Deutschland beendete die WM 2015 mit einer Niederlage nach Penalty-Schießen gegen Österreich.
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Der letzte Eindruck bleibt haften - und so gesehen ist der deutsche Abschied von der WM 2015 eine Enttäuschung. Schwach war die Vorstellung gegen Österreich, das wollte auch der Bundestrainer nicht beschönigen. "Wir haben die ersten 5, 6 Minuten ganz gut begonnen. Danach war Österreich das bessere Team und wir können am Ende glücklich mit dem Punkt sein."
Eine Erklärung hatte man im deutschen Team aber auch. "Der Tank war einfach leer", so Cortina. Als einziges Team der Gruppe musste Deutschland sieben Spiele in zehn Tagen bestreiten, hatte am Montag bereits seinen finalen Auftritt, während es für Gegner Österreich - noch dazu nach einem Ruhetag - erst das sechste Spiel war. "Man hat gesehen, dass sie einfach frischer waren", so Kapitän Michael Wolf. Und Kai Hospelt ergänzte: "Das hat man in vielen Situationen gemerkt, dass sie einfach einen Schritt schneller waren.""Aber das Team hat erneut Charakter und Leidenschaft gezeigt und noch einmal alles reingeworfen", befand der Bundestrainer.
So bleiben am Ende aus deutscher Sicht zwei Siege bei fünf Niederlagen bei dieser WM. "Insgesamt durchwachsen", nannte Kapitän Michael Wolf diese Bilanz. Anderes sahen es positiver. "Ich denke, wir können allgemein mit einem guten Gefühl aus dieser WM gehen", meinte Verteidiger Justin Krueger. "Es ist alles eng. Ich würde sagen, wir haben das Viertelfinale knapp verpasst, weil wir - mit der Ausnahme von Kanada - immer nur mit einem Tor Unterschied verloren haben. Aber anderseits war es auch nach unten in Sachen Abstieg knapp."
Durchwachsen - das trifft es aber trotzdem als deutsches WM-Fazit ziemlich genau. "Viele haben uns als Absteiger gesehen", wies auch Patrick Reimer auf die zahlreichen Absagen und die Personalnot hin. Gravierende Defizite bleiben aber, auch wenn alleine ein anderer Ausgang der Schweiz-Partie tatsächlich das Viertelfinale gebracht hätte. Das hätte aber vieles übertüncht, was das Team in Prag mit starkem Kampfgeist, Willen und Einsatz wettmachen konnte.
Sebastian Groß/Tobias Welck