In Mannheim steigt am Freitag das erste DEL-Finale.
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Hauptrunden-Erster gegen Titelverteidiger: Das am Freitag beginnende DEL-Finale zwischen Mannheim und Ingolstadt verspricht auf dem Papier Hochspannung. "Ich erwarte eine körperbetonte Serie und Vollgas-Eishockey", sagt ERC-Trainer Larry Huras und freut sich auf den ersten großen Tanz in der SAP-Arena. "Jetzt geht's los! Now is the big dance." Auch Adler-Stürmer Ronny Arendt fiebert dem ersten Duell entgegen: "Die letzten Tage haben sich gezogen wie Gummi, die Pause ist eindeutig zu lang. Für beide Mannschaften wäre es besser gewesen, wenn sie nach zwei Tagen wieder aufs Eis gekonnt hätten."
Die Favoritenrolle ist aus Sicht von Ingolstadt klar. "Mannheim hat den Druck. Jeder erwartet, dass sie Meister werden, wobei es ohne Druck auch langweilig wäre. Aber jede Mannschaft ist schlagbar und im Finale ist, wie wir letztes Jahr gezeigt haben, alles möglich", sagt ERC-Torhüter Timo Pielmeier. Kapitän Patrick Köppchen drückt sich ähnlich aus: "Es ist die erste Serie in diesen Playoffs, in denen wir nicht Favorit sind. Wir müssen uns aber vor keinem verstecken, auch nicht vor Mannheim."
Der Respekt der Adler vor dem letztjährigen Meister, der inzwischen sieben Playoff-Serien in Folge gewonnen hat, ist groß. "Das wird ein hartes Stück Arbeit", weiß Mannheims Manager Teal Fowler. "Wir wissen, was dieses Team in den vergangenen zwei Jahren geleistet hat. Im Finale den Titelverteidiger zu schlagen, wäre etwas Besonderes. Die Erwartungen in Ingolstadt sind genauso hoch wie bei uns. Ich denke, im mentalen Bereich gleicht sich alles aus." Der Hauptrunden-Primus, der in der Endrunde bislang nur ein Spiel verloren hat, ist hochmotiviert. "Wir alle lechzen nach diesem Erfolg. Das sieht man bei den Fans, das spürt man in der Kabine", sagt Center Christoph Ullmann. Nur auf die zuletzt nötigen Comebacks kann man in Mannheim verzichten. Stürmer Kai Hospelt: "Wir haben oft mit dem Feuer gespielt, das müssen wir unbedingt abstellen."
Personell können die Adler höchstwahrscheinlich aus dem Vollen schöpfen. Der zuletzt wegen einer Oberkörperverletzung fehlende Stürmer Jamie Tardif ist wohl wieder fit. Über einen Einsatz will Mannheim aber erst kurz vor Spielbeginn entscheiden. Fraglich ist bei Ingolstadt Ryan MacMurchy. Der Angreifer verletzte sich im zweiten Halbfinale gegen Düsseldorf und fehlte in den folgenden drei Begegnungen. Über die Art der Blessur und die Ausfalldauer hält man sich beim ERC bedeckt.
DIE PAARUNG
19.30: Adler Mannheim - ERC Ingolstadt (live bei ServusTV)
In der DEL-Geschichte kam es bislang erst einmal zu einem Playoff-Duell zwischen Mannheim und Ingolstadt. In der Saison 2011/12 standen sich beide Clubs im Halbfinale gegenüber. Die Adler, in der Hauptrunde noch zwei Plätze schlechter klassiert als die Panther, setzten sich in der Best-of-five-Serie mit 3:1 durch. Die Kurpfälzer legten mit einem 4:1-Auswärtssieg in Spiel 1 den Grundstein zum Weiterkommen. Seine Heimspiele gewann Mannheim mit 4:3 und 6:2, verlor nur Spiel 3 in Ingolstadt 0:3. Auch in dieser Spielzeit entschieden die Adler in der Hauptrunde drei von vier Partien gegen die Panther zu ihren Gunsten. Die einzige Niederlage kassierte der Hauptrunden-Primus aber auf eigenem Eis. Am 16. November behielt der ERC in der SAP-Arena mit 4:2 die Oberhand. Auf dem Weg ins Finale sind die Adler in den Playoffs zuhause noch unbesiegt. Sowohl gegen Nürnberg im Viertelfinale wie auch im Halbfinale gegen Wolfsburg benötigte Mannheim aber jeweils einmal die Verlängerung, um die weiße Weste auf eigenem Eis zu wahren. Gegen Iserlohn war für Ingolstadt im Viertelfinale auswärts nichts zu holen. Bei den drei Niederlagen am Seilersee kassierte der ERC 17 Gegentreffer. Gegen die DEG feierte der Titelverteidiger dagegen im Halbfinale in Düsseldorf zwei 5:2-Siege.