualifiziert.
Understatement des Tages: Lieferte Freezers-Kapitän Christoph Schubert. Seinen Schlagschuss-Hammer zum 2:0 in Mannheim kommentierte der Routinier mit folgenden Worten: "Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn. Das ein Schuss so exakt passt, kommt wirklich nicht allzu oft vor. In der Situation kamen zwei Gegner auf mich zu, da musste ich einfach draufhalten." Für den ehemaligen NHL-Profi war es das dritte Saisontor. Vor dem Spiel hatten nur zwei seiner 73 Schüsse den Weg ins gegnerische Gehäuse gefunden.
Premiere des Tages: Feierte Straubings Schlussmann Dustin Strahlmeier. Dem Rookie gelang beim 4:0 gegen München sein erstes Shutout in der DEL. Nachdem der 22-Jährige am 28. Dezember im elften Einsatz seinen ersten Sieg im Oberhaus einfahren konnte, hat er nun sechs seiner jüngsten acht Starts gewonnen. Sowohl beim Gegentorschnitt (2,69 zu 3,31) und bei der Fangquote (90,8 zu 89,5 Prozent) hat er die Nase gegenüber Stammgoalie Jason Bacashihua vorn.
Freude des Tages: Herrschte bei den Iserlohn Roosters nach dem 3:1-Sieg in Schwenningen. Auf eigenem Eis hatten die Sauerländer zuletzt Offensivfeuerwerke abgebrannt (26 Tore in den jüngsten vier Partien), auswärts jedoch meist enttäuscht. Nun gelang bei den Wild Wings der erste Drei-Punkte-Erfolg auf fremdem Eis seit dem 30. Dezember. Trainer Jari Pasanen, einst im Schwarzwald als Coach in der 2. Liga gescheitert, freute sich besonders: "Es war kein schönes Spiel von uns. Doch was zählt ist der Sieg." Zwei freie Tage extra hatte sich seine Mannschaft bereits gegen Mannheim verdient.
Uneinigkeit des Tages: Unterschiedliche Gründe führen Frank Hördler und Uwe Krupp für die jüngste Talfahrt der Eisbären Berlin. Das 2:4 in Wolfsburg war die vierte Niederlage nacheinander. "Wir haben kein physisches, sondern ein psychisches Problem", sagte der Verteidiger. Krupp widersprach. "Wenn Franky das als Kopfproblem beschreibt, ist das die eine Sache. Aber wir brauchen gar nicht erst über psychische Probleme zu reden. Ich sage, dass uns am Ende die Entschlossenheit gefehlt hat", so der Coach.