Eine starke Leistung bot die DEB-Auswahl gegen Schweden.
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Das DEB-Team hat am Donnerstagabend eine faustdicke Sensation nur knapp verfehlt und unterlag nach der mit Abstand besten WM-Leistung dem Weltranglisten-Ersten Schweden am Ende unglücklich mit 3:4, nachdem es nach 40 Minuten trotz eines 0:2-Rückstandes noch 2:2 geheißen hatte. Im Schlussdrittel zogen die Schweden aber noch einmal an, agierten deutlich konzentrierter und stellten den Sieg gegen ein nie aufgebendes deutsches Team letztendlich doch noch sicher.
Bundestrainer Pat Cortina hatte nach nur zwei eigenen Toren in den ersten drei Spielen seine Sturmformationen komplett umgestellt, bildete einen "Mannheimer-Block" zudem tauschten die Center Patrick Hager und Daniel Pietta die Plätze. Und das zeigte Wirkung, denn Hager harmonierte sehr gut mit Patrick Reimer und auch die Mannheimer Reihe wirkte ebenfalls eingespielt. Das Team überzeugte nämlich nicht nur kämpferisch, sondern wusste auch spielerisch und läuferisch Akzente zu setzen. Von dieser Gegenwehr waren wohl auch die Schweden zwischenzeitlich überrascht.
Schon zu Beginn war das Team nach der Anfangsoffensive der Schweden gut im Spiel, ehe eine rund 20-minütige Unterbrechung wegen eines kaputten Plexiglases in der 11. Minuten der deutschen Mannschaft augenscheinlich gar nicht guttat. Denn kaum ging es weiter, stand es nur 2:14 Minuten später auch schon 2:0 für den Favoriten. Erst traf Oscar Möller im Nachschuss, nachdem Patrick Köppchen erst den Zweikampf verlor und Torhüter Timo Pielmeier dann nach vorne abprallen ließ, dann wurde Joakim Lindström von Thomas Oppenheimer nicht energisch genug attackiert und traf punktgenau ins lange Eck. Doch im Gegensatz um Kanada-Spiel brach die Cortina-Truppe nun nicht zusammen, sondern schlug in Überzahl zurück: Nach einer schönen Einzelleistung von Tobias Rieder traf Markus Kink im Nachschuss.
Und nachdem das DEB-Team im Mitteldrittel fünf Minuten Unterzahl nach einer Spieldauerstrafe gegen Stephan Daschner überstand, gab das sichtbaren Auftrieb. Nach vorne wurde man nun immer stärker und der Ausgleich durch Nicolas Krämmer in der 30. Minute war dann auch verdient. Seinen Alleingang schloss er so sehenswert ab, dass der EHC Wolfsburg bei Twitter sogar den Hashtag #MachtSonstNurDerCrosbySo setzte. Und die Zuschauer rieben sich auch in der Folge im Mitteldrittel verwundert die Augen, denn das DEB-Team hatte im zweiten Abschnitt auch weiterhin sogar die besseren Torchancen und hätte in Führung gehen können.
Dies bestraften die Schweden im Schlussdrittel in der 43. Minute, als John Klingberg einen Schuss von Staffan Kronwall geschickt und unhaltbar zur neuerlichen Führung abfälschte. Der überragende Oscar Möller (an allen vier schwedischen Toren beteiligt) stellte dann in der 49. Minute die Weichen endgültig auf Sieg. Zwar brachte Matthias Plachta das DEB-Team in der 55. Minute auf sehenswerte Art noch einmal heran, zu einem durchaus möglichen Punktgewinn reichte es aber nicht mehr.
Die erwartbare Niederlage gegen den Weltranglisten-Ersten ändert an der deutschen Ausgangsposition sowohl nach oben wie auch nach unten nichts. Die Spiele gegen Lettland (Freitag) und Österreich (Montag) werden für das DEB-Team die Schlüsselspiele sein.
Schweden - Deutschland 4:3 (2:1, 0:1, 2:1)
Deutschland: Pielmeier - Krueger, Mo. Müller; Kohl, N. Goc; Daschner, Köppchen; Krupp - Reimer, Hager, Ehliz; Rieder, Pietta, Wolf; Kink, Hospelt, Plachta; Oppenheimer, Krämmer, Raedeke; Y. Seidenberg;
Tore: 1:0 (11:19) Möller (Lindström, Sjögren), 2:0 (12:44) Lindström (Möller), 2:1 (15:48) Kink (Rieder, Daschner - PP1), 2:2 (29:30) Krämmer, 3:2 (42:56) Klingberg (Kronwall), 4:2 (48:40) Möller (Ekman-Larsson, Lindström), 4:3 (54:39) Plachta (Hospelt, Y. Seidenberg);
Strafminuten: Schweden 6, Deutschland 9 plus Spieldauer Daschner (Behinderung mit Verletzungsfolge);
Zuschauer: 16.137.