Christian Ehrhoff.
Foto: imago
Da waren es nur noch zwei: Nach Christian Ehrhoffs Bestätigung, dass er in der kommenden Saison für die Los Angeles Kings spielen werde, suchen nur noch zwei deutsche NHL-Spieler einen neuen Club für die Spielzeit 2015/16: Oder ist es gar nur einer? Während es um Marcel Goc weiterhin keine Neuigkeiten gibt, gab es zuletzt Meldungen aus Berlin, wonach Rob Zepp womöglich der Familie den Vorzug gibt und seine Karriere beendet. München hofft aber noch auf eine Verpflichtung des Schlussmannes, der in der vergangenen Saison für die Philadelphia Flyers zehnmal in der NHL auflief und sich damit einen Kindheitstraum erfüllte.
Den hat auch Christian Ehrhoff (33) - und der ist der gleiche wie bei jedem Eishockey-Spieler: Einmal den Stanley Cup gewinnen. Das hatte er schon in der vergangenen Saison in Pittsburgh erhofft, doch die Mannschaft um die Superstars Sidney Crosby, Kris Letang und Evgeni Malkin war nicht stark genug. Lange war er nun auf der Suche nach einem neuen Club. Mit den Los Angeles Kings hat er nun einen gefunden, einen der Potenzial hat: "Die Kings haben meiner Ansicht nach Chancen auf den Stanley Cup."
Boston, Florida, Columbus - was war nicht alles gemunkelt worden. Ein Angebot der Blue Jackets hatte Erhhoff vor einigen Wochen gegenüber Eishockey NEWS sogar bestätigt. "Aber auch die Kings waren von Anfang an im Gespräch", sagt Ehrhoff. "Jetzt bestand die Möglichkeit, mir ein Angebot zu machen." Und das hat er angenommen: "Ich freue mich riesig, die Kings waren eines der Teams, das auf meiner Wunschliste ganz oben gestanden ist." Das Team aus Kalifornien gewann 2012 und 2014 den Stanley Cup, vergangene Saison scheiterte es aber schon an der Playoff-Qualifikation.
Wann er nach Kalifornien geht, konnte er am Sonntag im Telefonat mit Eishockey NEWS noch nicht sagen: "Das muss ich erst einmal mit meiner Frau besprechen." Farina und die drei Kinder dürfte der Platz im Golden State - das ist der offizielle Beiname Kaliforniens - jedenfalls gefallen, meint Ehrhoff: "Für mich und meine Familie ist es eine schöne Umgebung. Ich habe ja schon einmal in Kalifornien gelebt."
Das war während der Spielzeiten 2003/04 bis 2008/09, bevor er nach Vancouver wechselte. Und weil er dort eine lange Zeit lebte, hat er dort auch noch einige Freunde: "Die freuen sich, dass ich nun wieder ein bisschen näher dran bin." Sechs Stunden Fahrt trennen San Jose und Los Angeles - für amerikanische Verhältnisse ist das nah, zumindest fast.
Michael Bauer/Hermann Kewitz