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Montag, 19. Oktober 2015

Der DEL-Sonntag in der Nachlese Actons Einfluss, das Ende einer kuriosen Serie, Turnbulls Erleichterung, Ingolstadts Frust und Augsburgs Pech

Travis Turnbulls erster Saisontreffer.
Foto: P-I-X

Da sage noch einer, ein einzelner Spieler könne das Gesicht einer Mannschaft nicht verändern. Will Acton ist in Schwenningen auf dem besten Wege, diese These eindrucksvoll zu widerlegen. Mit seinen aufstrebenden Wild Wings stürzte der erst kürzlich verpflichtete Angreifer am Sonntag Tabellenführer Nürnberg und sorgte dafür, dass das muntere Wechselspiel an der Spitze weiter geht. Wieder vorn sind nun die Eisbären Berlin, die als einziges Team der Liga weiter eine blütenweiße Heimweste aufweisen. Insgesamt war viel los am 12. Spieltag. Erleichterung, Frust und Pech - es gab die ganze Bandbreite. Der DEL-Sonntag in der Nachlese.

Überraschung des Tages:
Für die sorgten die Wild Wings. Ausgerechnet beim Tabellenführer Nürnberg entführte Schwenningen beim deutlichen 5:1 erstmals in dieser Saison drei Punkte auf fremdem Eis. Überhaupt läuft es für die Schwarzwälder, seit Will Acton den Angriff verstärkt. Sagenhafte zwölf Scorerpunkte hat der Stürmer in seinen ersten sechs DEL-Einsätzen verbucht. 2,0 Tore erzielten die Wild Wings vor dessen Verpflichtung und holten zwei Punkte, mit ihm sind es nun 3,5 Treffer pro Begegnung und elf Zähler. Geht das so weiter, könnte Acton einen ähnlich positiven Einfluss auf seine Mannschaft haben wie Tyler Beskorowany im Vorjahr in Düsseldorf. Der kam ja auch erst nach Saisonbeginn und startete durch.

Serienende des Tages: Es gibt Dinge im Sport, die nur schwer zu erklären sind. Oder eigentlich gar nicht. Das jüngste Beispiel lieferten die Kölner Haie. Eigentlich gewinnt im Eishockey in 70 Prozent der Fälle die Mannschaft, die das 1:0 erzielt. Bis Sonntag hatten die Rheinländer allerdings alle acht Partien gewonnen, in denen sie das erste Tor kassiert hatten. Die einzigen zwei Begegnungen, bei denen das Team von Trainer Niklas Sundblad in Führung gegangen war, gingen verloren. Bei der 1:2-Niederlage im rheinischen Derby in Düsseldorf riss nun diese Serie.

Erleichterung des Tages: Elf Spiele ohne Treffer sind für jeden Torjäger eine lange Zeit. Vor allem zu Saisonbeginn, wenn die Null in der persönlichen Statistik besonders in Auge sticht. Kein Wunder, dass Düsseldorfs Travis Turnbull nach seinem Premierentreffer in dieser Spielzeit frohlockte. "Es geht einfach nicht besser, endlich habe ich diese Last vom Rücken und dass es auch noch der Siegtreffer ist, ist einfach super", sagte der Stürmer nach dem Derby gegen Köln. Frustriert sei er zuletzt gewesen, gestand der Amerikaner im Interview mit Eishockey NEWS (aktuelle Print-Ausgabe). "Ich habe mich selbst sehr unter Druck gesetzt. Jeder in Düsseldorf erwartet Punkte von mir. Natürlich war ich da nicht glücklich, als es nicht so lief."


Frust des Tages: Der wird in Ingolstadt geschoben. In einem verrückten Spiel kassierte der Vizemeister gegen Wolfsburg bereits die neunte Niederlage und steht erstmals seit Oktober 2003 auf dem letzten Platz. Die Panther machten einen 0:3-Rückstand wett, führten dann ihrerseits im Schlussabschnitt 5:3, um dann doch noch nach Penalty-Schießen mit 5:6 zu unterliegen. "Wir sind alle sehr frustriert", machte Brandon Buck aus seinem Herzen keine Mördergrube. Ein Trainerwechsel sei in Ingolstadt trotz des veritablen Fehlstarts kein Thema, erklärte Sportdirektor Jiri Ehrenberger gegenüber Eishockey NEWS. Auf die Frage, ob er noch vollstes Vertrauen in Emanuel Viveiros habe, antwortete er: "Selbstverständlich." Ob das so bleibt?

