Am Ende musste sich Timmendorf den Hannover Scorpions knapp geschlagen geben. Foto: Hartmann
Hatte der Freitag noch von den Resultaten her mit wenig Spannung "enttäuscht", wurde es am Sonntag deutlich knapper. In jedem der vier Spiele wurde bis in die Schlusssekunden gebangt. Den Anfang unternahmen dabei die Hannover Scorpions bei den Beach Boys vom Timmendorfer Strand. Und lange Zeit sah es tatsächlich danach aus, das auf dem souveränen 4:1 vom Freitag ein ebenso klares Resultat folgen würde. Nach 15 Sekunden war das 1:0 für den Gast gefallen, das 3:0 nach nicht einmal zehn Minuten galt als Entscheidung. Doch die Cracks aus Schleswig-Holstein gaben sich nicht geschlagen und drehten im Schlussabschnitt mächtig - vom Publikum angetrieben - auf. So stand es 50 Sekunden vor Schluss auf einmal nur noch 2:3 - mit dem Momentum klar auf Seiten des großen Außenseiters. Goalie Jimmy Hertel war es letztlich, der den Sieg festhielt und somit neben Darcy Vaillantcourt und Thomas Herklotz, die jeweils einmal trafen und assistierten, zum Matchwinner avancierte.
Noch spannender ging es in Hamburg zu. Dort hatte der HSV die große Gelegenheit, den eigentlich favorisierten Rostockern in arge Bedrängnis zu bringen. Doch die 2:0-Serienführung blieb aus, stattdessen glich Rostock aus. Siegbringend bei den Piranhas war das gute Torhüterspiel von Tobias John und Florian Neumann, auf Seiten der Gastgeber hinterließ aber auch Niklas Deske einen passablen Eindruck. Den dezimierten Rostockern, die nur mit 13 Feldspieler angereist waren, konnte er aber nicht vor genug Probleme stellen. Jens Stramkowski und Eric Haiduk lieferten mit ihrem starken Spiel (je ein Tor und eine Assist) genug Argumente für den wichtigen Sieg.
Noch verrückter wurde es aber auf den anderen Eisflächen. Zum Beispiel in Farmsen, wo die Crocos Revanche für die 2:5-Auftaktpleite übten und mit 4:1 den Serienstand gegen Braunlage egalisierten. Bärenstark beim Überraschungserfolg: Torhüter Christoph Oster, der den Falken Sturm zum Schweigen brachte. Im Schlussdrittel waren es dann Jan Michalek und Stefan Gebauer, die die Entscheidung erzwangen. Beide Spieler waren an drei Treffern beteiligt und sorgten somit für eine echte Überraschung. Spätestens jetzt weiß jeder in Braunlage: Ein Kinderspiel wird diese Auftaktserie nicht sein.
Eine Überraschung blühte auch dem souveränen Hauptrundenmeister von den Indians. War in Spiel eins noch alles nach dem erwünschten Protokoll gelaufen, entpuppte sich das zweite Duell mit dem großen Außenseiter aus der Wedemark zum Overtime-Spektakel. 3:1 führte Hannover, dann schlugen die Scorpions im IceHouse zu Mellendorf mit zwei Treffern zu - der letzte fiel erst 94 Sekunden vor Spielende. Danach wurde es noch einmal dramatisch - mit einer Strafe verschaffte erst der haushohe Favorit dem Außenseiter einen eklatanten Vorteil, ehe die Scorpions nachlegten und für eine ausgeglichene Spieleranzahl auf dem Eis sorgten. Dann schlug die Sekunde von Christopher del Castillo. Der hatte erst bei einem Gegentreffer gepatzt, nach zwei Minuten in Overtime war aber eine neue Rolle für ihn vorgesehen - die des Matchwinners. Mit 4:3 holten sich die Indians das 2:0 in der Serie.