Ryan O`Reilly
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"Sie sind über uns hinweggefegt wie ein Tsunami", meinte Weißrusslands Torhüter Kevin Lalande, selbst Nordamerikaner, aber mittlerweile in Belarus eingebürgert, nach dem 0:9-Debakel seines Teams im Viertelfinale gegen Kanada. 50 Torschüssen sah sich der Goalie gegenüber, denn Kanada machte dort weiter, wo es in der Gruppenphase aufgehört hatte. Eishockey NEWS unterhielt sich nach dem Spiel mit Stürmer Ryan O`Reilly (24) von Colorado Avalanche.
Ryan, sind für Kanada die Spiele bei diesem Turnier wirklich so einfach, wie sie von außen aussehen?
Ryan O´Reilly: "Wir haben einen sehr tiefen Kader mit vier Reihen, die für Treffer sorgen können. Unser Powerplay ist herausragend. Beide Einheiten kreieren unglaublich viele Chancen. Das ist sehr gefährlich für die Gegner. Aber einfach ist auf diesem Level kein Spiel."
Seit 2009 hat Kanada kein Halbfinale bei einer WM mehr erreicht. War das in den Köpfen der Spieler?
O´Reilly: "Ja, ich habe natürlich an die misslungenen Viertelfinals der letzten Jahre gedacht, als ich in dieses Spiel gegangen bin. Deshalb war mir klar, dass wir den Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen dürfen. Der Sieg war eine Erleichterung, aber nun müssen wir uns aufs nächste Spiel vorbereiten."
Das Viertelfinale war in jedem Fall eine Demonstration der kanadischen Stärke.
O´Reilly: ""Das Spiel war großartig. Manchmal in diesem Turnier sind wir nicht so in ein Spiel gestartet, wie wir das wollten. Heute haben wir von Beginn an alles umgesetzt. Wir haben den Puck in unseren Reihen gehalten, das war sehr gut."
Was wird nun der Schlüssel im Halbfinale am Samstag sein?
O´Reilly: "Wir müssen weiter darauf achten, dass wir auch defensiv gut arbeiten. Die Offensive läuft bei uns von selbst."
Und gibt es einen Lieblingsgegner - Finnland oder Tschechien?
O´Reilly: "Wir haben ja schon gegen die Tschechen gespielt. Mit ihren Fans im Rücken war das kein leichtes Spiel für uns. Und die Finnen haben großes Talent. Es wird schwer, egal gegen wen wir spielen."
Interview: Sebastian Groß