Kanada steht nach dem Sieg gegen Tschechien im Finale der Eishockey-WM 2015.
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Der Traum vom Titel im eigenen Land ist für Tschechien ausgeträumt, während Kanada zum ersten Mal seit 2009 wieder im WM-Finale steht und nach der ersten Goldmedaille seit 2007 greift. Und nach einer einmal mehr bärenstarken Vorstellung steht schon jetzt fest, dass die bisher bei diesem Turnier noch ungeschlagenen Ahornblätter auch im Endspiel der große Favorit sein werden.
Nur in den ersten Minuten wackelten die Kanadier, Tschechien kam mit unglaublich viel Druck aus der Kabine. "Wir haben das aber so erwartet", meinte Jason Spezza. "Wir wussten, dass wir die ersten Minuten irgendwie überstehen müssen und dass es dann leichter wird." Wäre in dieser Phase das Führungstor für die Tschechen gefallen, hätte das Spiel möglicherweise eine andere Wendung nehmen können. "Aber Mike Smith hat in dieser Phase stark gehalten", so Matt Duchene. Und mit dem zweiten gefährlichen Angriff schlugen die Kanadier dann in der 8. Minute sehenswert zu. Das war schon fast die Vorentscheidung, denn fortan hatte Kanada das Spiel im Griff und bot einmal mehr eine überzeugende Leistung. Spätestens nach dem 2:0 durch Jason Spezza in der 30. Minute stand man auch in der Defensive bombensicher und ließ kaum noch Chancen zu - im Gegenteil. Ohne Ondrej Pavelec im tschechischen Tor hätte das Spiel schon früher endgültig entscheiden sein können. "Sie haben in der neutralen Zone sehr diszipliniert gespielt, da gab es für uns kaum ein Durchkommen", so Tschechens Michal Jordan. "Wir haben alles versucht, aber der Gegner war einfach besser", gab Tomas Plekanec ehrlich zu.
Man hatte eigentlich stets das Gefühl, dass Kanada noch einmal zulegen würde können, sollte es notwendig werden, aber der sich tapfer wehrende Gegner konnte den Rekord-Olympiasieger ohnehin nicht mehr in Bedrängnis bringen. Auch, weil Team Canada keine Gnade mit Jaromir Jagr hatte und es schaffte, ihn mit körperlicher Präsenz aus dem Spiel zu nehmen. Das war weitaus mehr ein Faktor als auf der anderen Seite der torlose Auftritt von Sidney Crosby. Denn Kanadas Kader hat eine derartige Tiefe, dass man vom Top-Star keinesfalls abhängig ist. Und weil die Mannschaft nicht nur offensiv zu gefallen weiß, sondern auch eine starke Defensive aufzuweisen hat, bleibt Kanada auch nach dem Halbfinale ungeschlagen.
Kanada - Tschechien 2:0 (1:0, 1:0, 0:0)
Tore: 1:0 (9.) Hall (Eberle, Crosby), 2:0 (30.) Spezza (Duchene, Hamhuis); Strafminuten: Kanada 4, Tschechien 4; Zuschauer: 17.383.