Vorspielen vor der Trade Deadline? Grubauer führt Caps zum Sieg, wird First Star und erhält großes Lob von Coach Trotz

Er kam, spielte und überzeugte: Philipp Grubauer hat am Freitag die Washington Capitals in seinem ersten Saisoneinsatz zu einem 3:2-Sieg über Liga-Spitzenreiter Anaheim Ducks geführt. Der 23-jährige Bayer war erst kurz zuvor aus dem AHL-Team Hershey Bears in die Hauptstadt berufen worden. Er parierte 23 Schüsse sowie die letzten beiden Penaltys der Ducks und wurde zum First Star des Spiels gewählt.

"Es war ein tolles Spiel und hat Spaß gemacht", sagte Grubauer am Samstag gegenüber Eishockey NEWS. "Ich habe es erst am Donnerstag nach dem Training erfahren und bin dann nach Washington gefahren. Anaheim ist eines der besten Teams der Liga, es war eine Herausforderung für uns und wir haben auch etwas Glück gehabt. Ich habe in den letzten Wochen schon ein bisschen auf einen Einsatz spekuliert, weil Braden Holtby sehr viele Spiele gemacht hat und Justin Peters gar keine mehr."

Lob gab es auch von Coach Barry Trotz: "Er hat ziemlich gut gespielt und schon in der AHL viele gute Spiele gehabt. Das war der Grund, warum wir ihn spielen sehen wollten. Es war auch aus Sicht der Organisation wichtig. Wenn sie unseren Spielplan ansehen, war es eigentlich die letzte Gelegenheit, wenn wir an zwei Abenden hintereinander spielen, an denen es vom Reisen her vor der Trade Deadline noch Sinn macht. Er hat gegen ein gutes Team sehr gut gespielt."

Übersetzt könnte dies bedeuten, dass die Caps heute ihre Nummer drei vorspielen ließen. Schon Anfang der Woche sagte Grubauer: "Vielleicht passiert ja bald schon etwas." Gespräche habe es zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht gegeben, meinte er. Da die Caps aber Backup Justin Peters auch noch in der neuen Saison unter Vertrag haben und eine Verlängerung des auslaufenden Vertrags von Vielspieler Braden Holtby wohl nur Formsache ist, könnte für Grubauer der Weg an der Trade Deadline schon zu einem anderen Team führen. "Was sie nun vorhaben oder machen, kann ich schwer sagen", sagte Grubauer am Samstag, als er sich schon wieder zurück auf dem Weg nach Hershey befand. Am Samstag und Sonntag stehen zwei Heimspiele auf dem Plan.

Grubauer ist damit der fünfte Deutsche, der die Saison in der AHL begonnen hat, nun aber in die NHL hochgezogen wurde. Vor ihm schafften dies Tobias Rieder (Arizona), Korbinian Holzer (Toronto), Rob Zepp (Philadelphia) und David Wolf.

Michael Bauer