Deutschland traf zum Auftakt des Deutschland Cups auf die Schweiz.
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Der Einstand von Marco Sturm als Bundestrainer ist misslungen. In seinem Premieren-Spiel an der Bande des DEB-Teams zum Auftakt des Deutschland Cups in Augsburg gab es gegen den "Dauerrivalen" Schweiz eine 2:3-Niederlage.
Deutschland begann das Spiel zwar offensiv und mit viel Schwung und spielte ein starkes erstes Drittel, blieb über die gesamten 60 Minuten gesehen gegen ein junges und unerfahrenes Schweizer Team aber doch manches schuldig. Zugute kamen der DEB-Auswahl am Anfang auch zahlreiche Strafen gegen die Eidgenossen im ersten Drittel. So sammelten die Schweizer in den ersten 20 Minuten satte 33 Strafminuten. Deutschland spielte im ersten Abschnitt fast elf Minuten in Überzahl, darunter einmal auch mit zwei Mann mehr. Und in dieser Situation fiel auch die deutsche Führung. Einen Querpass von Felix Schütz verwandelte Philip Gogulla im Slot vor dem Tor im zweiten Versuch zum 1:0.
Insgesamt vergab das deutsche Team aber zahlreiche Überzahlmöglichkeiten, auch wenn Marco Sturm stets mit vier Angreifern im Powerplay agieren ließ. Nicht nur in diesen Situationen sorgte David Wolf für immens viel Trubel vor dem gegnerischen Tor. Wann immer der Hamburger auf dem Eis war, tat sich etwas. Wolf zeigte stets physische Präsenz am Rande des Erlaubten und ging den Schweizern so unter die Haut. Im zweiten Drittel zeigte sich dann aber auch die andere Seite des Hamburgers: Erst war er vor dem eigenen Tor nicht nah genug bei Simon Moser und dieser erzielte in der 25. Minute den Ausgleich. Und eine Strafzeit von Wolf nach einem Bandencheck nutzten die Schweizer dann nach genau 30 Minuten zur Führung durch Gregory Hofmann. Das war in dieser Phase auch verdient, denn vom Schwung des ersten Drittels war bei der Sturm-Truppe nun nicht mehr viel zu sehen. Die Schweizer blieben nun von der Strafbank weg und sofort kam das deutsche Team in arge Probleme. Von der von Sturm im Vorfeld propagierten "kompakten Defensive" war in dieser Phase jedenfalls nicht viel zu sehen. Im Gegenteil: In den ersten 15 Minuten des zweiten Drittels kam das Team gerade einmal zu zwei Torschüssen und hinten brannte es immer wieder lichterloh. Einmal rettete die Latte und einmal Torhüter Endras, der einen Penalty von Hofmann entschärfte, nachdem Stephan Daschner nach einem Misssverständnis zwischen ihm und Marcel Müller die "Notbremse" ziehen musste.
Viel produktives war es nicht, was das DEB-Team ab dem zweiten Drittel zustande brachte. Wirkliche Torchancen waren Mangelware und so versuchte es Daryl Boyle in der 49. Minute auf die einfache Art: Einfach mal "durchladen" von der blauen Linie und sein Geschoss schlug tatsächlich zum 2:2 im Netz ein. Dieser Treffer gab der deutschen Mannschaft noch einmal Auftrieb. In Unterzahl hatte dann Patrick Reimer sogar zweimal die Führung auf dem Schläger, das Tor fiel aber auf der Gegenseite in Überzahl. Endras ließ einen Schuss durchrutschen und Lino Martschini staubte zum 2:3 ab. In einer zunehmend hektischer werdenden Schlussphase brachten die Eidgenossen den knappen Sieg über die Zeit, auch wenn man dem deutschen Team am Ende kämpferisch keinen Vorwurf machen konnte.
Nicht mit dabei beim ersten Spiel in Augsburg waren Torhüter Mathias Niederberger, Verteidiger Benedikt Kohl und die Stürmer Kai Hospelt, Leo Pföderl und Sebastian Uvira, die zum Auftakt überzählig waren.
Deutschland - Schweiz 2:3 (1:0, 0:2, 1:1)
Deutschland: Endras - Ankert, Akdag; Daschner, Mo. Müller; Boyle, N. Goc; Ebner - Flaake, D. Wolf, Kahun; P. Reimer, Schütz, Ehliz; Macek, Hager, Gogulla; Krämmer, Pietta, Ma. Müller;
Tore: 1:0 (17:58) Gogulla (Hager, Schütz - 5-3), 1:1 (24:52) Moser (Walker), 1:2 (30:00) Hofmann (Praplan, Martschini - 5-4), 2:2 (48:19) Boyle (Ankert, Schütz), 2:3 (51:50) Martschini (Frick, Helbling - 5-4); Strafminuten: Deutschland 16 plus 10 Hager plus 10 D. Wolf, Schweiz 21 plus Spieldauer Suri; Zuschauer: 4.258
Tobias Welck