Leon Draisaitl.
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UPDATE. Leon Draisaitl wird die Saison nicht in der NHL beginnen. Die Edmonton Oilers gaben am Montagabend deutscher Zeit bekannt, dass der 19-Jährige ins AHL-Farmteam zu den Bakersfield Condors geschickt wurde. Er war der letzte Cut aus dem Kader des Teams. Die Bakersfield Condors sind im Zuge der Umstrukturierung der Minor Leagues aus der drittklassigen ECHL in die zweitklassige AHL gewechselt. Formal stellt der Wechsel aber einen Umzug der Oklahoma City Barons dar. Die Barons waren bisher das Farmteam
Draisaitl hatte mit einem Tor und vier Vorlagen eine gute Vorbereitung und war damit zufrieden: "Alles läuft nach meinem Sinn", hatte er noch vor wenigen Tagen im Interview mit Eishockey NEWS (aktuelle Printausgabe) gesagt. Der Abschied vom Team kam nun für viele Experten überraschend.
"Er war auch verärgert", gab Manager Peter Chiarelli in einem Interview zu. "Er war sehr nahe dran. Leon hat alles das gemacht, was wir von ihm wollten, hatte ein gutes Camp. Das haben wir ihm heute morgen gesagt. Sein Skating und seine Kondition haben sich verbessert. Aber wir haben gesagt, wir und du müssen das ganze Bild sehen. Wenn wir ihn hochholen, wollen wir, dass er hier für immer bleibt. Offensiv kann er in der NHL spielen. Am Ende des Tages wird er erkennen, dass es die richtige Entscheidung war - ich bin mir allerdings nicht sicher, wann der Tag sein wird." Es sei eine sehr harte Entscheidung gewesen. Er sagte noch einmal, dass er nach einem Call-up fest zum Kader gehören würde, ebenso wie Darnell Nurse.
Draisaitl, höchster deutscher Draftpick aller Zeiten (Nummer drei, 2014), begann die vergangene Saison in der NHL, spielte 37 Spiele (zwei Tore, sieben Vorlagen), wurde dann aber um den Jahreswechsel in die Juniorenliga WHL zurückgeschickt, wo er dann mit den Kelowna Rockets die Meisterschaft gewann. Außerdem wurde er zum MVP des Memorial Cups, der kanadischen Juniorenmeisterschaft, gewählt. Das Finale verlor er mit den Rockets allerdings knapp mit 1:2 gegen die Oshawa Generals.
Sein neues Team, die Bakersfield Condors, ist bekannt für spezielle Aktionen wie die Charly-Sheen-Nacht, den Undie Sunday (bei dem Unterwäsche aufs Eis gesammelt wird) oder ein Vertragsangebot für Justin Bieber. Zum Internethit wurde ein Kondor, der vor einem Livespiel im Mittelkreis war, seinem Begleiter allerdings davonflog, als dieser ausrutschte. Das Motto des Teams lautet: "Nobody has more fun" (Niemand hat mehr Spaß").
Dagegen hat es Philipp Grubauer fest in den Kader der Washington Capitals geschafft. Die Caps gaben kurz vor Draisaitls Cut bekannt, dass mit Justin Peters der dritte Goalie in die AHL nach Hershey geht. Somit ist Grubauer offiziell die Nummer zwei hinter Braden Holtby.
Michael Bauer