Pat Cortina
Foto: City-Press
Sozusagen mit einem Tag Verspätung beginnt auch für die deutsche Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft in Prag. Am Samstag ab 16.15 Uhr (live bei SPORT1) steht das wichtige erste Spiel des Turniers gegen Frankreich an. Für viele Beobachter gleich ein Schlüsselspiel für den weiteren Turnierverlauf. Im Interview mit Eishockey NEWS spricht Bundestrainer Pat Cortina über den Auftakt und auch über seine Zukunft, die nicht nur im Vorfeld der Titelkämpfe ein ständiges Thema war.
Mr. Cortina, die WM startet für Ihr Team gegen Frankreich am Samstag. Gleich ein wichtiges Spiel gegen einen schlagbaren Gegner. Wie entscheidend wird dieser Auftakt sein?
Pat Cortina: "Wenn wir unsere Leistung bringen, dann können wir jeden Gegner schlagen. Wenn wir unsere Leistung aber nicht abrufen, dann werden wir auch gegen jeden Gegner verlieren könne. Es ist auch nicht wichtig, gegen wen wir zum Auftakt spielen, weil es bei einer WM keine leichten oder schweren Gegner gibt. Ganz allgemein ist es wichtig, gut ins Turnier zu starten, um sich auf dem richtigen Weg zu befinden."
Sie haben in den letzten Wochen immer wieder erwähnt, wie wichtig die nächsten Jahre für das deutsche Eishockey sind.
Cortina: "Im nächsten Zyklus steht eine Heim-WM 2017 und Olympia 2018 an. Das sind sehr wichtige Turniere für das deutsche Eishockey."
Olympia ist ein gutes Stichwort: Ist es noch möglich, dass man von Weltranglistenplatz 13 auf Platz 11 springen kann und damit ein Olympia-Qualifikationsturnier im eigenen Land hat?
Cortina: "Es ist schwierig, diese Frage zu beantworten, weil es ja nicht nur in unserer eigenen Hand liegt. Es kommt auch auf das Abschneiden der Konkurrenten an und darauf haben wir keinen Einfluss. Aber ist es für mich aus deutscher Sicht noch möglich ohne auf die Gegner zu schauen? Ja, ich halte es für möglich."
Ihre Zukunft ist ja offiziell nach wie vor fraglich. Hätte Sie sich nicht eine definitive endgültige Entscheidung rechtzeitig vor der WM gewünscht, auch um selbst Planungssicherheit zu haben?
Cortina: "Das ist schwer zu sagen. Wenn die Entscheidung nicht so ausfällt, wie sich das der Trainer oder wie sich das die Spieler wünschen, dann kann es auch Probleme geben. Deshalb ist das nicht so einfach."
Aber ist die Situation so nicht schwieriger, wenn die Spieler wissen, dass Sie vermutlich nach dieser Weltmeisterschaft nicht mehr Bundestrainer sein werden?
Cortina: "Ich weiß nicht, inwiefern das bei den Spielern ein Thema ist. Aber ich denke, dass jeder seinen Fokus jetzt auf die sportliche Seite bei der WM legt. Wir alle wollen Spaß haben und Spaß hat man nur, wenn man Erfolg hat. Und um Erfolg zu haben, muss man fokussiert auf das Wesentliche sein und hart arbeiten. Wir konzentrieren uns jetzt auf den Sport und lassen all jene Dinge, die die Zukunft betreffen auch dort, wo sie hingehören: In der Zukunft."
Abschließend: Wie fällt Ihr Fazit nach der Vorbereitung und kurz vor dem WM-Start aus?
Cortina: "Wir haben uns gesteigert in der Vorbereitung. Die Jungs haben sehr gut gearbeitet und mitgezogen. Wir müssen jetzt die richtigen Lehren ziehen und dann kann es losgehen. Ich bin mir sicher, dass wir am Samstag eine deutliche bessere französische Mannschaft sehen werden, als in den Vorbereitungsspielen."
Interview: Tobias Welck