Christoph Ullmann und Frank Mauer bejubeln das 1:1 der Mannheimer.
Foto: City-Press
Die Adler haben vorgelegt: Hauptrundensieger Adler Mannheim hat am Freitagabend das erste Finalspiel um die deutsche Meisterschaft mit 2:1 nach Verlängerung gewonnen. Ronny Arendt schoss in der 65. Minute mit seinem ersten Tor in den Playoffs den Siegtreffer. Spiel zwei findet am Sonntag in Ingolstadt statt.
Als "Rückhandwurstsemmel" bezeichnete Ingolstadts Goalie Timo Pielmeier nach dem Spiel Arendts entscheidenden Treffer. Der Adler-Stürmer hatte nach einem Bullygewinn den Puck mit der Rückhand aufs Tor gebracht, dann fälschte ihn ein Ingolstädter Verteidiger noch ab. "Es war ein sehr verkrampftes Spiel mit vielen Unterbrechungen", sagte Arendt im Interview bei ServusTV. "Ich hoffe, wir können am Sonntag in Ingolstadt nachlegen, wir wissen aber, was auf uns zukommt, dass Ingolstadt eine kompakte Mannschaft ist. Daher war das für uns nur ein kleiner Schritt."
Nach einem torlosen Anfangsdrittel - Mannheim hatte in einer Überzahl nach einer tollen Puck-Kombination noch die besten Chancen - gingen die Panther im zweiten Drittel nach exakt acht Minuten durch Petr Taticek in Führung. Sein knallharter Schuss nach Pass von Dustin Friesen ging in der kurzen Ecke genau über die Fanghand von Adler-Goalie Dennis Endras. Zuvor hatte ein gewonnener Zweikampf von Brandon Buck den Weg für das Tor geebnet. Doch Mannheim gelang nur 18 Sekunden später durch Christoph Ullmann der Ausgleich. Er verwertete einen Pass von Jochen Hecht, der einen Abpraller nach einem Schuss von Frank Mauer nicht erneut aufs Tor schoss, sondern den frei stehenden Ullmann anspielte.
Mannheim durfte in der Folge noch zweimal in Überzahl spielen, konnte aber nicht in Führung gehen. Stattdessen hatte Christoph Gawlik gleich zweimal die Chance, in Führung zu gehen. Zunächst scheiterte er ganz allein vor Endras (38.), dann bekam er im Drittel erneut den Puck, konnte sich gegen Kurtis Foster durchsetzen, schoss aber am Tor vorbei.
Im Schlussdrittel konnten die Adler erneut zwei Überzahlsiuationen nicht nutzen, auch Ingolstadt konnte nach rund der Hälfte des Drittels aus einer Strafe kein Kapital schlagen. Die ganz großen Torchancen blieben in der Schlussphase dann auch aus, beide Teams spielten weiter hohes Tempo. Gawlik schied fünf Minuten vor dem Ende nach einem Pucktreffer am Bein aus, er musste mit schmerzverzerrtem Gesicht gestützt auf einen Mitspieler und Betreuer das Eis verlassen. Die Panther sprachen unmittelbar danach von einer Knieverletzung.
Weil Jeffrey Szwez mit der Schlusssirene eine Strafe wegen Hakens kassierte, durften die Adler in der Overtime in Überzahl starten, doch Ingolstadt überstand auch die siebte Unterzahl des Spiels. Erst der auf den ersten Blick harmlos wirkende Rückhandschuss von Arendt nach einem Bullygewinn entschied dann das Spiel in der 65. Minute. "Wir haben super mitgespielt", sagte Pielmeier. "Solche Tore schießt man halt in den Playoffs. Man muss versuchen, jede Scheibe aufs Tor zu bringen und die Mannheimer haben das getan. Wir müssen im nächsten Spiel die Strafzeiten weglassen, die braucht kein Mensch."
DAS SPIEL IM STENOGRAMM
Adler Mannheim - ERC Ingolstadt
1:1 (0:0, 1:1, 0:0)
Tore: 0:1 (29.) Taticek, 1:1 (29.) Ullmann, 2:1 (65.) Arendt; Strafminuten: Mannheim 6, Ingolstadt 14; Zuschauer: 13.600 (ausverkauft)