Vor Spiel zwei im Halbfinale der Playoffs Mannheims Akdag schickt „nette Grüße“ Richtung Gross, stille Freude bei Kreutzer nach Husarenstück in Ingolstadt

Bei der Pressekonferenz nach dem Auftaktmatch zwischen Mannheim und Wolfsburg würdigten sich die beiden Cheftrainer keines Blickes und gaben anschließend die üblichen Worthülsen zu Protokoll. "Es war nur ein Spiel, eine Niederlage", sagte Pavel Gross nach dem 4:5 bei den Adlern und dachte dabei wohl schon an das zweite Aufeinandertreffen am Sonntag (live ab 14.30 Uhr bei ServusTV).

Warum Geoff Ward nicht viel sagen wollte, hatte andere Gründe. Der ganze Adler-Tross war sichtlich genervt von den "Spielchen" des Wolfsburger Trainers. Der nutzte jede Möglichkeit, um das Match zu verzögern, redete ununterbrochen auf die Schiedsrichter ein und verhalf so seinem Team immer wieder zu Verschnaufpausen. Auf die Tricks von Pavel Gross angesprochen sagte Mannheims Nationalspieler Sinan Akdag gegenüber dem Mannheimer Morgen: "Wir sehen das schon, was er an der Bande treibt. Er soll das ruhig weiter machen, wir haben die richtige Antwort gegeben."

Ärger gab es auch in Ingolstadt, allerdings ärgerten sich die Panther und deren Trainer Larry Huras über sich selbst. Der amtierende Meister ließ beim 1:2 nach Verlängerung in Spiel eins gegen Düsseldorf eine Unmenge an besten Chancen aus und agierte vor allem in Überzahl viel zu umständlich. Auch die Tatsache, dass Huras Nationalspieler Greilinger im ersten Drittel kaum Eiszeit gab, stieß vielen Beobachtern sauer auf. Im Schlussdrittel war es nämlich eben jener Greilinger, der Ingolstadt mit seinem Treffer zum 1:1 zumindest vorübergehend wieder ins Spiel brachte. Auf der anderen Seite zeigte sich DEG-Trainer Christof Kreutzer eher als stiller Genießer. Gegenüber dem Internetportal derwesten.de sagte Kreutzer: "Ein Sieg nach Verlängerung hat natürlich auch immer ein bisschen mit Glück zu tun. Es wird noch eine harte Serie, aber wir gehen nun mit Rückenwind ins Heimspiel."

DIE SPIELE VOM SONNTAG IM ÜBERBLICK

14.30 Uhr (live bei ServusTV) Grizzly Adams Wolfsburg - Adler Mannheim
Über weite Strecken hatte Mannheim in Spiel eins große Probleme mit Wolfsburg. Rein taktisch hatte Pavel Gross seine Mannschaft - wie erwartet - hervorragend auf die Adler eingestellt und sie damit anfangs von einer in die andere Verlegenheit gestürzt. In den ersten beiden Dritteln waren die Niedersachsen besser und führten zu diesem Zeitpunkt auch verdient mit 4:1. Erst dann packten die Adler die Brechstange aus, waren dann auch konditionell im Vorteil und drehten die Partie tatsächlich noch. Ob der große und auch in der Breite besser besetzte Kader der Adler auch in Spiel zwei den Ausschlag gibt, wird man sehen. Die Niedersachsen werden am Sonntag sicher wieder alles in die Waagschale werfen, um dem hohen Favoriten ein Bein zu stellen.

14.30 Uhr: Düsseldorfer EG - ERC Ingolstadt
Aus Sicht der Rheinländer war der 2:1-Erfolg in Overtime vom Freitag eher als glücklich zu bezeichnen. Zumindest ab dem zweiten Drittel waren die Panther optisch klar überlegen und hatten eine Vielzahl hochkarätiger Möglichkeiten. Mit Tyler Beskorowany hatten die Gäste aber einen herausragenden Goalie, der praktisch alles hielt was zu halten war. Auffällig zudem: Während DEG-Coach Kreutzer druchgehend mit vier Reihen agierte und auch in der Schlussphase seinen jungen Leuten das Vertrauen schenkte, brachte sein Gegenüber Huras auffällig oft seine Paradereihe mit Buck, Taticek und MacMurchy. Das Ende der ersten Partie ist bekannt. Trotzdem: Die hochkarätig besetzte Mannschaft aus Ingolstadt ist jeder Zeit in der Lage, auch in Düsseldorf zu gewinnen. Ob das schon am Sonntag klappt, bleibt abzuwarten.