Deutschland besiegt Frankreich mit 2:1.
Foto: Marga
Ein überragender Torhüter und ein einziges starkes Überzahl - das reichte für Deutschland zu einem 2:1-Auftaktsieg bei der WM gegen Frankreich. Und am Ende sahen dann beide Trainer wie Verlierer aus. Der Franzose Dave Henderson, weil sein Team ein Spiel verloren hatte, dass es eigentlich nicht verlieren durfte. Und sein Gegenüber Pat Cortina, weil seine Mannschaft eine Leistung geboten hatte, die ihn nicht zufrieden stellen konnte. "Frankreich hätte den Sieg eigentlich mehr verdient gehabt als wir", gab der Bundestrainer ehrlicherweise zu. "Wir sind nicht so gelaufen wie nötig. Wir waren nervös."
Und jene Nervosität war schier greifbar - auf und neben dem Eis. DEB-Präsident Franz Reindl meinte noch 30 Minuten vor der Partie: "Natürlich bin ich nervös." Die Protagonisten auf dem Eis wirkten wie gelähmt, jeder wusste um die Bedeutung der Auftaktpartie gegen einen schlagbaren Gegner: "Wir haben es nicht geschafft, Druck auszuüben", meinte der Siegtorschütze, Patrick Reimer. Und Patrick Hager, der Vorlagengeber, ergänzte: "Wir sind in diesem Spiel gewaltig unter Druck gestanden und haben über 60 Minuten eigentlich nicht zu unserem Spiel gefunden." "Mit Sicherheit war das der Wichtigkeit der Aufgabe geschuldet", ergänzte Kapitän Michael Wolf. "Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen, weil wir wussten, dass Frankreich ein Gegner auf Augenhöhe ist." Die Gründe, weshalb man kaum ins eigene Spiele gefunden hat, hatte man im DEB-Lager jedenfalls schnell ausgemacht: "Wir waren zu passiv", meinte Daniel Pietta. "Und wir sind mit dem Forechecking der Franzosen nicht zurecht gekommen", so Hager.
Trotzdem hat es am Ende gereicht für den immens wichtigen Auftaktsieg, auch wenn dieser äußerst schmeichelhaft war: "Weil Dennis Endras großartig war", lobte Pat Cortina seinen Goalie, dessen Performance an seine Leistungen bei der Heim-WM 2010 erinnerte: Souverän, ruhig, abgeklärt. Und weil das DEB-Team nach vier erschreckend schwachen Überzahlspielen einen einzigen genialen Moment hatte. "Wir hatten in Überzahl Schwierigkeiten überhaupt in die gegnerische Zone zu kommen, gerade auch meine Reihe. Wir haben zu viele Bullys verloren, aber einmal hat es geklappt: Bullygewinn, zwei schnelle Pässe und wenn der Patrick Reimer dann in der Position den Puck bekommt, dann haut er ihn rein. Wir sind natürlich jetzt extrem erleichtert."
Und so ist der Bundestrainer zwar "nicht glücklich über die Art und Weise wie gespielt wurde." Aber er weiß auch: "Der Sieg war wichtig für die Moral." Die Pflichtaufgabe hat man erfüllt und nun kann man am Sonntag ab 16.15 Uhr befreit in das Spiel gegen Kanada gehen.