Denkzettel des Tages: Wurden vor Beginn der Begegnung in Ingolstadt verteilt - allerdings auf Wolfsburger Seite. Die schwächelnden Stürmer Brent Aubin und Lubor Dibelka wurden von Trainer Pavel Gross auf die Tribüne verbannt. Anstatt der Angreifer brachte der Coach mit Patrick Seifert lieber einen achten Verteidiger. Manager Karl-Heinz Fliegauf hatte einige Spieler zuvor schon in die Pflicht genommen. So fragte er rhetorisch, wo denn Aubin, Dibelka, Marco Rosa oder Tyson Mulock zuletzt gewesen seinen. "Wir wollen alles immer spielerisch lösen. Das wird nicht funktionieren. Wir müssen uns aus unserer Situation schon herausarbeiten."

Pechvogel des Tages I:
Nur 21:40 Minuten dauerte das DEL-Debüt von Hamburgs neuem Keeper Calvin Heeter in Mannheim. Nach dem ersten Gegentreffer verließ der US-Boy schon wieder das Eis. Der Neuzugang hatte sich bereits im ersten Drittel bei einem Zusammenprall das Knie verdreht, versuchte sich aber durchzubeißen, ehe er dann doch für Dimitrij Kotschnew Platz machte. Dieser sicherte den Freezers bei der 1:2-Niederlage nach Penalty-Schießen mit 28 Paraden zumindest einen Zähler.

Pechvogel des Tages II:
Wesentlich länger als Heeter wird Augsburgs Mike Iggulden ausfallen. Der Angreifer zog sich bei einem Check von Straubings Maury Edwards, der mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe geahndet wurde, eine Knieverletzung zu. Der Kanadier (bislang vier Tore und sieben Assists) wird den Panthern mit einer Innenbandverletzung acht Wochen nicht zur Verfügung stehen. Ersatz könnte aus Ravensburg kommen. Denn dort hat der DEL-Club anscheinend den Kanadier Tyler Gron geparkt, der beim Zweitligisten auf seinen deutschen Pass wartet (mehr dazu in der aktuellen Print-Ausgabe von Eishockey NEWS).

Der Spieltag in der Fotogalerie (9 Einträge)

 

Kurznachrichtenticker

  • gestern
  • Die Dresdner Eislöwen (DEL2) und TecArt Black Dragons Erfurt (OL Nord) werden künftig nicht mehr kooperieren. Die Vereinbarung zwischen beiden Clubs wird nicht verlängert, da Dresden wegen der angestrebten Verkleinerung des Kaders nicht mehr zwingend einen Partner benötigt.
  • gestern
  • Die Schwenninger Wild Wings (PENNY DEL), der EHC Freiburg (DEL2) und die Stuttgart Rebels (OL Süd) werden künftig zusammenarbeiten. Das gaben die Clubs am Freitag bekannt. Schwenningen und Freiburg waren schon zuletzt Kooperationspartner.
  • gestern
  • Die U18-Nationalmannschaft bleibt bei der WM Division I, Gruppe A, im dänischen Frederikshavn auch im vierten von fünf WM-Spielen ungeschlagen. Das Team von André Rankel gewann gegen die Mannschaft aus Japan mit 6:2. Die deutsche U18 hat den Aufstieg am Samstag gegen Dänemark in eigener Hand.
  • vor 2 Tagen
  • Drittes Spiel, dritter Sieg: Die deutsche U18-Auswahl hat bei der WM im dänischen Frederikshavn mit 2:1 nach Verlängerung gegen die bis dato ungeschlagene Ukraine gewonnen und damit Platz eins in der Tabelle übernommen. Siegtorschütze war Lenny Boos, das erste DEB-Tor erzielte Elias Pul.
  • vor 3 Tagen
  • Frank Fischöder wird neuer Sportlicher Leiter der Iserlohn Young Roosters. Der ehemalige DEL-Trainer war in dieser Saison Coach von Oberliga-Club Leipzig. Der 52-Jährige tritt den neu geschaffenen Posten im Iserlohner Nachwuchs am 1. Mai an.
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