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Montag, 26. Oktober 2015

Fünfter Sieg in Serie Schwenningens Coach deRaaf nach Last-Minute-Sieg in Köln: „Entscheidende Szene war bei fünf gegen drei“

Helmut de Raaf
Foto: City-Press

Jetzt schon im fünften Spiel ungeschlagen ist die Mannschaft der Schwenninger Wild Wings durchaus das Team der Stunde. Nach dem doch etwas überraschenden 3:2-Erfolg in der Kölner LANXESS Arena, stand Coach Helmut deRaaf für ein Interview zur Verfügung. 2:0 führten die Haie schon zu Beginn des letzten Drittels durch zwei Tore des Rekonvaleszenten Marcel Ohmann, bevor das Spiel innerhalb von wenigen Sekunden gedreht wurde (Ashton Rome und Damien Fleury besorgten binnen 20 Sekunden im Schlussabschnitt den Ausgleich und die Kölner dann 13 Sekunden vor dem Abpfiff erneut durch Fleury den Todesstoß versetzt bekamen. Mittlerweile haben sich die Wild Wings auf Rang elf vorgearbeitet.

Helmut DeRaaf, herzlichen Glückwunsch zum Sieg 13 Sekunden vor dem Ende - was war Ihrer Meinung nach die Schlüsselszene?
Helmut deRaaf: "Die entscheidende Szene des Spiels war sicherlich die Fünf-gegen-drei-Überzahl-Situation im letzten Drittel, als wir bei 0:2-Rückstand die Chance bekamen, zurück ins Spiel zu kommen. Der Anschlusstreffer gelang uns bei doppelter Überzahl und der Ausgleich fiel wenige Sekunden später, als wir einen Mann mehr auf dem Eis hatten. Das war heute der Schlüssel zum Erfolg!"

Was waren Ihre Worte beim Pausentee als Ihre Mannschaft im Rückstand lag?
deRaaf: "Ja, da waren verschiedene Dinge. Wir haben am Anfang nicht ganz das umgesetzt, was wir eigentlich spielen wollten. Wir haben zu vorsichtig gespielt, mit zu viel Respekt. Viele meiner Spieler haben das erste Mal vor einer solchen Kulisse gespielt - da waren sehr viele Dinge, die zusammen kamen. Wir waren viel zu ängstlich und abwartend im ersten Spielabschnitt und haben dann versucht, mit mehr Engagement und Energie im zweiten Drittel zu agieren. Dies ist uns dann auch ganz gut gelungen. Im letzten Abschnitt haben wir dann, wissend, dass Köln in der Defensive sehr gut steht, versucht sie aus dieser Formation zu locken - das haben wir probiert und dies ist uns auch ganz gut gelungen. Unsere Tore sind zwar in Überzahl gefallen, es hat uns aber etwas den Druck genommen."

Es ist Ihre erste Saison als Chef hinter der Bande - haben Sie mit diesem Erfolg gerechnet?
deRaaf: "Mein Ziel war es, einmal Headcoach in der DEL zu werden. Aus diesem Grund habe ich die DNL-Mannschaft der Mannheimer Adler verlassen und bin nach München gegangen, um zwei Jahre zu lernen und zu sehen, was der Unterschied ist. Dabei habe ich sehr gute Mentoren, Trainer in der Organisation der Red Bulls gehabt, die mir sehr viel geholfen haben und mich auf diesen Posten gut vorbereitet haben. Wir haben versucht, in Schwenningen etwas ganz Neues aufzubauen, mit neuen Spielern und einem neuen Umfeld. Nach einem etwas holprigen Start, läuft es jetzt eigentlich besser als erwartet.

Was steht bei Ihnen als ehemaliger Weltklasse-Torhüter im Vordergrund, die Defensive oder die Offensive?
deRaaf: "Eigentlich steht immer die Offensive im Vordergrund. Offensive ist Kreativität und das ist auch immer, was man immer trainieren muss, was in der Mannschaft sein muss. Die Defensive ist mehr Verantwortung, Arbeit und Disziplin - was auch zum Spiel gehört. Aber es muss eine Balance zwischen beiden sein, wobei die Offensive immer im Vordergrund stehen muss.

Können Sie eine kurze Analyse Ihres Teams wagen?
deRaaf: "Dies könnte aber länger dauern! Okay, fasse ich mich kurz: Unser Ziel war es von Anfang an zwei Nummer-eins-Torhüter zu haben. Bei uns geht es eventuell um zwei, drei Punkte, um in die Playoffs oder Preplayoffs zu kommen und da können wir uns nicht erlauben, durch einen eventuell verletzten Goalie Punkte zu verlieren. Beide, Dimitrij Pätzold und Joey MacDonald sind sehr gut und helfen uns. Sie geben der Mannschaft Stabilität und das ist, was wir brauchen. Sie geben uns Sicherheit und Rückhalt, um solche Spiele wie heute zu gewinnen. In der Verteidigung haben wir versucht, eine Mischung aus Verteidigern zu haben, die die Scheibe bewegen können, aber trotzdem Stabilität haben. Wir haben auch viele junge Defender dabei, die sich noch entwickeln und mit Einsatz und Talent helfen. Die Mischung aus jung, talentiert und erfahren Spielern sollte schon stimmen.
Im Sturm sieht es eigentlich genauso aus. Hier wollten wir eine Mischung aus Spielern haben, die schon in Europa gespielt haben und nicht Akteure aus Übersee holen, die ein gewisses Risiko darstellen. Wir sind ein internationales Team, haben Spieler aus sechs Nationen, haben eine sehr gute Kameradschaft - was ich als eine Grundlage für ein intaktes Team sehe. Sie verstehen sich gut, habe viel Spaß - was aber auch viel einfacher ist, wenn man siegreich ist."

Interview Ivo Jaschick


Kurznachrichtenticker

  • vor 7 Stunden
  • Leon Gawanke hat sich einer Schulteroperation unterzogen. Der Verteidiger der Adler Mannheim (und der deutschen Nationalmannschaft) zog sich die Blessur im Playoffviertelfinale der PENNY DEL zu. Nun steht die Reha an. Das Eingreifen zum Start der neuen Saison ist laut Adler „nicht gefährdet".
  • vor 11 Stunden
  • Nach dem gesundheitlich-bedingten Ausscheiden von Geschäftsführer Jürgen Schubert hat sich der Herner EV (Oberliga Nord) in der Spitze neu aufgestellt. Nicole Adler, Benjamin Adamik und Björn Muthmann bilden die kommissarische Geschäftsleitung, Rolf Meinhardt bleibt Geschäftsführer.
  • gestern
  • Zum Auftakt von WM-Vorbereitungsphase 3 der DEB-Mannschaft ist Eishockey NEWS am Donnerstag, den 25.04.2024, beim Test-Länderspiel in Garmisch-Partenkirchen gegen Österreich wieder mit diversen Aktionen, unter anderem einer Tombola, im Olympia Eissportzentrum vertreten.
  • vor 2 Tagen
  • Mit André Schrader, Tim Heffner und Andreas Hofer werden ein DEB-Schiedsrichter und zwei DEB-Linienrichter bei der Weltmeisterschaft der Top Division in Prag und Ostrava/Tschechien (10.-26. Mai 2024) mit dabei sein.
  • vor 3 Tagen
  • Der 20-jährige Verteidiger Alexander Schmidt hat seinen Vertrag bei den Eispiraten Crimmitschau um ein Jahr verlängert. Dies gab der Club aus der DEL2 am Montag bekannt.
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