Szene aus einem Vorrundenspiel zwischen den Hawks und dem Lightning.
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Zukunft gegen Dynastie, Offensivpower gegen Erfahrung, Expansionsteam gegen Original-Six-Team, Illinois gegen Florida oder einfach Tampa Bay Lightning gegen Chicago Blackhawks. In der Nacht zum Donnerstag (2.30 Uhr live bei SPORT1US, NHL Gamecenter) findet das erste von maximal sieben Finalspielen um den Stanley Cup in Tampa Bay statt. Während der Lightning den Cup den zweiten Mal nach 2004 gewinnen kann, wäre es für die Blackhawks bereits der dritte Titel in sechs Jahren nach 2010 und 2013.
Der Lightning setzte sich in allen drei Runden jeweils gegen ein Original-Six-Team durch und musste dabei zweimal über die volle Distanz von sieben Spielen, das war gegen die Detroit Red Wings in Runde eins und die New York Rangers in Runde drei. In diesen Serien gelang Goalie Ben Bishop jeweils ein Shutout im entscheidenden Spiel. Gegen die Montreal Canadiens in Runde zwei setzte sich das Team aus Florida in sechs Spielen durch.
Die großen Stärken der "Bolts" sind ihre Schnelligkeit und Offensivpower. Das gilt vor allem für die brandgefährliche "Triplets"-Sturmreihe (engl. Drillinge) mit Ondrej Palat, Nikita Kucherov und Playoff-Topscorer Tyler Johnson (zwölf Tore/neun Assists). Zusammen mit Kapitän Steven Stamkos hat das Trio über 80 Prozent aller Playoff-Tore der Franchise erzielt. Goalie Ben Bishop führt zudem die Shutout-Wertung der Postseason mit drei Spielen ohne Gegentor an.
Die Blackhawks räumten in den Playoffs der Western Conference die Nashville Predators (4:2), die Minnesota Wild (4:0) und zuletzt die Anaheim Ducks (4:3) aus dem Weg. Gerade in den letzten beiden Spielen der Serie gegen die Ducks waren die beiden Superstars und zweimaligen Cup-Gewinner Patrick Kane (Tor und vier Vorlagen) sowie Jonathan Toews (zwei Tore) spielentscheidende Faktoren. Die Superstars führten die Mannschaft an.
Das ist auf dem Papier auch einer der wenigen Vorteile der Hawks: Die Erfahrung. Spieler wie Kane, Toews, Duncan Keith, Brent Seabrook oder auch Goalie Corey Crawford und Marian Hossa haben schon mehrfache Cup- und Finalerfahrung. Kurios: Brad Richards, heute im Trikot der Blackhawks, war 2004 beim bisher einzigen Cup-Triumpf des Lightning als wertvollster Spieler der Playoffs mit der Conn Smythe Trophy ausgezeichnet.
Fragezeichen gibt es bei den Blackhawks in der Defensive: Während Tampa Bay stets mit sieben Defendern spielt, klafft bei den Hawks nach den Top vier (Keith, Seabrook, Niklas Hjalmarsson, Johnny Oduya) eine Lücke. Michal Rozsival fällt verletzt aus, dahinter kamen Oldie Kimmo Timonen, der zuvor selten eingesetzte Kyle Cumiskey und Youngster David Rundblad oft nur auf wenig Einsatzminuten.